150 Hageleinsätze und ein Großbrand: Freiwillige Feuerwehr Bichl blickt auf „turbulentes Jahr“ zurück
Die Freiwillige Feuerwehr Bichl blickt auf ein „turbulentes“ Jahr 2023 zurück. Neuer Vorsitzender ist der 27-jährige Matthias Poschenrieder.
Bichl – Das Hagelunwetter Ende August und die Wahl neuer Führungskräfte standen im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Bichl. Neuer Vorsitzender ist Matthias Poschenrieder, das Amt des zweiten stellvertretenden Kommandanten übernimmt Tobias Limm.
150 Hageleinsätze: Feuerwehr Bichl nach Unwetter besonders gefordert
Der scheidende Vorstand Alexander Urban berichtete in seinem Rückblick vor allem von der guten Beteiligung der Mitglieder bei gesellschaftlichen Anlässen wie Kirchenpatrozinium, Fronleichnam und Volkstrauertag. Auch das jährliche Gartenfest der Feuerwehr stellte wieder einen Höhepunkt im dörflichen Leben dar und war „sehr gut besucht“.
Aktuell hat der Verein 224 Mitglieder, davon sind 56 aktive Feuerwehrleute sowie weitere zehn Anwärter. Kommandant Alexander Ebenhoch sprach von einem „turbulenten Jahr“. Sechs Brandeinsätze galt es zu bewältigen, darunter der Großbrand in der ehemaligen Schreinerei Hundhammer Ende November. Auch wenn es eine Herausforderung war, habe man das Feuer „schnell unter Kontrolle“ gehabt.
Die Gesamtzahl der Einsätze erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 150 auf 257, was exakt den 150 Einsätzen aufgrund des Hagelunwetters entspricht. Ebenhoch zeigte sich stolz auf seine Leute. Sehr viele Einsatzkräfte hätten sich am Feuerwehrhaus eingefunden, „obwohl in Bichl ja auch viele selbst betroffen waren“. Insgesamt kamen circa 1300 Einsatzstunden zusammen. Unzählige Keller wurden ausgepumpt, beschädigte Dächer mit Planen zugedeckt. Bemerkenswert sind auch die 75 Einsätze der First Responder.
1100 Übungsstunden und fünf externe Weiterbildungen
Um für all diese Einsätze gerüstet zu sein, braucht es Übung. 1100 Übungsstunden verteilten sich auf 46 Übungen, davon 23 alleine zur Ausbildung der Jugend sowie fünf externe Weiterbildungen. Kritisch merkte Ebenhoch an, dass sich einige Einsatzkräfte doch sehr rar gemacht hätten bei den Übungen. Ebenso erinnerte er an die dringende Notwendigkeit, Nachwuchskräfte zu gewinnen. Hier soll die Teilnahme an der Ferienpassaktion der Gemeinde helfen.

Einen Schritt weiter ist man beim geplanten Neubau des Gerätehauses. Die Gemeinde hat zugestimmt. Ziel ist die Fertigstellung bis 2028. Man werde nun „interne Überlegungen“ anstellen und sich mit anderen Feuerwehren austauschen, kündigte Ebenhoch an.
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Die anstehenden Neuwahlen verliefen reibungslos. Alexander Urban verabschiedete sich nach zwölf Jahren als Vorsitzender, zu seinem Nachfolger wurde der 27-jährige Matthias Poschenrieder gewählt. Ihm zur Seite steht als Stellvertreter der gleichaltrige Georg Demmel, der das Amt von Tobias Limm übernimmt. Neue Schriftführerin ist anstelle von Martin Saumweber Maria Rieger. Kassenwart bleibt Jörg Ackermann. Als Kassenprüfer fungieren weiterhin Thomas Schäfer und Damian Sturm. Beisitzer sind Felix Conrad und Alexander Urban. Blieb noch die vakante Position des zweiten stellvertretenden Kommandanten. Hermann Spanner, der diese Position drei Jahre innehatte und davor zwölf Jahre Erster Kommandant war, stand nicht mehr zur Verfügung. Zu seinem Nachfolger wurde Tobias Limm gewählt.
„Hut ab vor Eurer Leistung, vor allem beim Hagelunwetter“
Kreisbrandrat Erich Zengerle zeigte sich beeindruckt von der Leistungsfähigkeit der Bichler Feuerwehr. „Hut ab vor Eurer Leistung, vor allem beim Hagelunwetter. Auch die First Responder kann man sich gar nicht mehr wegdenken. Ihr seid eine enorme Hilfe für die Bevölkerung und den Zusammenhalt im Dorf.“
Auch Bürgermeister Benedikt Pössenbacher lobte den perfekten Ablauf bei den Einsätzen, bedankte sich für die unermüdliche ehrenamtliche Arbeit in diesem bewegten Jahr und wünschte für die Zukunft „viele Übungen, wenig Einsätze und viel Geselligkeit“. Den wohl wichtigsten Wunsch hatte am Ende Kommandant Ebenhoch selbst, nämlich, „dass alle immer gesund heimkommen von allen Einsätzen“. (Sepp Demmel)