Seniorengerechtes Wohnen: Bürgerbefragung in Geretsried liefert wichtige Erkenntnisse

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Seniorenreferentin Dr. Sabine Gus-Mayer stellte im Stadtrat ihren jährlichen Bericht vor. © Foto: Mascha Brichta/dpa

Die Bürgerbefragung 60plus sollte Erkenntnisse über Lebenssituation und Bedürfnisse der älteren Bewohner rund um den Johannisplatz liefern. Seniorenreferentin Dr. Sabine Gus-Mayer stellte die Ergebnisse vor.

Geretsried - In ihrem jährlichen Bericht stellte die Seniorenreferentin des Stadtrats, Dr. Sabine Gus-Mayer von der CSU, dem Gremium kürzlich die Ergebnisse der Bürgerbefragung 60 plus vor, die rund um den Johannisplatz durchgeführt wurde.

Stadt beschloss 2021 Teilnahme am Förderprogramm

2021 hat die Stadt beschlossen, am Förderprogramm „Selbstbestimmt Leben im Alter“ (SeLa), des Bayerischen Staatsministeriums für Familie, Arbeit und Soziales teilzunehmen. Mit der Förderung soll ein Konzept für seniorengerechtes Wohnen am Johannisplatz erarbeitet und umgesetzt werden. Mit der Bürgerbefragung 60plus wollte man Erkenntnisse über Lebenssituation und Bedürfnisse der Bewohner rund um den Johannisplatz erhalten, um den Anforderungen der Älteren gerecht zu werden. In der Umfrage ging es um Wohnen, Mobilität, Leben in Geretsried sowie die Themen Beratung und Information.

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Wie Gus-Mayer berichtet haben 218 Bürgerinnen und Bürger ab 60 Jahren den Fragebogen ausgefüllt. „Das entspricht einer hohen Teilnahmequote von 30 Prozent“, freut sich die Seniorenreferentin. Insgesamt gaben die Teilnehmer ein positives Urteil über den Johannisplatz ab.

Die Befragten schätzen die Nähe zur Natur

Die Ergebnisse wertete die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung GmbH aus. Den Befragten gefällt etwa die Nähe zur Natur, die schöne Gestaltung der Freiflächen oder auch die Nachbarschaft. Dagegen bemängeln die Teilnehmer die Parksituation, fehlende Einkaufsmöglichkeiten, Verschmutzung oder auch die dichte Bebauung.

Weiter führte Gus-Mayer aus, dass ein Fünftel der Befragten bereits barrierefrei wohnt. „68 Prozent tun das nicht, aber sie sagen, sie kommen zurecht“, so die Seniorenreferentin. Ob ein Umzug innerhalb der nächsten fünf Jahre geplant ist, das beantworten die meisten mit Nein. Lediglich ebenfalls ein Fünftel zieht einen Wohnungswechsel in Betracht.

Befragten bemängeln fehlende WCs am Johannisplatz

Was außerdem bei der Befragung deutlich wurde: „Fehlende WCs am Johannisplatz wird grundsätzlich als Einschränkung der persönlichen Mobilität genannt“, so die Seniorenreferentin. Ein weiterer Punkt war die Bekanntheit von Beratungsangeboten. Dass 59 Prozent ihre Seniorensprechstunde kennen, freute Gus-Mayer besonders. Dagegen „nicht bekannt“ (56 Prozent) ist die Ansprechperson für Senioren bei der Stadt Geretsried. Auch die Auflistung der Beratungsangebote und Ansprechpartner auf der Homepage der Stadt ist den meisten „nicht bekannt“ (63 Prozent).

Das Ergebnis, zu dem die Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung kam, trug Gus-Mayer ebenfalls vor. Darin heißt es unter anderem, dass zu Hause wohnen im Alter nur dann möglich sei, wenn altersgerechte Unterstützungsstrukturen im Quartier und der näheren Umgebung gegeben seien. Die Arbeitsgruppe empfiehlt der Stadt den Aufbau eines seniorengerechten Quartiers, damit Bürgerinnen und Bürger länger am Johannisplatz wohnen bleiben können. Auch sollen Anlaufstellen für Beratung geschaffen werden.

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Anschließend stellte Sabine Gus-Mayer noch die Idee der Nachbarschaftspflege vor. Die sieht vor, dass Nachbarn Basics in Sachen Pflege vermittelt werden, damit sie pflegende Angehörige unterstützen können. „Ich finde, wir dürfen uns keiner noch so abwegigen Möglichkeit verschließen. Das können alles Chancen sein“, meinte die Seniorenreferentin zu diesem Punkt.

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