Laserwaffe gegen Putins Drohnen – „Drachenfeuer“ könnte im Ukraine-Krieg zu spät kommen
Mit dem „Drachenfeuer“ könnte die Ukraine im Krieg russische Drohnenangriffe präzise abwehren. Doch während sich die Lage an den Fronten zuspitzt, dürfte die Lieferung zu spät kommen.
Kiew – Seit mehr als zwei Jahren kämpft die Ukraine gegen die völkerrechtswidrige Invasion Russlands an. Während an den Fronten immer wieder von ukrainischen Erfolgen in der Verteidigung berichtet wird, bereitet eine erwartete russische Offensive im Sommer dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj Sorge. Vor allem, weil die Munition an den Fronten knapp wird. Die große Hoffnung: Eine Lieferung aus Großbritannien. Der neu entwickelte Militärlaser „Dragonfire“ (auf Deutsch: Drachenfeuer“) dürfte der Ukraine im Kampf gegen Putins Drohnen deutliche Vorteile verschaffen. Doch die Laserwaffe könnte im Ukraine-Krieg zu spät kommen.
Präzise, günstig und schnell: „Drachenfeuer“ könnte Ukraine im Krieg Vorteile gegen Russland verschaffen
„Drachenfeuer“ soll das Potenzial haben, das Schlachtfeld zu „revolutionieren“. Die Waffe wird in Großbritannien seit über sieben Jahren entwickelt, im Januar wurde ein erster erfolgreicher Test an einem Luftziel durchgeführt. Herausstechen soll der Drohnen-Zerstörer vor allem durch seine Lichtgeschwindigkeit und die Präzision. Laut dem britischen Verteidigungsministerium schafft „Drachenfeuer“ es, eine £1-Münze (etwa so groß wie eine 50-Cent-Münze) aus einem Kilometer zu treffen. Eigentlich soll die Laserwaffe erst 2027 eingeführt werden. Doch wie das US-Portal Newsweek berichtet, hofft die Ukraine, den „Drachenfeuer“ bereits früher einsetzen zu können.
Während die Ukraine mit ihren teils selbst entwickelten Drohnen in der Kriegsführung Erfolge erzielte, setzt auch Russland verstärkt auf Angriffe durch günstig produzierte Einwegdrohnen. Mit der Waffe aus Großbritannien könnte die Ukraine diese Angriffe besser abwehren. Außerdem sind Lasersysteme nur auf Strom angewiesen – die Munition kann, wie also derzeit an ukrainischen Fronten, nicht ausgehen.

Gegen Putins Drohnen: Großbritannien prüft Lieferung von Laserwaffe an Ukraine vor 2027
Zudem ist die Laserwaffe deutlich günstiger, als Drohnen mit Raketen abzuschießen, wie es in der Ukraine derzeit gehandhabt wird. Die Betriebskosten pro Schuss belaufen sich laut Großbritannien auf rund 11,60 Euro. Im Vergleich zu den tausenden Euro, die für Artilleriegeschosse aufgewendet werden, könnte die Waffe den Ukrainern bei der hohen finanziellen Belastung des Krieges gelegen kommen. Da Kiew wiederholt den Wunsch äußerte, den Militärlaser in der Verteidigung zu nutzen, will Großbritannien nun prüfen, ob dies möglich ist. Russland setzt indes auf neue Marschflugkörper mit größerer Reichweite.
Der britische Verteidigungsminister Grant Shapps sagte vergangene Woche, er wolle den „sehr langwierigen Prozess, der möglicherweise bis zu zehn Jahre dauert, verkürzen“ und der Ukraine die Waffe möglicherweise für einen Einsatz im Meer und an Land zur Verfügung stellen. „Sagen wir mal, es müsste nicht zu 100 Prozent perfekt sein, damit die Ukrainer vielleicht Zugang dazu bekommen könnten“, sagt er. Das Produkt sei anderen Waffen Jahre voraus, fügte er hinzu.
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Ukraine hofft auf „Drachenfeuer“ – doch Waffe könnte für Kampf gegen Russland zu spät kommen
Dennoch betont er: Das geplante Jahr zum Ersteinsatz in Kriegsgebieten ist 2027. Er werde prüfen, inwieweit sich der Vorgang beschleunigen ließe. Trotz Prüfung könnte der „Drachenfeuer“-Laser für die Ukraine dann bereits zu spät kommen. Die Hinweise zu einer groß angelegten russischen Offensive im Sommer häufen sich, die ukrainische Armee befürchtet schwere Rückschläge und sogar einen Rückzug von den Frontlinien. Ob die Laserwaffe bis dahin den Kriegsverlauf so bedeutend verändern kann, bleibt abzuwarten. Auch das US-Militär arbeitet laut Newsweek bereits seit Jahren an ähnlichen Waffen. Trotz erfolgreicher Eliminierung von Drohnen in Testdurchläufen sei noch keine der Waffen im Kampf eingesetzt worden.