Tölz investiert in Kurhaus, Abenteuerspielplatz und WC-Anlage
Große Pläne hat die Stadt Bad Tölz bis zum Jahr 2027: Das Kurhaus soll erweitert werden, ein Abenteuerspielplatz entstehen und ein neues WC-Häuschen errichtet werden.
Bad Tölz – Vor einigen Jahren noch war der Finanzplan der Stadt Tölz ziemlich detailliert. „Das haben wir umgestellt“, berichtete Kämmerin Silke Furmanek. Da sei einiges drin gewesen, was nicht verwirklicht wurde. „Jetzt sind nur noch Investitionen aufgeführt, die bereits beschlossen sind.“ Also: weniger, aber inhaltsreicher.
In der Sitzung des Finanzausschusses am Dienstag beschlossen die Räte zunächst die Satzung des 72,3-Millionen-Haushalts (wir berichteten). Dann wurde ein Blick in die monetäre Zukunft bis zum Jahr 2027 geworfen. Angesichts der Eintrübung der finanziellen Lage auf allen staatlichen Ebenen mahnte Furmanek zu „einer konkreten Priorisierung der möglichen Investitionen“. Das werde in Zukunft noch wichtiger werden.
So überraschte es keinen der Räte, dass die Liste der Investitionen für die nächsten Jahre nicht besonders üppig ausfiel. Dickster Brocken ist die Kurhaus-Erweiterung, die bis 2026 pro Jahr jeweils mit einer Million Euro zu Buche schlägt. Sicher ist auch, dass eine weitere Kindertagesstätte gebaut wird. Der Ansatz liegt derzeit bei 2,4 Millionen Euro, die auf die Jahre bis 2027 verteilt sind. Orientiert hat man sich bei dieser Kostenschätzung an den Zahlen für de Kita an der Jahnstraße. Furmanek: „Wir müssen aber mit einer Baukostensteigerung rechnen.“
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Realität wird nun wohl die Neugestaltung der Kreuzung Hindenburgstraße, die seit über einem Jahrzehnt angedacht ist. 2025 und 2026 sind dafür 1,8 Millionen Euro vorgesehen. Die Stadt kann hier mit einer 50-prozentigen Förderung rechnen. Kein Geld ist im Finanzplan hingegen für den Minikreisel an Isarbrücke/Säggasse/Kapellengasteig enthalten.
Nächstes Jahr wird das Parkleitsystem der Stadt für 290 000 Euro erneuert und verbessert. In dem Zuge werde auch der neue Parkplatz an der Post mitaufgenommen. Schon heuer wird das Stadtmodell aus Bronze am Amortplatz Wirklichkeit. Dafür stehen insgesamt 100 000 Euro im Plan. Die „bespielbare Stadt“ liegt Bürgermeister Ingo Mehner am Herzen. Rund 330 000 Euro werden heuer und nächstes Jahr für den Bau eines Abenteuerspielplatzes am Girlitzer Weiher im Finanzplan aufgelistet. Eine 50-prozentige Förderung aus dem Leader-Programm sei dafür möglich.

Verlegt wird die in die Jahre gekommene WC-Anlage am Stockschützenplatz an der Isarpromenade. Sie wandert weiter nach vorne in Richtung Spielplatz, erklärte Mehner. Heuer und nächstes Jahr werden dafür rund 325 000 Euro ausgegeben. Der Bau hat schon begonnen.
Meine news
Im selben Zeitraum geht die Stadt auch mit rund 250 000 Euro die Sanierung der Innenbeleuchtung in der Dreifachturnhalle an. Der Turnverein darf sich freuen. Apropos Turnverein: Willi Streicher (SPD) hakte nach, wie denn der Sachstand bei der lange geplante Bewegungshalle sei. Die sei ja aus dem Finanzplan herausgenommen worden. Sie als Platzhalter wieder aufzunehmen, widerspreche dem Willen, nur beschlossene Projekte aufzunehmen, sagte Furmanek. „Aber bitte nicht vergessen“, bat Streicher. „Nein“, versicherte Mehner. Gabriele Frei (CSU) wollte wissen, wann denn die neue Lautsprecheranlage am Friedhof kommt. „Die wird heuer installiert“, so Mehner.
Die Kämmerei rechnet nach den vergangenen Gewerbesteuer-Rekordjahren mit weniger Steuerkraft der Kommune. Furmanek sprach von ersten Anzeichen dafür. Das hat auch etwas Positives. Durch die geringere Steuerkraft, so die Antwort auf eine Frage von Anton Mayer (CSU), werden in zwei Jahren Gewerbesteuer- und Kreisumlage geringer ausfallen. „Außerdem steigen die Schlüsselzuweisungen. Das sind die Doppeleffekte“, sagt Furmanek. Aus diesem Grund wird sich die Zuführung vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt von mageren 1,2 Millionen Euro (2025) auf geschätzte 2,9 Millionen (2026) und 3,0 Millionen erhöhen.