Friedenslicht aus dem Kriegsgebiet kommt in Langenbach an - Aktion wirft kritische Fragen auf
Das Friedenslicht aus Bethlehem ist jetzt auch in Langenbach angekommen. Angesichts der blutigen Lage im Nahen Osten nutzte der Diakon die Adventsfeier dazu, kritische Fragen zu stellen.
Langenbach – Pfadfinder vom Stamm „Wolfsspur“ brachten das sogenannte Friedenslicht am dritten Adventssonntag von München nach Langenbach und präsentierten es in einer abendlichen Jugendvesper der Bevölkerung. Dort wird es bis Heiligdreikönig brennen. Während der Öffnungszeiten von St. Nikolaus von Flüe kann jeder davor verweilen, eine eigene Kerze entzünden – und das symbolische Licht so mit nach Hause nehmen.
Mitte November entzündete die zwölfjährige Palästinenserin Christin Pillar Jarayseh das Licht in der Geburtsgrotte in Bethlehem. Von dort aus wurde die Flamme in Jordaniens Hauptstadt Amman gebracht und weiter mit dem Flugzeug nach Wien. Danach trat die Flamme die Reise in die Welt an und kam so auch nach München.
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Bei der Jugendvesper fand Diakon Christoph Gasteiger kritische Worte. Von der Altarinsel aus fragte er, ob aufgrund der kriegerischen Auseinandersetzungen in Israel und im Gazastreifen das diesjährige Motto der Aktion „Auf der Suche nach Frieden“ überhaupt noch Sinn ergebe. „Ist es nicht ein Widerspruch, ein Friedenslicht aus einem Land zu verteilen, wo Krieg ist?“ Aber genau dieses Friedenslicht, so der Diakon, zeige schonungslos auf, „dass der Friede kein Selbstläufer ist“. Dass es nicht reiche, es aufzustellen, „sondern dass wir in dem Bereich, in dem wir tätig sind, auch für Frieden sorgen müssen“. Es gelte, „wachsam zu sein“, und über das eigene Verhalten nachzudenken – etwa, „wenn wir Unwahrheiten verbreiten“. Denn, da war sich Gasteiger sicher: Was im Kleinen nicht funktioniert, „wie soll das im Großen funktionieren?“
In den Fürbitten flehten die Pfadfinder dann um Gottes Hilfe, damit Friede auf der Erde und weniger Hass verbreitet werde. Sie beteten für die Opfer der Kriege, um Hilfe für arme Kinder und Obdachlose. Auch die Lesung nach Jesaja war eine Friedensbotschaft. Der Prophet wirkte zwischen 740 und 701 v. Chr. und kündigte bereits damals die Geburt Jesu an: „Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt.“ Musikalisch gestaltet wurde die Vesper von einer Band mit E-Piano, Gitarre, Cajón, Querflöte und Gesang.
Raimund Lex
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