Großbrand in Bichl: Gebäude nicht mehr zu retten – Kripo ermittelt
Nahe der Ortsmitte von Bichl brach am Dienstag gegen 13.50 Uhr in einem Gewerbebetrieb ein Feuer aus. Trotz eines Großaufgebots an Rettungskräften war das Gebäude nicht zu retten. Verletzt wurde niemand.
Bichl – Die gesamte Bichler Ortsmitte war ab dem frühen Dienstagnachmittag voller Einsatzkräfte. Bei starkem Schneefall und Windböen machten sich die Feuerwehrleute daran, den Brand in der Ludlmühlstraße zu löschen.
Großbrand in Bichl: 155 Feuerwehrleute aus drei Landkreisen im Einsatz
Gegen 13.50 Uhr war in einer Lagerhalle eines Gewerbebetriebs Feuer ausgebrochen. „Die ersten Kräfte sind wegen einer Rauchentwicklung im Dachstuhl gerufen worden“, berichtete Kreisbrandmeister Josef Bail. „Dann ist nachalarmiert worden, weil man schon gesehen hat, dass es ein offener Brand ist.“ Erst gegen 16 Uhr war das Feuer unter Kontrolle und es konnte Entwarnung gegeben werden.

155 Feuerwehrleute aus den Landkreisen Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen waren laut Bail im Einsatz. Auch die Polizeistation Kochel und der Rettungsdienst waren vor Ort. Das Feuer wurde mithilfe von zwei Drehleitern und zwei Baggern von zwei Seiten bekämpft. „Wir haben mehrere Atemschutztruppen im Außenangriff“, schilderte Bail vor Ort.
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Einen Innenangriff könne man nicht mehr durchführen, weil es zu gefährlich sei, in das Gebäude hineinzugehen. Laut Stefan Kießkalt, Sprecher der Kreisbrandinspektion, ist das Gebäude in der Ludlmühlstraße nicht mehr zu retten. Mit dem Bagger sollten die Teile geöffnet werden, um die verbliebenen Glutnester löschen zu können. „Das nimmt viel Zeit in Anspruch“, sagte Kießkalt. „Die ersten Kräfte sind bereits herausgelöst worden. Es wird wohl noch bis in die Nacht dauern, bis alles gelöscht ist.“
Rauchschwaden zogen bis in die Abendstunden über Bichl
Rauchschwaden zogen bis in die Abendstunden über Bichl und waren schon von weitem zu sehen. Bereits ab Bad Heilbrunn war Brandgeruch bemerkbar. Auch die Warnapps Nina und Katwarn lösten aus. Es gab eine Gefahreninformation wegen der massiven Rauchentwicklung mit Brandgasen. Anwohner waren angehalten, sich in geschlossenen Räume zu begeben sowie Fenster und Türen zu schließen. 15 Bewohner wurden aus den umliegenden Häusern geholt und in das Gasthaus Bayerischer Löwen gebracht.

Eine davon war Sandra P., die erst kürzlich nach Bichl gezogen ist. „Ich war im Homeoffice und habe erst gar nichts mitbekommen“, sagte sie. Gegen 15 Uhr seien die Einsatzkräfte gekommen und hätten evakuiert. So etwas habe sie noch nie erlebt, sagt P. „Es war ziemlich viel Rauch und hohe Flammen.“ Auch der Geruch sei stark gewesen. „Man hat zeitweise nichts mehr gesehen.“
Bereits 2011 hatte das Gebäude gebrannt
Die Ursache für den Großbrand ist noch unklar, die Kripo Weilheim hat Ermittlungen aufgenommen. Aufgrund des Brandes in unmittelbarer Nähe des Rathauses wurde die für Dienstagabend geplante Gemeinderatssitzung abgesagt. Bereits 2011 hatte das Gebäude in der Ludlmühlstraße gebrannt. Eine Verpuffung hatte damals in einer Schreinerei für einen Großeinsatz gesorgt. Ein Mann wurde leicht verletzt. Das Gebäude wurde wohl auch zuletzt gewerblich genutzt. (vfi/va)
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