Kann ein Deal Kleinthal helfen? Zuchtverband braucht Unterstützung von Miesbach
Geht da noch unerwartet etwas beim Hochwasserschutz für den Miesbacher Ortsteil Kleinthal? Auslöser für solche Überlegungen ist eine Bauanfrage des Zuchtverbands für seinen alten Verbandshof, die in der jüngsten Sitzung des Stadtrats Thema war.
Denn dafür ist das Entgegenkommen der Kreisstadt nötig. Die wiederum sieht damit eine Gelegenheit, die Geländesituation für die angrenzende Wohnbebauung in Kleinthal vorteilhaft zu verändern.
Wie Bauamtsleiter Lutz Breitwieser den Stadtratsmitgliedern erläuterte, plane der Zuchtverband Nutzungsänderungen am Verbandshof, der direkt nördlich der Versteigerungshalle steht, aber nicht von deren Bebauungsplan umfasst wird. Angedacht seien Lkw-Garagen und Lagerflächen im Gebäude. Das Landratsamt hat aufgrund der Lage im Außenbereich bislang keine Genehmigung in Aussicht gestellt. Als ehemalige landwirtschaftliche Bausubstanz könne aber aus Sicht der Miesbacher Bauverwaltung eine Teilprivilegierung infrage kommen.
Der Zuchtverband will die Situation lösen, indem die Stadt den bestehenden Bebauungsplan „Zuchtverband Straß“ ändert oder erweitert. Ein entsprechender Vorstoß wurde bereits unternommen. Doch dafür sei ein solches Verfahren eigentlich zu aufwendig.
„Hochwassersituation etwas zu korrigieren“
Allerdings biete es für die Stadt die Möglichkeit, die Hochwassersituation etwas zu korrigieren. Laut Verwaltungsbericht stehe der Zuchtverband nämlich seit dem Starkregen am 3. Juni dieses Jahres „etwas in der Kritik“, durch „Baumaßnahmen, Geländeveränderungen und ungünstigen Ackerbau zumindest einen gewissen Beitrag zur Hochwasserproblematik in Kleinthal geleistet zu haben“.
Unter Einbindung des Ingenieurbüros SKI, das bereits die laufenden Hochwasserprojekte in Kleinthal und Bergham begleitet, könne eventuell eine Verbesserung der Situation für die Wohnbereiche erreicht werden. Außerdem, so Breitwieser weiter, verfüge der Zuchtverband über Flächen, die für weitere Maßnahmen im Sinne des Hochwasserschutzes von Interesse seien.
Kooperationsbereitschaft gefordert
Bezüglich der Kosten könnte ein städtebaulicher Vertrag geschlossen werden. Bei einer zusätzlich geplanten Erweiterung der südlichen Stallgebäude im Geltungsbereich des Bebauungsplans sprach sich Breitwieser dafür aus, dies getrennt zu behandeln. Damit könne ein beschleunigtes Verfahren in der Zuständigkeit des Bauausschusses durchgeführt werden.
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Der Stadtrat signalisierte einstimmig seine Bereitschaft, die Nutzungsänderungsabsichten planerisch zu ermöglichen. Dabei soll SKI ein besonderes Augenmerk auf Kleinthal legen. Zudem fordere der Stadtrat die Kooperationsbereitschaft des Zuchtverbands ein. Um die Änderung des Bebauungsplans zur Halle kümmert sich der Bauausschuss.
Markus Seemüller (FL) nutzte dabei die Gelegenheit zu betonen, nicht nur diese kleinen Maßnahmen zu forcieren, „sondern auch die großen. Denn helfen wird uns nur der große Damm.“ Bürgermeister Gerhard Braunmiller (CSU) versicherte ihm: „Wir verfolgen beides parallel.“