Wie zu Zeiten der Baustelle: Eltern wünschen sich Einbahnstraße
Eigentlich sollte die Wittelsbacherstraße zwischen Kurfürsten- und Maximilianstraße nach Bauarbeiten wieder für den normalen zweispurigen Verkehr freigegeben werden. Auch der Planungs- und Bauausschuss der Stadt Germering gab grünes Licht. Nur hatte niemand mit dem Brief von Eltern der Schule vor Ort gerechnet.
Germering – Am Vortag des Ausschusses hatte ein Schreiben des Elternbeirats der Theresen-Grundschule, die an der Wittelsbacherstraße liegt, Stadt und Fraktionen erreicht. Die Elternvertreter hatten sich darin für die Beibehaltung der Einbahnstraßenregelung ausgesprochen, die während der Bauarbeiten an der Mittelschule galt.
Denn: Dadurch habe der Verkehr abgenommen. Zudem müssten die Schüler, die die ab dem Schuljahresbeginn 2024/25 startende Offene Ganztagsbetreuung (OGTS) besuchen, die Wittelsbacherstraße für ihren Weg zumindest teilweise nutzen.
Entkräftet
Ein Argument, das Stadtbaumeister Jürgen Thum entkräftete. Der Gehweg entlang der Mittelschule werde nach Abschluss der Arbeiten eine komfortable Breite aufweisen und teilweise keine direkte Verbindung zur Straße habe, etwa durch Parkplätze als Pufferzone. Zudem können die Theresen-Grundschüler die OGTS intern erreichen, ohne das Schulgelände überhaupt verlassen zu müssen. Am meisten aber sorgte der Brief des Elternbeirats deswegen für Wirbel, weil man bei den Planungen wieder ganz von vorne anfangen müsste. Sprich: Einbahnregelung statt Wiederherstellung der zwei Fahrbahnen.
„Ich fühle mich von dem Brief überfahren“, teilte CSU-Fraktionssprecher Oliver Simon mit. Der Zugang zur Grundschule erfolge an ganz anderer Stelle. Wie Thum verwies Simon auf die schulinterne Wegeführung zur OGTS. Der CSU-Stadtrat empfand die Argumentation der Eltern als herausfordernd.
Etliche andere Wortmeldungen ergaben ein ähnliches Bild. Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) wies als einer von vielen darauf hin, dass die Planungen mit einer Aufhebung der Einbahnregelung bereits seit vielen Jahren bestünden.
Verkehr hat sich beruhigt
Auch Daniel Liebetruth (SPD) stimmte für den zweispurigen Ausbau. „Im Sinne des Fortgangs der Planung.“ Gleichzeitig hatte er noch den Elternbeirat für dessen kurzfristig abgefasstes Schreiben entschuldigt. „So ein Gremium tagt höchstens einmal im Monat.“ Ebenfalls dafür gestimmt hatte Sophie Schuhmacher (Grüne), obwohl sie durchaus Vorteile bei der Einbahnregelung gesehen hatte. „Der Verkehr im Viertel hat sich beruhigt.“
Die nicht unumstrittene Planung der Bushaltestellen für die Linie 851 geriet fast ein wenig ins Hintertreffen. Hier soll beibehalten werden, Haltepunkte auf beiden Straßenseiten zu haben, wenn auch möglicherweise nicht am jetzigen Standort.
Eine Absage wurde dem Vorschlag von Christian Gruber erteilt, eine Busbucht zu schaffen. Man unterschätze deren Ausmaße, hieß es aus der Verwaltung. 18 Meter Länge seien auf jeden Fall einzukalkulieren.
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Bei einer Gegenstimme wurde der Beschluss gefasst, den Bereich wieder zweispurig auszubauen und zu erneuern. Die Kosten belaufen sich auf rund 465 000 Euro enthalten.
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