Von der Sauna zum Hotel: Monte Mare plant Neubau in Neuhaus

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So soll es aussehen, das Monte Mare-Hotel in Neuhaus. © Büro Wegmann

Mit dem Namen Monte Mare verbinden Schlierseer eigentlich die Sauna in der Vitalwelt. Geschäftsführer Herbert Doll will jetzt aber ein Hotel an der Bayrischzeller Straße mit 32 Zimmern bauen.

Schliersee – Die Begeisterung über ein neues Hotelprojekt in Schliersee war den Bauausschuss-Mitgliedern nach der Vorstellung der Pläne anzumerken: „So viel Lob habe ich in Schliersee selten erlebt“, sagt Architekt Johannes Wegmann nach der Sitzung. Denn Herbert Doll, Geschäftsführer von Monte Mare, will an der Bayrischzeller Straße in Neuhaus ein Hotel errichten. Eine formlose Anfrage dazu stellte er jetzt im Bauausschuss.

Wie Doll in der Sitzung berichtete, hatte er das Grundstück an der Bayrischzeller Straße, direkt neben dem Hotel Hubertus, bereits 2019 erworben. Derzeit befinden sich dort noch ein Mehr- und ein Einfamilienhaus. Geplant sei ein kleines Hotel, „um das Angebot, das begrenzt ist, weiter zu erschließen“. Er habe bereits mit seinen Nachbarn vom Hotel Hubertus gesprochen, beide könnten sich eine Zusammenarbeit vorstellen. Für den Betreiber von Sauna-Anlagen in ganz Deutschland ist es nicht das erste Hotelprojekt: Seit 2018 errichtet Monte Mare Hotels, zum Beispiel in Andernach in Rheinland-Pfalz. Als Alternative zu einem Hotelbau komme für ihn eine Wohnbebauung in Frage, erklärte Doll zudem.

Wie Architekt Johannes Wegmann in der Sitzung ausführte, seien 32 Zimmer geplant, zum Großteil Doppelzimmer zwischen 25 und 45 Quadratmetern. Vier Zimmer seien zudem als Suiten geplant, zwischen 50 und 70 Quadratmeter groß. Um genügend Stellplätze auf dem 2081 Quadratmeter großen Grundstück zur Verfügung stellen zu können, sollen die Parkplätze unterirdisch gebaut werden: 30 Pkw sollen in einer Tiefgarage Platz finden, neun Stellplätze vor dem Hotel entstehen. Geplant ist ein Ensemble aus fünf Gebäuden: Von der Straße aus ist das Hauptgebäude mit zwei links und rechts anliegenden Nebengebäuden zu sehen, dahinter gibt es zwei weitere Nebengebäude.

Im Erdgeschoss des Hauptgebäudes sind Tagungsräume, ein Frühstücksraum und ein kleiner Gastronomie-Bereich vorgesehen. Im ersten Stock soll es zudem einen Wellnessbereich mit Pool, Sauna und Liegeflächen geben, der das Hotel attraktiv machen soll.

Da soll es hin: Das Grundstück an der Bayrischzeller Straße.
Da soll es hin: Das Grundstück an der Bayrischzeller Straße. © THOMAS PLETTENBERG

Als „Highlight“ und künftiges „Wahrzeichen“ des Hotels nennt Wegmann das Eingangsgebäude, das aus der Umgebungsbebauung herausstechen soll. Im Gegensatz zu den Nebengebäuden gibt es hier drei Obergeschosse, im dritten Stock wird die größte Suite mit Blick nach Süden geplant. Der „Turm“, wie ihn der Architekt nennt, soll zudem vor den Nebengebäuden stehen, aber die Baulinie zur Bayrischzeller Straße einhalten.

Die Firsthöhe beträgt laut Bauamtsleiterin Birgit Kienast 13,43 Meter, die Wandhöhe 11,70 Meter. Die vier Nebengebäude sollen 10,54 Meter hoch werden. Da es in der Umgebung auch größere und höhere Gebäude gibt, füge sich das Hotel dennoch gut in die Umgebung ein, argumentiert der Architekt. Von außen sollen die Gebäude zudem mit Holzfassaden versehen werden. Auch einzelne Balkone an den Zimmern sind geplant.

Im Bauausschuss stießen die Pläne des Unternehmers auf breite Zustimmung. „Wir können diese Größenordnung gut gebrauchen“, sagte Horst Teckhaus (PWG). Auch Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer (CSU) fand, dass sich das Hotel gut in die Umgebung einfüge. Der Turm sei aufgrund seiner Höhe kein Ausreißer in der Umgebung. „Absolut gelungen, das ist eine Aufwertung für den Ortsteil“, lobte der Rathauschef das Vorhaben des Bauherrn.

Astrid Leitner (CSU), die in der Sitzung ihren Fraktionskollegen Wolfgang Mundel vertrat, gefiel das hervorstehende Eingangsgebäude: „Das Mittelgebäude wertet es auf.“ Die Gliederung der Gebäude stieß auch bei Gerhard Waas (Grüne) auf Gefallen.

Bauamtsleiterin Kienast sah die Abstandsflächen an manchen Stellen kritisch und verwies auf die entsprechende Satzung der Gemeinde. Der Bauherr müsse einen Antrag auf Abweichung stellen, erklärt sie auf Nachfrage. Zwischen den Gebäuden sei der Brandschutz eingehalten, erklärt Wegmann.

Der Bauausschuss begrüßte das Vorhaben. Der Bauherr könne die Pläne so an das Landratsamt weitergeben, sagte der Bürgermeister.

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