Gängiges Blutdruckmedikament mit starken Nebenwirkungen – welche Symptome drohen

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Sartane sind gängige Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck. Doch nun gibt es neue Warnungen vor seltenen Nebenwirkungen bei Patienten.

Frankfurt – Bluthochdruck ist fast schon eine „Volkskrankheit“ in Deutschland, etwa ein Drittel der Erwachsenen soll laut RKI betroffen sein. Auch als Hypertonie bekannt und oft unerkannt, kann eine langfristig erhöhter Blutdruck zum Teil schwerwiegende Folgen nach sich ziehen. Dementsprechend wichtig ist für viele eine Behandlung mit Medikamenten. Doch auch die meisten Arzneimittel gehen nicht ohne Nebenwirkungen einher. Ein beliebtes Bluthochdruckmittel wurde um einen unerwünschten Nebeneffekt ergänzt.

Bei der Behandlung von Bluthochdruck kommen gerne Sartane zum Einsatz. Die gehen jedoch mit Nebenwirkungen einher. (Symbolbild) © Funke Foto Services/Imago

Viel verwendetes Mittel gegen Bluthochdruck hat unangenehme Nebenwirkung

Sartane, auch bekannt als Angiotensin-II-Rezeptorblocker, sind eine der am häufigsten verschriebenen Medikamentengruppen zur Behandlung von Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, informiert das Portal apotheke-adhoc.de. Sie sind als Tabletten erhältlich und verschreibungspflichtig.

Wie wirken Sartane?

Sartane sind sogenannte Antihypertensiva und entfalten ihre Wirkung im menschlichen Körper, indem sie die Bindung des Hormons Angiotensin II an den sogenannten AT1-Rezeptor blockiert, wie der Experte Dr. Thomas Eschenhagen in einem Beitrag der Herzstiftung erklärt. Das Hormon führt dazu, dass der Blutdruck erhöht wird. Sartane verhindern das Andocken des Hormons und sorgen für eine Entspannung der Blutgefäße. Die Wirkung von Sartanen tritt laut Deutscher Apotheker Zeitung (DAZ) jedoch meist erst mit einer gewissen Verzögerung ein: „Innerhalb von zwei Wochen wird eine antihypertensive Wirkung erreicht, während der maximale blutdrucksenkende Effekt erst innerhalb eines Monats eintritt“, informiert die DAZ.

Diese Medikamente sind für ihre gute Verträglichkeit bekannt, gehen aber, wie die meisten anderen Arzneimittel, mit Nebenwirkungen einher. Zu den üblichen Nebeneffekten, die eine Behandlung mit Sartanen nach sich ziehen kann, zählen laut dem Pharmaindex Gelbe Liste folgende:

  • Schwindel
  • Hautausschläge
  • Schwächegefühl
  • Müdigkeit
  • Kopfschmerzen
  • Schlaflosigkeit
  • Herzklopfen

Wie aber unter anderem Apotheke Adhoc berichtet, müssen die Gebrauchsinformationen des gängigen Wirkstoffes um eine weitere Nebenwirkung ergänzt werden.

EMA aktualisiert Warnhinweise: Intestinale Angioödeme als seltene Nebenwirkung

Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat kürzlich beschlossen, die Fach- und Gebrauchsinformationen für sartanhaltige Arzneimittel zu aktualisieren. Die Entscheidung basiert laut Apotheke Adhoc auf Berichten über das Auftreten von intestinalen Angioödemen, einer seltenen, aber potenziell schweren Nebenwirkung. Zulassungsinhaber müssen dies in der Produktinformation somit künftig ausweisen, schreibt das Fachportal unter Berufung auf das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte. Allerdings mit dem Zusatz „sehr selten“.

Intestinale Angioödeme sind durch eine lokalisierte Schwellung der Darmschleimhaut gekennzeichnet, die durch eine erhöhte vaskuläre Permeabilität entsteht. Symptome umfassen kolikartige Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, die in der Regel aber nach dem Absetzen der Therapie abklingen, so Apotheke Adhoc. Auch andere Blutdruckwirkstoffe, wie etwa ACE-Hemmer, können dem medizinischen Fachportal MSD Manuals zur Bildung von Angioödemen führen.

Beliebtes Mittel gegen Bluthochdruck: Welche Kontraindikationen bei Sartanen zu beachten sind

Obwohl Sartane ansonsten allgemein gut vertragen werden, gibt es spezifische Kontraindikationen, die beachtet werden sollten. Dazu gehören schwere Funktionsstörungen der Leber oder Nieren sowie bestimmte Herzklappenfehler. Die Packungsbeilage sollte stets konsultiert werden, um alle Anwendungsbeschränkungen und Gegenanzeigen zu kennen. Laut der DAZ sollten Sartane auch in der Schwangerschaft gemieden werden, ab der 20. Schwangerschaftswoche sind sie demnach sogar kontraindiziert.

Frühere Bedenken hinsichtlich eines erhöhten Krebsrisikos durch Sartane wurden mittlerweile widerlegt. Die EMA hat zudem Maßnahmen zur Verbesserung der Qualitätskontrolle ergriffen, nachdem in einigen Chargen Nitrosamin-Verunreinigungen gefunden wurden, wie Dr. Thomas Eschenhagen auf der Website der Deutschen Herzstiftung klarstellt. Laut Studien ist die Anwendung eines anderen Bluthochdruckmedikaments ebenfalls mit unangenehmen Nebenwirkungen verbunden. Auch die Einnahme eines beliebten Schilddrüsenmedikaments geht laut einer Studie mit schweren Nebeneffekten einher.

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