Dieses Orchester verdient die besten Noten: Marktkapelle Au legt beeindruckenden Auftritt hin
Mit frenetischem Applaus wurde die Marktkapelle Au für ihren Auftritt beim Neujahrskonzert belohnt - Bestnote. Auch von fachmännischer Seite gab es Zensuren.
Au/Hallertau – Die Auer Marktkapelle spielt „ausgezeichnet“. Dies war das Urteil von Franz Haidu, der im Rahmen des Neujahrskonzerts als Wertungsrichter für den Bayerischen Musikbund eine neutrale Beurteilung der Kapellenformation vornahm. Hierzu wurden drei Konzertstücke des Ensembles mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden hinsichtlich mehrerer Kategorien beurteilt, wobei das Resultat am Ende 93 von möglichen 100 Punkten eben die Wertung „ausgezeichnet“ zur Folge hatte.
Das Ergebnis riss die über 600 Besucher neuerlich zu Begeisterungsstürmen hin, die bereits zuvor in der restlos ausverkauften Hopfenlandhalle mehrmals ihre Freude über die Darbietungen lautstark kundgetan hatten. Dabei nahm das Konzert anfangs den üblichen Verlauf. Um 15.30 Uhr schlossen sich die Türen der Hopfenlandhalle, in dem sich das kulturinteressierte Publikum aus der Region einfand, um die Ohren nach der Zeit der Böllerknaller mit sanften Musikklängen zu besänftigen.
Leichte Verwirrung kommt beim Namen des Bürgermeisters auf
Die Riege der Prominenz führte Landesschützenmeister Christian Kühn an, schließlich sind die Auer auch „Hauskapelle“ des Bayerischen Sportschützenbunds. Ihm galt der besondere Gruß von Fördervereinsvorsitzendem Jürgen Hofer, der daneben noch Pfarrer Clemens Voss aus Au, Dekan Stephan Rauscher aus Attenkirchen sowie weitere Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Musikbund willkommen hieß.

Leichte Verwirrung kam auf, beim Gruß an den „Hausherrn“ der Halle: „Bürgermeister Karl Sailer“. Diese „Mischung“ (O-Ton Hofer) der Namen wurde jedoch nach prompten Publikumshinweisen umgehend korrigiert, was auch die beiden Beteiligten, Rathauschef Hans Sailer und Bürgermeister a. D. Karl Ecker, sichtlich mit Humor nahmen. Hofer entschuldigend: „Es war kein Freud’scher“.
Im Mittelpunkt standen ohnehin andere, nämlich die 46 Musiker, die dann zum Taktstock von Georg Neumeier richtig loslegten. Mit Polkas, Märschen und Walzerklängen wurden die Zuhörer im „Eilschritt nach St. Peter“ entführt, „Ehrenwert“ behandelt, mit „Träumerei“ versehen oder strandeten „An neuen Ufern“. Beim Stück „Arrival“ aus der Feder von ABBA-Legende Benny Anderson, das Thomas Berghoff für Blaskapellen arrangiert hat, dominierten die Trompeten, wobei sich die Solisten Robert Schlecht und Michael Dreier dabei ein Sonderlob verdienten.

Erfrischend und überaus bereichernd für den Konzertverlauf war die Moderation von Christl Sittenauer. Die 41-Jährige mit Wurzeln in Reichertshausen, die aktuell als Ensemblemitglied der Münchner Lach- und Schießgesellschaft unterwegs ist, sorgte wie schon bei den vergangenen fünf Neujahrskonzerten für die passenden Zwischentöne und belebte die Verschnaufpausen der Musiker mit Humor und Esprit.
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Dass die Fortsetzung der Musik am Neujahrstag auch künftig gesichert ist, zeigte die Jugendblaskapelle unter der Leitung von Verena Bauer gleich nach der Pause. Die Formation, der jüngste davon neun Jahre, zeigte bei Michael Jacksons „Bad“ oder „Viva la Vida“ von Coldplay beeindruckend ihr Können und kam natürlich nicht um eine Zugabe umhin.
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Im Anschluss entführte dieMarktkapelle die Besucher unter anderem in ein „Lion King Medley“, eine „80er Kulttour“ sowie eine „Crazy Charlston Era“. Höhepunkt war schließlich der Queen-Song „Don’t stop me now“, den drei durchs Publikum laufende Freddie Mercury-Doubles in klassischen Outfits – ärmellos, Bühnenanzug und Rock-König – verkörperten. Wie vielfältig und altersunabhängig die Kapelle ist, beweist die Altersstruktur, die aktuell vom neunjährigen Anfänger bis zum 73-jährigen Anton Freilinger an der Posaune reicht.
Martin Hellerbrand
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