Kaum zu glauben, aber wahr: Die Theresienkirche Hallbergmoos ist verschwunden. Ein Diebstahl ist vorstellbar. Ach ja: Es geht natürlich um die Miniatur-Ausgabe.
Hallbergmoos – Kein Zweifel: Das „echte“ Gotteshaus würde sich nun wirklich nicht zum Abtransport eignen. Aber das Modell der Kirche, das Bert Groß gebaut hat, ist auf unerklärliche Weise verschwunden. Die Verantwortlichen des katholischen Pfarrverbands können sich das Abhandenkommen nicht erklären. Nun wird fieberhaft gefahndet.
Der 2011 im Alter von 84 Jahren verstorbene Goldacher Hobbykünstler zimmerte trotz seiner Parkinson-Erkrankung mit großer Leidenschaft Vogelhäuserl und originalgetreue Miniaturabbildung von Gebäuden – und zwar „bis aufs Fahnenstangerl“ genau, wie er seinerzeit dem Tagblatt schilderte.
Einige dieser Gebäude gibt es längst nicht mehr
Die alte Goldacher Schule, das Pregler-Haus, der Alte Wirt Otto von Wittelsbach in Hallbergmoos, das Gasthaus Gamenik oder das Baderhaus sind unter anderem entstanden. Und das, obwohl einige dieser Gebäude längst aus dem Ortsbild verschwunden sind. Die Unikate, hölzerne Belege der Ortsgeschichte, hatte einst Groß dem Förderverein des Kindergartens Sonnenscheins zur Verfügung gestellt. Dort lagerten sie lange Jahre.
Die Kirchenverwaltung erwarb die zehn Gebäude gegen eine Spende. Und stellt sie in den Dienst einer Aktion zum Erhalt und der Renovierung der Goldacher Friedenskapelle (wir berichteten). Das Gasthaus Klösterl hat bereits einen Abnehmer gefunden.
Jutta Hebbeler hofft jetzt auf Hinweise aus der Bevölkerung
Jutta Hebbeler, die die Aktion und „Gebäudeverwaltung“ federführend begleitet, kann sich das Verschwinden der Miniatur-Theresienkirche nicht erklären. „Die zehn Gebäude waren in der Herz-Jesu-Kirche in Goldach ausgestellt. „Am 2. Januar wollte ich die Modelle zum Seniorennachmittag nach Hallbergmoos mitnehmen. Da ist mir aufgefallen, dass die Kirche St. Theresia fehlt.“ Die Vermutung liegt nahe, dass jemand das Miniatur-Gotteshaus mitgehen hat lassen. Auch wenn Hebbeler lieber an das Gute im Menschen glauben mag: „Vielleicht kommt ja noch eine Spende dafür bei uns an.“ Falls nicht, hofft sie auf Hinweise per E-Mail unter aljuhebbeler@web.de.
Ein Gebäude wurde identifiziert, hinter dem anderen stehen noch Fragezeichen
Eine gute Nachricht hatte Jutta Hebbeler allerdings auch noch: Ein bislang unbekanntes Miniatur-Gebäude konnte inzwischen identifiziert werden. Es handelt sich um das Gebäude, das an der Stelle des (Alten) Rathauses (Theresienstraße 7) stand. Ein zweites, noch unbekanntes Haus, vermutlich aus Goldach, steht nun zur Ansicht „beim Hoarer“ (Gasthof Gruber) im Notzingermoos. „Da hoffen wir noch auf Hinweise, um welches Gebäude es sich handelt.“
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Eva Oestereich