Mehr Schüler, mehr Quereinsteiger und ein neuer Rektor

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21 junge Lehramtsanwärter und 37 neue Lehrkräfte sind seit gestern im Landkreis Weilheim-Schongau tätig. © Christina Wiucha

An den 40 Grund- und Mittelschulen im Landkreis gibt es in diesem Jahr 200 Schüler mehr als im Vorjahr: Dafür braucht es auch mehr Lehrkräfte, die es häufig nicht gibt. Aus diesem Grund kommen auch zwischen Lech und Loisach vermehrt Quereinsteiger und Vertretungskräfte zum Einsatz.

An den 37 staatlichen und drei privaten Grund- und Mittelschulen im Landkreis mit über 8400 Schülern gibt es auch eine Handvoll Quereinsteiger und 20 Vollzeitstellen für „Substitutionslehrkräfte“, Vertretungs- oder Aushilfslehrer. Letztere verfügen über ein Hochschulstudium und werden an den Schulen meist im Förderunterricht und in einem geringeren Umfang im Pflichtunterricht eingesetzt, zum Beispiel als Vertretungslehrer, so das für diesen Schultyp zuständige Schulamt in einer Mitteilung. Zudem gibt es noch Kräfte, ebenfalls ohne Lehramtsstudium, zur Sprachförderung für Kinder mit Migrationshintergrund.

Gerade den Einsatz von Vertretungslehrern, auch Substituenten genannt, die meist bei Krankheitsfällen eingesetzt werden, sieht der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) kritisch. Aber auch Quereinsteiger sind nach Ansicht der Berufsvertretung nicht die Lösung, obwohl diese Lehrkräfte über einen Masterabschluss in einem Fach mit starkem Lehrermangel verfügen, das Lehrer-Referendariat absolviert und das 2. Staatsexamen bestanden haben. „Momentan ist es leider oft so, dass Menschen nicht zusätzlich in die Schule kommen, um die Kernmannschaft zu unterstützen, sondern zunächst oft zusätzlichen Aufwand bedeuten“, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in einer Stellungnahme zum Thema „Quereinsteiger“. Sie befürchtet langfristig eine „Deprofessionalisierung des Lehrberufs“.

Quereinsteiger an den Grund- und Mittelschulen

Im Landkreis beginnt am Dienstag auch eine Handvoll dieser Quereinsteiger an den Grund- und Mittelschulen. Sie werden aber nicht extra als Quereinsteiger vorgestellt. Dahinter steckt die Befürchtung, dass Eltern Vorbehalte gegenüber diesen Lehrkräften haben könnten, da diese ja nicht das gesamte Lehramtsstudium, sondern nur die beiden Referendarjahre absolviert haben. Insgesamt 21 Lehramtsanwärterinnen starten am Dienstag in den zweiten Teil ihrer Ausbildung. Sie haben das Grundstudium abgeschlossen und absolvieren nun die fachpraktische Ausbildung.

Wie in jedem Jahr schreibt das Schulamt, dass die 40 Schulen im Landkreis „bedarfsgerecht mit dem entsprechenden Lehrerstundenbudget für den Pflichtunterricht sowie für zusätzliche Förder- und Differenzierungsmaßnahmen versorgt sind“. Dazu trage auch die mobile Reserve, 77 Grund- und Mittelschullehrkräfte sowie drei Fachlehrkräfte, bei. Trotzdem kommt es alljährlich im Landkreis zu Unterrichtsausfällen, weil zum Beispiel bei einer Grippewelle die Zahl der Vertretungslehrer nicht ausreicht.

Lese- und Sprachkompetenz fördern

Um die Lese- und Sprachkompetenz der Kinder zu fördern, startet im Schulamtsbereich das Projekt „Smart Lesen – Smarter im Leben“. Dabei sollen auch die Eltern eingebunden werden. Im neuen Schuljahr nehmen mittlerweile auch sechs Mittelschulen am Pilotversuch „Digitale Schule der Zukunft“ teil. Ziel dieses Schulversuches ist es, zeitgemäße Konzepte zum Lernen mit mobilen Endgeräten, zur Lehrerfortbildung und zur Stärkung der Erziehungspartnerschaft zwischen Elternhaus und Schule zu entwickeln.

An der Mittelschule Schongau wird die sogenannte Deutschklasse fortgeführt, neu hinzu kommen diese speziellen Klassen an der Staufer-Grundschule in Schongau sowie an den Mittelschulen in Weilheim und Penzberg.

Drei neue Deutschklassen

Ziel sind die „Alphabetisierung und die Vermittlung von Deutsch als Zweitsprache sowie kulturelle Bildung und Werteerziehung“. „Damit sollen die schulischen Erfolgschancen sowie die Integration von Kindern mit Migrationshintergrund nachhaltig verbessert werden“, schreibt das Schulamt.

Noch eine Personalie: An der Josef-Zerhoch-Mittelschule in Peißenberg ist der bisherige Konrektor Armin Mutzbauer neuer Rektor und somit Nachfolger von Susanne Coldwell, so das Schulamt auf Anfrage.

Mehr Schüler

Die Zahl der Grund- und Mittelschüler im Landkreis ist laut staatlichem Schulamt zum Schuljahresbeginn gegenüber dem Vorjahr um über 200 gestiegen.

Gesamtzahl Schüler: 8413 (Vorjahr: 8206)

Davon Grundschüler: 5799 (5603)

Davon Erstklässler: 1483 (1438)

Mittelschüler (5.-10. Klasse): 2614 (2603)

Gesamtzahl Klassen: 369 (357)

Davon an der Grundschule: 249 (239)

Davon an der Mittelschule: 120 (118)

Klassenstärke an Grundschulen: 23,3 (23,4)

Klassenstärke an Mittelschulen: 21,8 (22,1)

Die Ferienzeit wurde an vielen Schulen im Landkreis genutzt, um notwendige Bauarbeiten zu erledigen.

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