Symbolische Brezenschlüssel-Übergabe: Stadt Freising trennt sich vom Josef-Hofmiller-Gymnasium

  • Andreas Beschorner
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Mit dem JoHo hat der Landkreis die nächste Schule von der Stadt übernommen. Jetzt befinden sich alle weiterführenden Schulen in seiner Trägerschaft. Das bedeutet zusätzliche Ausgaben.

Freising – Der erste Schultag im neuen Jahr begann für die Schülerinnen und Schüler des Josef-Hofmiller-Gymnasiums (JoHo) mit einem Festakt. Außer einer neuen Telefonnummer werden Schüler, Eltern und Lehrkräfte aber zunächst nichts von der neuen Trägerschaft spüren.

Fast zehn Jahre ist es her, da beschlossen die Kreisräte, dem Ansinnen der Stadt Freising zuzustimmen und das Dom-Gymnasium, das JoHo und die Karl-Meichelbeck-Realschule (KMRS) in die Trägerschaft des Landkreises zu übernehmen. Eine Wahl hatte man damals eigentlich keine, denn laut Gesetz fallen weiterführende Schulen in die Zuständigkeit des Landkreises.

JoHo-Übergabe dauerte am längsten

Während die Übergabe von der Stadt an den Kreis im Falle des „Dom“ (2018) und der KMRS (2017) relativ schnell und reibungslos über die Bühne ging, dauerte es beim JoHo dann doch etwas länger: Am Montag war nun also offizielle Schlüsselübergabe von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher an Landrat Helmut Petz – in der Schulaula und im Beisein der großen Schulfamilie.

So lange gedauert hat es vor allem deshalb, weil das JoHo baulich einen erheblichen Sanierungsaufwand aufweist. In erster Linie ist und war die Zukunft des seit Langem geschlossenen Hallenbads samt der darüber liegenden Zweifachturnhalle ein Problem. Weil dafür in den kommenden Jahren eine Dreifach- oder gar Vierfach-Turnhalle errichtet werden muss und manche Bauteile des JoHo aus den 1960er Jahren stammen, ist unter den Kreisräten sogar ein Neubau an anderer Stelle ins Gespräch gebracht worden – eine Variante, die inzwischen vom Tisch ist. Laut Landrat Helmut Petz sei man gerade dabei, eine Machbarkeitsstudie für die JoHo-Sanierung anfertigen zu lassen. Eines steht dabei aber jetzt schon fest: Die Investitionen werden sich im mehrstelligen Millionenbereich bewegen.

Hohe Ausgaben für Schulen

Das ist nur eine Maßnahme, die dem Landkreis in den kommenden Jahren im Bereich der Schulbauten ins Haus steht, wie Landrat Petz kürzlich zum Jahresabschluss aufgelistet hatte: Ganz vorne steht da der Neubau der Staatlichen Berufsschule mit Zweifach-Sporthalle an der Wippenhauser Straße. Die Kostenschätzung für den Neubau des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums beläuft sich auf etwa 152 Millionen Euro.

Der Rahmenterminplan sieht eine Nutzungsaufnahme zum Schuljahr 2028/2029 vor. Günstiger und schneller geht es an der Wirtschaftsschule voran: Brandschutzsanierung einschließlich energetischer Fassadensanierung, die Sanierung des Daches, Maßnahmen zur Barrierefreiheit, eine Betonsanierung, Steigschächte im Klassenzimmer sowie eine Erneuerung der Bodenbeläge werden sich voraussichtlich auf rund 16 Millionen Euro belaufen, die Übergabe ist im Mai 2024 vorgesehen.

Als Sachaufwandsträger muss der Landkreis die Karl-Meichelbeck-Realschule brandschutztechnisch ertüchtigen, was in Summe einer Generalsanierung gleichkommt und deshalb auch satte 20 Millionen Euro kosten wird. Bis zum Jahresende 2024 dauern die Arbeiten hier noch an.