Fest der Spar-Füchse: Auch bei der Jahresabschlussfeier der Freisinger Stadträte geht es um die Schulden

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Stolze Stadträte: OB Tobias Eschenbacher würdigte (ab 2. v. l.) Norbert Gmeiner, Rudolf Schwaiger, Johanna Hiergeist, Manfred Drobny und Reinhard Fiedler. © Lehmann

Seit Monaten kämpft die Stadt Freising gegen das Millionen-Defizit im Haushalt. Auch die Jahresabschlussfeier der Stadträte stand im Zeichen des Sparens.

Freising – Das ging schneller, als sie gedacht hat. In ihrer kurzen und unterhaltsamen Rede zugleich hatte Freisings 3. Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger (FSM) den Stadträten zur Jahresabschlussfeier ein Rätsel gestellt: „Welches Wort, das mit sp beginnt und -en endet, ist bei uns im Gremium im vergangenen Jahr am häufigsten gefallen?“ Die Antwort kam prompt durch den großen Sitzungssaal des Rathauses geschossen: „Sparen.“

Jahresabschlussfeier der Freisinger Stadträte
Foto mit Fuchs: Das Stofftier von Birgit Mooser-Niefanger soll den OB zum Sparen animieren. © Lehmann

Und weil es ja angesichts eines Haushalts, der ein Multi-Millionen-Euro-Defizit ausweicht, tatsächlich vor allem darum geht, Ausgaben zu reduzieren, hatte Mooser-Niefanger für OB Tobias Eschenbacher ein symbolisches Geschenk mitgebracht: ein kleines Kuscheltier, den Sparfuchs. Die 3. Bürgermeisterin wies aber auch darauf hin, dass der Fuchs zu Unrecht in Verruf gebracht werde. „In Märchen und Fabeln wird er ja immer als listig und verschlagen hingestellt. In Wirklichkeit ist der Fuchs ein Tier, dass sich sehr gut um seine Angehörigen kümmert.“ So wie sich eben Oberbürgermeister und Stadträte auch darum bemühen müssten, den Bürgerinnen und Bürgern eine lebenswerte Stadt zu bieten.

Jahresabschlussfeier der Freisinger Stadträte
Sorgten für Swing im Sitzungssaal: (v. l.) Julia Schröter, Stephan Treutter, Yvo Fischer und Leo Betzl. © Lehmann

Dies unter Sparzwang zu meistern, ist die knifflige Aufgabe, die Eschenbacher und dem Freisinger Stadtrat auch im kommenden Jahr gestellt wird. Der OB schwor die Anwesenden auf größtmögliche Geschlossenheit ein. Nur so könne die Situation gut gemeistert werden. Denn noch ist der Haushalt für 2024 noch nicht verabschiedet.

Der Sparwille spiegelte sich in gewisser Weise auch im Menü wieder. Der Stadt gelang es, eine Speisefolge zusammen zu stellen, die als Wertschätzung für die ehrenamtliche Tätigkeit der Stadträte angemessen war, zugleich aber nicht ausuferte. Am Rande verriet der OB dem FT, dass als Nachspeise eigentlich Lebkuchen vorgesehen war – als Zeichen der Besinnlichkeit und Bescheidenheit. „Doch dann haben wir festgestellt, dass gerade Lebkuchen extrem teuer geworden sind und haben wieder umgedacht“, berichtete Eschenbacher lachend, während Julia Schröter und Band dem Fest den nötigen Swing gaben.

Jahresabschlussfeier der Freisinger Stadträte
Blumen gab es zudem für die OB-Mitarbeiterinnen im Rathaus und für 3. Bürgermeisterin Birgit Mooser-Niefanger (2. v. r.), Weiter v. l.: Daniela Piel, Manshuk Sümer und Jessica Dimens. © Lehmann

Dass die Stadträte ihre ehrenamtliche Arbeit nicht für eine warme Mahlzeit im Advent leisten, sondern aus innerem Antrieb, war denjenigen anzusehen, die an diesem Abend geehrt wurden – stolz nahmen Norbert Gmeiner (SPD), Rudolf Schwaiger (CSU), Johanna Hiergeist (FW), Manfred Drobny (Grüne) und Reinhard Fiedler (FSM) ihre Urkunden für 15-jährige Tätigkeit entgegen. Blumen gab es zudem für die OB-Mitarbeiterinnen im Rathaus.

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Dann würdigte der Oberbürgermeister noch ein Freisinger Urgestein, das nicht bei der Feier dabei sein konnte: den kürzlich im Alter von 85 Jahren verstorbenen ehemaligen Bürgermeister Fritz Forster (wir berichteten). „Er hat sich nie gescheut, unbequeme Dinge ganz offen anzusprechen und nach außen auch gradlinig zu vertreten“, sagte der OB. Forster sei ein „Kämpfer“ gewesen. „Für ,seine’ Stadt hat er sich mit enormer Ausdauer und mit Hingabe eingesetzt.“

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