Den ersten Schritt auf dem Weg zum Lebensretter: Freisinger Studentinnen bitten zur Typisierungsaktion

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Wollen möglichst viele Menschen zur Stammzellenspende motivieren: Die Studentinnen (v. l.) Lara Deile, Lilli Schaich, Bernadette Ruppaner und Anna Pabst (fehlt: Anna Eckert). © AKB

Den ersten Schritt zum Lebensretter können Menschen aus dem Landkreis Freising am kommenden Dienstag machen. Fünf Studentinnen haben eine Typisierungsaktion gestartet.

Freising - Auf dem Gelände der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) findet eine große Typisierungsaktion für Stammzellenspender statt. Ins Leben gerufen wurde die Kampagne von fünf engagierten Studentinnen. Eine von ihnen ist Bernadette Ruppaner. Sie verrät im FT-Interview, wie die Idee entstanden ist und warum sich niemand vor einer Typisierung fürchten muss: es tut nämlich gar nicht weh.

Frau Ruppaner, Sie haben die Typisierungsaktion gemeinsam mit vier anderen Studentinnen ins Leben gerufen. Wie kam es zu der Idee?

Im August war ich bei einer Fortbildung in Landshut und habe dort ein Plakat gesehen, auf dem für die Stammzellenspende geworben wurde. Da habe ich mir gedacht: So etwas muss es bei uns in Freising auch geben. Mit Anna Pabst, Lara Deile, Anna Eckert und Lilli Schaich habe ich schnell vier andere Studentinnen gefunden, die die Idee mit mir umsetzten wollten. Dann haben wir uns an die HSWT und an die AKB (Anmerkung der Redaktion: Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern) gewendet, um unser Vorhaben umzusetzen. Das hat alles super funktioniert und es gab keine Widerstände. Ich glaube, jeder hat erkannt, wie wichtig dieses Thema ist.

Am Dienstag ist es nun so weit. Was erwartet die Menschen, die zur Typisierungsaktion kommen?

Es wird einen großen Infostand der AKB geben, man kann sich also auch erst einmal nur informieren und beraten lassen. Gute Aufklärung ist das A und O.

Wer kommt für eine Typisierung dann in Frage und wie läuft diese ab?

Typisieren lassen können sich alle gesunden Personen im Alter von 17 bis 45 Jahren. Die Typisierung erfolgt dann durch einen kurzen Abstrich an beiden Wangen, der nicht länger als eine Minute dauert.

Tut der Abstrich denn weh?

Nein, überhaupt nicht. Früher wurde man über eine Blutabnahme typisiert, das war dann natürlich aufwendiger und schmerzhafter. Das wurde extra geändert, damit jetzt quasi nur noch ein kleinerer Schritt zur Überwindung nötig ist.

Wie geht es danach weiter, wenn man als geeigneter Spender in Frage kommt? Ist man dazu gezwungen, dann auch zu Spenden?

Wer als geeigneter Spender in Frage kommt, wird benachrichtigt. Dann folgen weitere körperliche Untersuchungen. Wenn da alles passt, kann man seine Stammzellen spenden. In ungefähr 80 Prozent der Fällen erfolgt dies per Blutabnahme. Nur bei 20 Prozent wird eine Knochenmarkentnahme aus dem Beckenknochen durchgeführt. Der auf die Stammzellen angewiesene Patient wird ebenfalls informiert, dass jemand passendes gefunden wurde. Spendet man dann doch nicht, bricht für denjenigen natürlich eine Welt zusammen. Man muss sich also bewusst sein, dass man eine gewisse Verantwortung übernimmt, wenn man sich typisieren lässt. Aber zum Spenden gezwungen wird natürlich niemand.

Wenn man sich nicht typisieren lassen möchte oder nicht in die entsprechende Altersgruppe fällt, wie kann man trotzdem helfen?

Auch Geldspenden an die AKB sind hilfreich. Jede Typisierung eines potenziellen Stammzellspenders kostet 35 Euro, für die die AKB selbst aufkommen muss. Also kann auch jeder Leben retten, der sich nicht typisieren lässt.

Interview: Pauline Zapp

Gut zu wissen:

Die Typisierungsaktion am Dienstag, 16. Januar, findet von 9.30 bis 14.30 Uhr im Foyer von Gebäude 1/Am Staudengarten der HSWT (Am Hofgarten 4, 85354 Freising) statt. Weitere Infos gibt es auf der Homepage unter www.akb.de.

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