Alpen-Wanderung in Turnschuhen endet in Fiasko – Bergrettung rückt aus

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Auf der Hochebene von Asiago liegt Schnee und drei italienische Wanderer haben Turnschuhe an den Füßen. Bald schon müssen sie sich einer bitteren Wahrheit stellen.

Vicenza – Wandern im Gebirge ist gut für die Gesundheit und auch die Seele. Allerdings spielen sich in den Bergen immer wieder dramatische Szenen ab: So wurden etwa deutsche Wanderer nur durch einen Zufall gerettet, nachdem sie im Schnee die Orientierung verloren hatten. Ähnlich erging es drei italienischen Wanderern in der Provinz Vicenza (Region Venetien) an der Grenze zu Südtirol. Sie waren mit Turnschuhen unterwegs und mussten schließlich den Notruf wählen.

Wie Südtirolnews berichtet, sind die drei Männer am Mittwoch (11. Dezember) um die Mittagszeit zu einem Schneespaziergang aufgebrochen. Ihr Ausgangspunkt war demnach Rifugio Val Formica in Venetien, das Ziel die Porta Manazzo, ein beliebtes Wandergebiet in der Region. Dieses ist laut dem Portal „auch für weniger geübte Bergfreunde machbar“. Doch die drei Männer machten einen fatalen Fehler.

Turnschuhe auf knapp 1800 Metern: Bergrettung kümmert sich um leichtsinnige Italiener

Für ihren Weg durch die schneebedeckte Landschaft der Hochebene von Asiago hatten sie denkbar schlechtes Schuhwerk gewählt und waren mit ihren Turnschuhen der Witterung auf knapp 1800 Metern nicht gewappnet. Schnell seien Schuhe und Socken durchnässt gewesen und die bitterlich frierenden Italiener mussten sich eingestehen, dass sie Hilfe brauchten.

Sie setzten also einen Notruf ab, die Bergrettung reagierte sofort. Über die Handys der Männer fand sie heraus, wo genau die Wanderer waren. Die Einsatzkräfte blieben mit ihnen in Kontakt und leiteten sie sicher zurück in Richtung ihres Ausgangspunkts zu einer Schutzhütte, wo sie laut Il Giornale di Vicenza zwanzig Minuten später ankamen. Dort habe das Personal sie mit heißen Getränken versorgt und ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre Turnschuhe zu trocknen.

„Verhalten, das getadelt gehört“: Stadtrat von Vicenza wählt klare Worte

Der Stadtrat von Asiago fand laut Il Giornale die Vicenza klare Worte: „Dieses Verhalten sollte getadelt werden“, sagte er. Ohne geeignetes Schuhwerk könne man nicht in die Berge gehen, auch im Sommer seien Turnschuhe nicht angebracht. Wie genau so ein Tadel aussehen könnte, blieb offen.

Drei leichtsinnige Wanderer mussten in Norditalien gerettet werden. (Symbolbild) © IMAGO / Jan Huebner

Bergwandern: Deutscher Alpenverein gibt Tipps zu Kleidung und Vorbereitung

Immer wieder kommt es vor, dass Wanderer sich nicht richtig vorbereiten oder die falsche Ausrüstung wählen. Das kann schnell gefährlich werden und gar tödlich enden – wie etwa in den Karpaten, wo ein Wanderer auf Schnee und Eis ebenfalls in Turnschuhen unterwegs war. Der Deutsche Alpenverein empfiehlt, für Bergwanderungen „stabile Bergschuhe mit rutschfester Profilsohle“ und „dem Wetter angepasste Kleidung“ zu tragen. Die Experten bieten auf ihrer Website unter anderem Packlisten und weitere Planungshilfen. (BeBau)

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