Schongauer Schulzentrum: Stadt schreibt Bewirtschaftung der Mensa neu aus

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Frischer Salat und Frühlingsrollen: Cordula Häuserer (links) und Veronika Schwaiger sorgen in der Mensa des Schulzentrums dafür, dass es den Kindern aller vier Schulen schmeckt. © Herold

Die Stadt Schongau schreibt die Bewirtschaftung ihrer Hauptmensa im Schongauer Schulzentrum neu aus. Der bisherige Betreiber könnte erneut zum Zuge kommen.

Schongau – Auf maximal fünf Jahre konnte die Pachtzeit für die Mensen am Schongauer Schulzentrum verlängert werden, diese Frist ist nun ausgereizt. Wie die Stadt Schongau auf Anfrage mitteilt, wird zum 1. September ein neuer Betreiber für die Essensversorgung der Schüler der Staufer-Grundschule, der Mittelschule, der Pfaffenwinkel-Realschule und des Welfen-Gymnasiums gesucht.

„Das weiß Herzogsägmühle auch, wir waren immer in Kontakt“, so Esther Laue, die sich für die Stadt um die Ausschreibung kümmert. Und sie stellt klar: „Es hat nichts damit zu tun, dass wir unzufrieden sind, das sind ganz normale gesetzliche Regelungen.“

Zur Erinnerung: 14 Jahre lang hatte Herzogsägmühle in einem inklusiven Projekt die Mensa des Welfen-Gymnasiums betrieben. In Kooperation mit Stadt und Landkreis wurde dann aber bei der Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums eine gemeinsame Großküche mit Mensa an der Grundschule gebaut. Seit September 2019 werden über die zentrale Mensaküche alle vier Schulen versorgt.

Die Küche in der Grundschule ist für Kapazitäten von 400 bis 500 Essen am Tag ausgelegt. Je nach Nachfrage wird von dort aus dann direkt die Mensa am Gymnasium beliefert. An allen Schulen gibt es außerdem einen eigenen Pausenverkauf.

Im Jahr 2019 hatten die Gymnasiasten alle Hebel in Bewegung gesetzt, um „ihre“ Herzogsägmühler Versorgung behalten zu können. Die Hürde war ziemlich hoch, musste damals doch europaweit ausgeschrieben werden. „Das war eine große Herausforderung“, erinnert sich Rupert Kirchbichler, Leiter der Abteilung „Externe Arbeitsangebote“ in Herzogsägmühle. 217 Seiten habe man ausfüllen müssen. „Jetzt gibt es Erfahrungswerte bei den Essen, und wir müssen nur deutschlandweit ausschreiben“, erläutert Laue. „Wir freuen uns, wenn sich Herzogsägmühle wieder bewirbt.“

Genau das habe man vor, wie Kirchbichler bestätigt, die Zusammenarbeit mit der Schule sei angenehm. „Die Wege sind kurz, auch die Eltern von Schülern suchen den kurzen Kontakt in die Küche.“ Es gebe aber schon einige Vorgaben, die die Diakonie in ein enges Korsett geschnürt hätten, wie die Zubereitung der Speisen vor Ort. „Und dazu braucht man Personal“, so Kirchbichler.

Hauswirtschaftstechnikerinnen bereiten 120 bis 130 Essen pro Tag zu

Die Federführung in der großen Mensaküche liegt seiner Beschreibung nach bei den beiden Hauswirtschaftstechnikerinnen Cordula Häuserer und Veronika Schwaiger. 120 bis 130 Essen pro Tag würden zubereitet, überwiegend als Hauptgang. „Suppen gehen nicht so gut, dafür aber die Salatteller, das überrascht mich selbst“, erzählt Kirchbichler.

Die beiden Frauen seien so gut ausgebildet, dass sie auch wüssten, wie so ein Essen auszusehen habe, dass es die Kinder anspreche, lobt er. „Die beiden sind auch pädagogisch unterwegs und schauen, dass sie den Speiseplan gut zu den Kindern bringen.“

Häuserer und Schwaiger werden von zwei Aushilfen und sechs ganz besonderen Beschäftigten unterstützt, Menschen, die sonst in einer Werkstätte der Herzogsägmühle arbeiten würden, sich aber nun ums Kochen, das Vorbereiten oder den Pausenverkauf kümmern. Auch das Befüllen der Getränkeautomaten an allen Schulen gehöre dazu, neuerdings auch des Snackautomaten, der vor Kurzem an der Realschule installiert worden ist.

Mindestens 60 Prozent der Produkte sollen Bio sein

Wert gelegt wird nicht nur auf die Zubereitung vor Ort in der Schulgroßküche, sondern auch auf die Qualität und die Frische des Essens – mindestens 60 Prozent Bio-Produkte sollen verwendet werden. Fertigprodukte gibt es bei Herzogsägmühle kaum. „Wir machen sogar unseren Kaiserschmarrn selbst, der ist superlecker“, wirbt Kirchbichler.

Wichtig sei auch eine saisonale Küche. Teilweise könne man dafür auch auf die Produkte aus dem eigenen Gemüseanbau in Herzogsägmühle zurückgreifen. „Und in schwierigen Zeiten hilft uns auch mal das ,Culinarium’ aus“, die Herzogsägmühler Großküche, die täglich bis zu 1000 Essen kocht.

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Nun geht es für Herzogsägmühle also wieder in die Bewerbungsphase. „Wir sind gerade dabei, uns anzumelden und bemerkbar zu machen, dass wir dabei sind“, sagt Kirchbichler. Die Angebotsabgabe ist Ende dieses Monats. „Wir haben das Personal, und haben es auch stabil – allen macht es Spaß, wir sind gut aufgestellt“, ist er guter Dinge.

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