Bürgermeister spricht von Meilenstein: Zolling plant riesigen Solarpark
Im Norden von Unterappersdorf soll ein Solarpark entstehen. Auf einem rund 40 Hektar großen Areal werden aber nicht nur große PV-Module Platz finden.
Zolling – Genau ein Jahr ist es her, dass die Gemeinde Zolling den Grundsatzbeschluss für die Errichtung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage auf einer rund 40 Hektar großen Fläche in Unterappersdorf gefasst hat – gemäß den Plänen von Energie Südbayern (ESB), der Solea AG und der Energy Heroes GmbH. Im Gemeinderat wurden am Dienstag die Details vorgestellt – etwa, dass die Anlage rund 35 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren wird. Damit, so führte Bürgermeister Helmut Priller aus, können zirka 10 000 Drei-Personen-Haushalte versorgt und etwa 14 500 Tonnen CO2 eingespart werden.
Interessant für die Gemeinde und auch die Bürger: Beide können in das Projekt, das mit rund 25 Millionen Euro Baukosten zu Buche schlägt, investieren. Die Gemeinde könne sich mit maximal 33 Prozent an der Betreibergesellschaft beteiligen und mit „acht Millionen Euro in die Sache einsteigen“, kündigte Priller an. Ob und in welcher Form man dies machen werde, stehe noch nicht fest. „Aber so viel kann ich schon sagen: Das rentiert sich mit einem Kredit.“ Auch eine finanzielle Beteiligung der Bürger ist möglich – mit 10 000 Euro je Einwohner über 18 Jahren bei einer Verzinsung von „vier bis sechs Prozent“, so Priller.
Dass man ein Jahr lang nicht viel von diesem Projekt gehört habe, lag laut Bürgermeister daran, dass man auf eine Entscheidung der Bayern Netz GmbH warten musste, wo genau die Energie ins Netz eingespeist werden kann. Jetzt stehe der Einspeisepunkt fest: Er liegt im Norden von Unterholzhäuseln, einem kleinen Ort in der Gemeinde Nandlstadt. „Der Grunderwerb am Einspeisepunkt ist abgeschlossen“, sagte Priller, so dass das Projekt starten könne.
Startschuss fällt frühestens in eineinhalb Jahren
Doch ganz so schnell werde es nicht gehen, sagte Constantin Winkelmann von der Energy Heroes GmbH: Zum einen müsse man warten, bis der Netzbetreiber „uns ans Netz lässt“, zum anderen müssen etwa eine Batterie- und Trafostation bestellt werden, wobei letztere eine Lieferzeit von bis zu eineinhalb Jahr hätte. „Realistisch“ sei deshalb ein Start in eineinhalb bis zwei Jahren, also im Frühjahr 2026, kündigte Winkelmann an.
Was den Gemeinderäten an dem Projekt besonders gefällt, ist die Doppelnutzung. Es sollen nämlich nicht nur PV-Module aufgestellt, sondern auch Tiere, wahrscheinlich Rinder, einen Platz auf dem Areal finden. Entsprechend würden die Reihenabstände zwischen den Modulen mit drei bis acht Metern groß ausfallen und zudem die Anlage „aufgeständert“ werden, so Priller. Konkret bedeute dies laut Winkelmann, dass die Unterkante der Anlage nicht wie üblich bei 80 Zentimeter liege, sondern bei 1,40 Meter. Somit hätten die Tiere ausreichend Platz.
Bürgermeister spricht von „Meilenstein“ für Zolling
„Wie lange darf man so eine Anlage betreiben?“, wollte der Rathauschef vom Experten wissen. Winkelmann erklärte, dass dies 30 Jahre lang möglich sei. „Die Anlagen haben aber dann noch nicht ausgedient“, weshalb eine Verlängerung möglich sei – nach entsprechender Nachrüstung.
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Für Priller steht fest: „Wenn wir hier einen großen Solarpark bauen, wird das ein „weiterer Meilenstein in der Gemeinde Zolling“. Der Gemeinderat stimmte der Aufstellung des Bebauungs- und Grünordnungsplans samt Änderung des Flächennutzungsplans zu.
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