Schongauer Tennisspieler freuen sich: Neue Halle ist „wie ein Sechser im Lotto“

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In der Tennishalle bei der kleinen Feier zur offiziellen Eröffnung: Vor dem Netz von links (stehend) Clubvorsitzender Pascal de Coulon, Stellvertreter Matthias Beckstein, Kassierin Carina Beer, Platzwart Rudi Schubert, Wolfgang Müller vom Ingenieurbüro, Bürgermeister Falk Sluyterman und der frühere Vorsitzende Paul Prokosch. Vorne in der Hocke Schriftführerin Sabine Hutter und Sportwart Markus Hochmuth. © Jais

Die Tennishalle an der Lechuferstraße in Schongau ist schon länger in Betrieb, nun aber offiziell eingeweiht worden. Dabei gab es unter anderem einen Rückblick auf die nur fünfmonatige Bauzeit.

Schongau – Für den Tennisclub Schongau ist es „wie ein Sechser im Lotto“, dass die neue Halle an der Lechuferstraße dank eines großzügigen Geldgebers und mit einem zinsgünstigen Darlehen des Landessportverbands verwirklicht werden konnte. So hat es Pascal de Coulon, der Vorsitzende des 330 Mitglieder zählenden Clubs, bei der offiziellen Eröffnung beschrieben.

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Außer Weilheim ist Schongau damit die einzige Kommune im Landkreis, in der es nun Tennisplätze gibt, die nicht nur in der Sommersaison, sondern unterm Dach auch ganzjährig genutzt werden können. Vorbei sind damit die Zeiten, in denen Tennisspieler am Lech zur Wintersaison in umliegende Städte ausweichen mussten.

Große Schenkung von Rudolf Strommer

50 Aktive und Gäste haben sich zur Einweihungs-Feier in der lichtdurchfluteten Halle mit den großen Fenstern an Ost- und Westseite und mit dem Lichtband am First eingefunden Die Luft ist trocken, de Coulon, seit sechs Jahren Vorsitzender des Tennisclubs, hat zunächst Mühe mit seiner Stimme. Mit einem Schluck Wasser wird’s dann besser.

Nicht auf dem Trockenen sitzend, sondern flüssig ist der Tennisclub der Lechstadt – und das trotz der großen Investition, die gut eineinhalb Millionen Euro ausmacht. Großen Anteil daran hat Rudolf Strommer: Der Unternehmer aus Schongau, selbst seit Jahrzehnten im Club aktiv, hat finanziell mit einer beachtlichen „Schenkung“, wie es auf der Feier hieß, den Bau der Halle erst ermöglicht.

Nur fünf Monate Bauzeit

De Coulon resümiert: Ein Traum sei in Erfüllung gegangen. „Da reiben wir uns immer noch die Augen, wie schnell das gegangen ist“, sagt er mit Blick auf die nur fünfmonatige Bauzeit von Mai bis Oktober vergangenen Jahres. Inzwischen habe man eine komplette Wintersaison die drei Spielfelder der Halle intensiv genutzt. Dass die offizielle Feier erst ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme stattfinde, führte er auf „Organisationsstress“ zurück.

Ausdrücklich würdigt de Coulon seinen Stellvertreter Matthias Beckstein: „Ohne ihn wäre das Projekt nicht zustande gekommen.“ Lob gab es auch für die Präsenz des Platzwartes und Trainers Rudi Schubert. Er sei Ansprechpartner für die Handwerker und jeden Tag auf der Baustelle gewesen.

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Zum Bauablauf resümiert Schubert, dass der Boden schon im Januar 2023 auf die Tragfähigkeit untersucht worden sei. Die Dachentlüftung und die „Arenabeleuchtung“ seien auch mit dem Geldgeber abgestimmt worden. Dass vorwiegend heimische Firmen beauftragt worden sind, habe den Bauablauf vereinfacht.

Aushängeschild auch für die Stadt

Bürgermeister Falk Sluyterman bekundet, die Halle mache nicht nur den Tennisclub attraktiver, sondern auch die Stadt. Damit würden die Sportstätten an der Lechuferstraße komplettiert. „Das Resultat lässt sich sehen“, kommentiert der Bürgermeister.

90 Tonnen Stahl sind mit den Trägern im Gewerk verbaut, erklärt Statiker Wolfgang Müller vom Büro Müller Ingenieure gegenüber den Schongauer Nachrichten. Er ist ebenfalls im Tennisclub Mitglied. Die Hülle bestehe außen aus Blech sowie aus einem Dämmpaneel und einer zweiten Blechschicht auf der Innenseite.

Rückblick in die 70er Jahre

Installiert worden ist eine Deckenheizung, wie es in großen Sportstätten inzwischen üblich ist. Energieträger ist die Fernwärme. Zum Bodenaufbau erklärt Müller, dass über dem Asphalt ein blauer Teppich mit elastischer Einlage verlegt worden ist.

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Zur offiziellen Eröffnung darf ein kurzer Rückblick nicht fehlen – und zwar in die 70er Jahre, als der Tennisboom seinen Anfang nahm. Schatzmeisterin Carina Beer verliest einen Brief, den der frühere Vorsitzende Paul Prokosch im Dezember des Jahres 1976 an den Bayerischen Landessportverband geschickt hat. Schon damals gab es die Idee, in Schongau eine Tennishalle zu errichten. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. 48 Jahre später ist der Traum Wirklichkeit geworden. Den Aktiven stehen nun sieben Plätze im Freien und drei in der Halle zur Verfügung.

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