Lymphdrüsenkrebs: Ein Symptom ist wichtiges Warnzeichen
Liegt ein malignes Lymphom vor, vermehren sich Lymphozyten unkontrolliert. An einem typischen Symptom lässt sich der Krebs erkennen.
München – Lymphozyten sind nach Angaben des Universitätsspitals Zürich im Lymphsystem und in anderen Geweben dafür zuständig, Bakterien und Viren zu erkennen und zu bekämpfen. Bei einem Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) verändern sich die Lymphozyten und vermehren sich stark. Sie beginnen, unkontrolliert zu wachsen. Im Vergleich zu soliden Tumoren (wie Brustkrebs oder Lungenkrebs) sind maligne Lymphome selten. In den letzten zehn bis 15 Jahren kam es jedoch zu einer Zunahme der Häufigkeit, wie das Universitätsklinikum Ulm berichtet. Die Krebserkrankung äußert sich oft durch ein charakteristisches Symptom, kann aber auch andere Beschwerden verursachen.
Maligne Lymphome: Typisches Symptom der Krebserkrankung
Der menschliche Körper besitzt ein lymphatisches System, das im gesamten Körper verteilt ist. Zu diesem System gehören unter anderem die Mandeln, die Milz und die Lymphknoten. Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsinformationszentrums (dkfz) erklärt, dass sich lymphatisches Gewebe auch an anderen Körperstellen wie im Darm, Magen oder in der Haut befindet. Wenn Krebs das lymphatische System befällt, spricht man von malignen Lymphomen oder Lymphdrüsenkrebs. Drei Gruppen von malignen Lymphomen werden unterschieden: das Hodgkin-Lymphom, die Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) und das Multiple Myelom, welches zu den Plasmazellerkrankungen zählt.

Bei Lymphdrüsenkrebs-Patienten zeigt sich der Krebs oft durch ein typisches Warnsignal: Viele Lymphomarten führen zu schmerzlosen Lymphknotenschwellungen. Wenn die Lymphknoten über einen längeren Zeitraum, etwa zwei bis vier Wochen, geschwollen bleiben, sollte dieses Symptom ärztlich untersucht werden, empfiehlt der Krebsinformationsdienst. Lymphom-Betroffene können aber zusätzlich auch unter der sogenannten B-Symptomatik leiden, die Fieber, starken Nachtschweiß und ungewollten Gewichtsverlust umfasst. Diese Symptome sind allgemein und unspezifisch und können auch bei anderen Erkrankungen auftreten. Je nach Gewebe oder Organ, in dem sich Lymphomzellen befinden, können weitere Symptome wie Husten, Atembeschwerden, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen oder Knochen- und Gelenkschmerzen auftreten.
Risikofaktoren für Lymphdrüsenkrebs
Experten zufolge gibt es keine universellen Risikofaktoren, die direkt zu einem Lymphom führen. Verschiedene Faktoren müssen offenbar zusammenwirken, bevor ein bösartiges Lymphom entsteht. Ein erhöhtes Risiko haben Menschen, die einer Strahlen- oder Chemotherapie ausgesetzt waren, ein stark und/oder dauerhaft geschwächtes Immunsystem besitzen, mit dem Epstein-Barr-Virus oder dem Bakterium Helicobacter pylori infiziert sind oder an einigen seltenen Autoimmunerkrankungen leiden. (jbr)