Zweieinhalb Wochen vor Beginn des neuen Schuljahrs gibt es bei der Hortsituation in Penzberg weiterhin keine Entwarnung. Offen ist, ob und wie viele Grundschulkinder von der langen Warteliste einen Hortplatz erhalten. Besser schaut es bei der Mittagsbetreuung aus. Noch kein großes Echo hat indes die Betreuungsinitiative des Penzberger Mütterzentrums gefunden.
80 Kinder stehen in Penzberg auf der Warteliste für einen Hortplatz ab dem Schuljahresbeginn im September. So lautete der Stand, den die Stadt Penzberg Mitte Juli bei einer Informationsveranstaltung für Eltern in der Penzberger Stadthalle mitteilte. Im Hort an der Winterstraße könnten demnach 51 Kinder nicht aufgenommen werden, im Hort an der Birkenstraße 29 Kinder. Das Problem ist, wie es damals hieß, dass die Fachkräfte fehlen, um diese Kinder nach der Schule betreuen zu können.
AWO-Horteinrichtungen: Immer noch keine Entwarnung
Zweieinhalb Wochen vor dem Schuljahresbeginn am Dienstag, 10. September, gibt es immer noch keine Entwarnung. Auf Anfrage hieß es am Donnerstag beim AWO-Bezirksverband Oberbayern, dem Träger der zwei Penzberger Horteinrichtungen an der Winterstraße und der Birkenstraße, man sei, wie beim Infoabend im Juli angekündigt, „weiter intensiv auf der Suche“ nach neuen Kollegen und Kolleginnen für die beiden Hort-Teams. In den vergangenen fünf Wochen hätten sich einige Gespräche ergeben und man hoffe, für das Schuljahr 2024/2025 neue Kollegen und Kolleginnen einstellen zu können.
Konkretere Angaben zur Warteliste und zur Personalsituation gab es auf die Anfrage der Heimatzeitung nicht. Der AWO-Bezirksverband bat wegen der Sommerpause, in der sich die Horteinrichtungen befänden beziehungsweise, aus der sie gerade erst zurückkämen, „noch um ein wenig Geduld, was konkrete Infos über die Anzahl an Kindern angeht, die zum neuen Schuljahr aufgenommen werden können“.
Bei Mittagsbetreuung schaut es besser aus
Besser schaut es offenbar bei der Mittagsbetreuung an der Bürgermeister-Prandl-Schule aus. Der Caritas-Kreisverband, der im neuen Schuljahr die Trägerschaft dieser Mittagsbetreuung für Grundschüler übernimmt, teilte am Donnerstag auf Anfrage mit, dass die 40 Kinder auf der Warteliste aufgenommen werden könnten. Wie berichtet, hatte sich Caritas-Geschäftsführer Thomas Koterba im Juli beim Infoabend bereits optimistisch bezüglich der Personalsituation gezeigt.
Umbau dauert deutlich länger
Deutlich länger als gedacht, dauert es allerdings, den nötigen Platz für die Mittagsbetreuung an der Bürgermeister-Prandl-Grundschule zu schaffen. Bis zum Schuljahresbeginn klappt das offenbar nicht. Wie berichtet, soll die frühere Hausmeisterwohnung bei der Schule entsprechend umgebaut werden. Seitens der Stadt Penzberg hieß es dazu am Donnerstag, dass die ehemalige Hausmeisterwohnung bis zu den Faschingsferien fertig sein soll, also erst in einem halben Jahr. Der Caritas-Kreisverband teilte dazu auf Nachfrage mit, dass es für diese Zeit eine Übergangslösung gebe. Die Schüler würden bis zur Fertigstellung der Räume in Klassenzimmern betreut, also wie die anderen rund 70 Kinder der Mittagsbetreuung.
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Mütterzentrum-Initiative: Bisher noch wenig Echo
Kein großes Echo gibt es bislang auf die Initiative des Penzberger Mütterzentrums. Es hatte den Vorschlag von Monique van Eijk, der städtischen Kita-Koordinatorin, vom Infoabend im vergangenen Juli aufgenommen, dass sich Eltern notfalls vernetzen sollen, um gegebenenfalls selbst eine Betreuung ihrer Kinder zu organisieren. Jasmin Moneer und Alexandra Wielander vom Mütterzentrum-Verein hatten dazu vor zwei Wochen ein Konzept vorgestellt. Demnach soll eine Betreuung mit Platz für 15 Grundschulkinder organisiert werden, montags bis freitags jeweils von 11 bis 14 Uhr gegen eine Gebühr. Das Konzept basiert darauf, dass Ehrenamtliche die Betreuung übernehmen. Eltern sollen zusätzlich pro eigenem Kind jeweils zwei Mal im Monat helfen. Die Betreuung würde im Mütterzentrum an der Winterstraße stattfinden.
Betreuung für Schulkinder Mütterzentrum hält an Initiative fest
Jasmin Moneer berichtete auf Anfrage, dass sich bis Mittwochnachmittag vier Elternpaare mit fünf Kindern gemeldet haben, die sich für die Betreuung interessieren würden. Das heißt: Es können sich weiterhin Eltern melden. Gesucht werden zudem Ehrenamtliche als Betreuer. Mehr als die zwei, die bereits vor der Präsentation des Konzepts vor zwei Wochen ihre Bereitschaft erklärt hatten, sind laut Moneer nicht dazugekommen. „Wir bräuchten dringend noch Ehrenamtliche“, so die zweite Vorsitzende des Mütterzentrum-Vereins.
Jasmin Moneer versicherte zugleich, dass das Mütterzentrum weiterhin versuchen werde, die Betreuung zum Schuljahresbeginn auf die Beine zu stellen. Sie will auch die Stadt um Unterstützung bitten bei der Werbung und beim Kontakt zu den Eltern, deren Kinder auf der Hort-Warteliste stehen. Die städtische Koordinatorin van Eijk sagte auf Nachfrage, dass sie den Kontakt zum Mütterzentrum suchen will.
Kontakt zum Penzberger Mütterzentrum
Wer Interesse an der Betreuungsinitiative des Mütterzentrums für Grundschulkinder hat, kann sich dort weiterhin melden. Das gilt sowohl für Ehrenamtliche, die bei der Betreuung helfen wollen, als auch für Eltern, die ihre Kinder nach der Schule betreuen lassen wollen. Möglich ist der Kontakt über das Kontaktformular auf der Internetseite www.muetterzentrum-penzberg.de (über „Menü“ und „Ansprechpartner/Kontakt“).