Die Gmunderin Sabine Eva Meier hat ihren ersten Kriminalroman herausgegeben. Im Interview gewährt die 58-Jährige Einblicke in das Erstlingswerk und erklärt, woher die Idee dafür kam.
Gmund - Bei einem Wochenendausflug nach Nürnberg stoßen vier Freundinnen auf einen toten Museumswärter. So ganz wollen sich die neugierigen Damen nicht aus der polizeilichen Ermittlungsarbeit heraushalten, was zu einigen Verwicklungen führt. Das ist im Kern der Inhalt des Feelgood-Krimis „Das abstrakte Bild“ von Sabine Eva Meier. Es ist das erste Werk der 58-jährigen Gmunderin, die beruflich als Assistentin der Geschäftsführung eines Unternehmens in Bad Tölz tätig ist. Wir haben mit ihr gesprochen – über Krimis, Lieblingsautoren und wem sie ihr Buch ans Herz legen würde.
Die Hauptfiguren Ihres Krimis sind vier Freundinnen, die einen Wochenendausflug unternehmen. Gibt es ein Vorbild für dieses Damen-Quartett?
Ja, mein eigener enger Freundinnenkreis. Wir sind seit Jahren miteinander verbunden und unternehmen jedes Jahr Städteausflüge. Diese Erlebnisse und unsere besonderen Momente zusammen haben mich inspiriert. Wir nennen uns selbst augenzwinkernd die „Ladies of the front Row“. Der Name findet sich auch in meinem Krimi wieder. Unsere Freundschaft, der Zusammenhalt und der Humor spiegeln sich in den Charakteren der Protagonistinnen wider.
Ist es Ihr erstes Buch?
Ja. Die Idee entstand aus meiner Begeisterung für spannende Geschichten und der Liebe zu den kleinen, heiteren Momenten des Alltags. Dieses Buch ist für mich der Anfang einer Reihe, in der Freundschaft, Humor und Spannung im Mittelpunkt stehen.
Lesen Sie selbst Krimis?
Seit jeher lese ich leidenschaftlich gerne Kriminalromane, besonders von englischen Autoren. Der britische Humor hat es mir angetan. Er verknüpft auf so subtile und feinsinnige Weise Spannung mit einer guten Portion Witz. Diese Mischung inspiriert mich. Ich mag die Kombination aus raffinierten Kriminalfällen und einer gewissen Leichtigkeit. Britische Krimis bieten für mich genau die richtige Balance zwischen Spannung und Humor, die ich auch in meinen Romanen anstrebe.
Haben Sie Lieblings-Autoren?
Oh ja, besonders Agatha Christie, Martha Grimes und Anne Perry. Sie beherrschen die Kunst, spannende Kriminalfälle mit tiefgründigen Charakteren und einer fesselnden Atmosphäre zu verbinden. Agatha Christies zeitlose Klassiker und der feine Humor von Martha Grimes haben mich immer wieder inspiriert. Aber ich lese auch gerne deutsche Krimis, wie die von Charlotte Link. Sie sticht mit ihrem psychologischen Tiefgang und ihren komplexen Figuren besonders heraus.
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Sie nennen Ihr Buch einen Feelgood-Krimi. Was dürfen wir darunter verstehen?
Eine Kriminalgeschichte, die neben Spannung auch Leichtigkeit vermittelt. Die Leser sollen sich in meinen Geschichten wohlfühlen, wenn die Ladies mit Witz und weiblicher Raffinesse den Tätern auf die Spur kommen. Es geht um Krimis, die unterhalten, ohne düster oder belastend zu wirken – eben ein Wohlfühl-Krimi.
Sie unternehmen innerhalb der Story Abstecher in Richtung Kunst, Gesellschaft und Historie. Mit welcher Absicht?
Vor allem, um interessante und vielschichtige Verdächtige zu schaffen. Das bereichert die Handlung. Aber ich gehe bewusst nicht zu sehr in die Tiefe, sondern reiße aktuell brisante Themen nur an. Ich will vermitteln, dass hinter jeder makellosen Fassade, jedem teuren Anzug oder scheinbar perfekten Leben auch dunkle Abgründe lauern können.
Recherchieren Sie die Fakten selbst?
Ja, das bereitet mir großen Spaß. Und es ist für mich nicht nur ein wichtiger Teil des Schreibens, sondern ich lerne selbst viel Neues, und gleichzeitig bereichert das die Authentizität der Geschichten.
Wem würden Sie ihr Buch besonders ans Herz legen?
Leserinnen und Lesern, die Kriminalgeschichten mit einer Portion Humor und Leichtigkeit schätzen. Wer spannende Fälle liebt, dabei aber auch gerne über die humorvollen Eigenheiten der Charaktere schmunzelt. Besonders diejenigen, die Freude an starken Frauenfiguren mit Cleverness und Raffinesse haben.
Wer hat Ihr Buch als Erstes gelesen?
Ich wollte ein vielseitiges Feedback, deshalb habe ich es drei sehr unterschiedlichen Menschen gegeben. Einem Bekannten, der hauptsächlich Fachliteratur liest, meiner Tochter, die als Deutschlehrerin einen literarisch geschulten Blick hat, und meinem Bruder, der ein leidenschaftlicher Krimileser ist. Verschiedene Perspektiven waren mir wichtig, um sicherzustellen, dass die Geschichte sowohl inhaltlich als auch stilistisch überzeugt und Menschen mit unterschiedlichen Lesegewohnheiten anspricht.
Wird es eine Fortsetzung geben?
Die gibt es bereits. In ihrem nächsten Abenteuer verschlägt es die „Ladies of the Front Row“ ins fränkische Nördlingen. Der Titel lautet „Der verfluchte Ring“, das Buch erscheint Anfang November. Und der dritte Feelgood-Krimi ist schon beim Verlag in Arbeit, an einer weiteren Geschichte schreibe ich gerade. Da dreht sich alles um Wein, Politik und historische Verstrickungen.
Wer die Autorin kennenlernen und aus ihrem Buch hören will, der hat dazu am Freitag, 11. Oktober, Gelegenheit. Sabine Eva Meier liest um 19 Uhr im Seehaus Tegernsee aus ihrem Feelgood-Krimi. Die Lesung dauert mit Pause etwa bis 20.30 Uhr und kostet 15 Euro, inklusive Tapas und Bocados, serviert von Christian Wörner. Anmeldungen sind unter sabineevameier@posteo.de möglich.