Tolles Angebot für alle Generationen: Diese Adresse sollte jeder Weilheimer kennen

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Leiten zwei Einrichtungen mit wichtigen Angeboten für ganz Weilheim: Eva Kaletsch-Lang (l.) vom Mehrgenerationenhaus und Gabi Hager-Königbauer vom Seniorenbüro „Zamma“. Beide Institutionen befinden sich im Ärztehaus. © Magnus Reitinger

Ein „Traum-Standort“, zwei Einrichtungen, viele wichtige Angebote: Was das Mehrgenerationenhaus Weilheim und das Seniorenbüro „Zamma“ leisten, wird immer wichtiger.

Weilheim – Diese beiden Einrichtungen seien „ein Anker in Weilheim“, ihr Beitrag für die Stadtgesellschaft groß: Viel Lob gab es im Hauptausschuss des Weilheimer Stadtrates, als die Leiterinnen des Mehrgenerationenhauses (MGH) und des Seniorenbüros „Zamma“ dort kürzlich über ihre Arbeit berichteten. Deren Träger ist der Caritasverband für den Landkreis Weilheim-Schongau, gefördert werden sie ganz wesentlich vom Bund und vom Land, doch auch die Stadt Weilheim lässt sich diese Arbeit durchaus etwas kosten: 10.000 Euro Zuschuss gibt sie pro Jahr fürs MGH, 15.000 Euro fürs „Zamma“.

Von der Mediensprechstunde über Schafkopfkurse bis zu „Yoga für Senioren“

Das Mehrgenerationenhaus Weilheim wurde 2008 gegründet (bundesweit gibt es 530 solcher Häuser), und nach ersten Domizilen an der Waisenhaus- und an der Schmiedstraße ist seit April 2024 das Ärztehaus an der Johann-Baur-Straße sein Standort. Es ist einerseits ein offener Treffpunkt, den man einfach so besuchen kann: 20 Stunden wöchentlich geöffnet, per Aufzug barrierefrei erreichbar – und ohne Konsumzwang. Zudem macht das MGH zahlreiche inhaltliche, meist kostenlose Angebote im Bereich der digitalen Bildung, der Gesundheitsförderung, zu gesellschaftlichen oder kulturellen Themen. Das Spektrum reicht vom Sonntagsfrühstück bis zum Rechtsvortrag, von der Mediensprechstunde über Schafkopfkurse bis zu „Yoga für Senioren“.

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Allein von April bis Dezember 2024 (aktuellere Zahlen liegen noch nicht vor) gab es 68 solcher Angebote, berichtete MGH-Leiterin Eva Kaletsch-Lang im Hauptausschuss. 3380 Nutzer wurden in diesem Zeitraum gezählt. Darüber hinaus dient der Raum im Mehrgenerationenhaus, der für rund 30 Gäste Platz bietet, auch als Treffpunkt für sechs verschiedene Selbsthilfegruppen, für die Familienpaten, die Schülercoaches, die Leseratten Pfaffenwinkel und weitere Initiativen.

„Weilheim kann sich glücklich schätzen, so eine Einrichtung zu haben“

Für Kaletsch-Lang, die diese Woche in Ruhestand geht, steht fest: „Weilheim kann sich glücklich schätzen, so eine Einrichtung zu haben“ – zumal der Bund derzeit keine zusätzlichen Mehrgenerationenhäuser mehr finanziere. Die aktuelle Förderung laufe bis 2028. Doch die Chancen stünden gut, dass es für Weilheim auch danach weitergeht. Es handle sich um eine enorm wichtige Einrichtung für die Kreisstadt, so waren sich die Stadträte im Ausschuss einig. Und die müsse in der Öffentlichkeit eigentlich noch viel bekannter werden.

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Untergebracht ist im Mehrgenerationenhaus seit April 2024 auch das Seniorenbüro „Zamma“, das Weilheimern helfen will, „im Alter selbstbestimmt ein gutes Leben zu führen“. Das Ärztehaus sei „ein Traum-Standort“ dafür, befand Leiterin Gabi Hager-Königbauer, und es gebe viele Synergien mit dem MGH. Über 100 Beratungen habe das „Zamma“ in dieser Zeit geleistet, dabei gehe es vor allem um beginnende Pflegebedürftigkeit, um Alltagshilfen, die Suche nach seniorengerechtem Wohnraum und den Wunsch nach Begegnung. Hier verstehe sich das Seniorenbüro als „niedrigschwellige, neutrale Anlaufstelle“ und Wegweiser zu bestehenden Angeboten, so Hager-Königbauer.

Weitere Arbeitsfelder sind die Beratung zum Thema Ehrenamt, Kurse wie beispielsweise ein Kompaktseminar „Erste Hilfe für Senioren“, die Vernetzung mit anderen Einrichtungen und – in Kooperation mit der katholischen Pfarreiengemeinschaft – der Aufbau und die Organisation der Nachbarschaftshilfe „Netz der Hilfe für Weilheim“ (wir berichteten). Letztere bietet für Menschen in Notlagen kostenfreie Unterstützung im häuslichen Bereich, etwa Einkaufs- oder Besuchsdienste. Die derzeit 24 ehrenamtlichen Helfer hatten heuer schon über 260 Einsätze.

Die Leiterin ist die einzige Hauptamtliche im „Zamma“ und hat dafür 20 Wochenstunden zur Verfügung, also eine Halbtagsstelle. Sie müsse sich eben „auf die wesentlichen Punkte konzentrieren“, sagte Hager-Königbauer im Rathaus auf die Frage von Seniorenreferentin Brigitte Holeczek, ob die 20-Stunden-Stelle fürs „Zamma“ ausreiche. Doch klar sei auch: Was den Bedarf in diesem Bereich angeht, „könnte man auch die doppelte oder dreifache Zeit füllen“. Und die Nachfrage nach Hilfen für Senioren wird gewiss noch zunehmen.