„Mond ist nur eine Ablenkung“ – Trump-Berater Musk kritisiert die Nasa und will „direkt zum Mars“

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Elon Musk (l.) berät den designierten US-Präsidenten Donald Trump (r.) – das könnte auch die US-Raumfahrt betreffen. (Archivbild) © dpa/Pool Getty Images North America/AP/Brandon Bell

Elon Musk will den Mars besiedeln und kritisiert die Nasa-Pläne. Wird die zweite Trump-Präsidentschaft eine Wende in der US-Raumfahrtpolitik bringen?

Washington D.C. – Wenn Elon Musk über den Mars spricht, hört die Fachwelt seit einiger Zeit genau hin. Denn das Raumfahrtunternehmen SpaceX des Milliardärs ist auf einem guten Weg, dem roten Planeten einen ersten Besuch abzustatten. Die Riesenrakete „Starship“, die dafür nötig ist, befindet sich derzeit in Entwicklung. Bereits vor einigen Monaten hat Musk erklärt, dass 2026 mehrere unbemannte SpaceX-Raumschiffe zum Mars fliegen sollen, um die Landung des „Starships“ auf dem roten Planeten zu testen. Sind diese Tests erfolgreich, könnten schon 2028 die ersten Menschen mit dem „Starship“ zum Mars fliegen.

Elon Musk träumt von der Kolonialisierung des Mars

Musk träumt davon, dass die „Flugrate exponentiell wachsen“ soll und eine „sich selbst erhaltende Stadt“ auf dem Mars in etwa 20 Jahren Realität sein könnte. Bei der US-Raumfahrtorganisation Nasa sehen die Mars-Pläne dagegen deutlich konservativer aus: Erst einmal sollen Menschen im Rahmen des „Artemis“-Programms wieder zum Mond fliegen, der dann als „Sprungbrett“ zum roten Planeten dienen soll.

In der staatlichen Raumfahrt könnte es also noch länger dauern, bis die ersten Menschen zum Mars aufbrechen. Die zurückhaltende Planung liegt unter anderem auch an ungelösten medizinischen Problemen bei langen Weltraum-Aufenthalten.

Trump-Berater Elon Musk kritisiert die Mond- und Mars-Pläne der Nasa

Als Musk die baldigen Mars-Flüge seines Unternehmens ankündigte, war der Präsidentschafts-Wahlkampf in den USA in vollem Gange. Mittlerweile ist Donald Trump erneut zum Präsidenten gewählt und Musk ist sein Berater. Dazu kommt, dass der Milliardär einen guten Draht zum möglichen künftigen Nasa-Chef haben dürfte: Jared Isaacman hat gemeinsam mit SpaceX mehrere Raumfahrtmissionen entwickelt und war selbst bereits zweimal im Weltall.

Jetzt drängt Musk auf seiner Plattform X auf schnellere Mars-Missionen und macht deutlich, dass er nicht viel von den Mond- und Mars-Plänen der Nasa hält. Das „Artemis“-Programm kritisiert er scharf: „Die ‚Artemis‘-Architektur ist extrem ineffizient, weil sie ein Jobmaximierungs-Programm ist und kein Ergebnismaximierungs-Programm. Es wird etwas ganz Neues gebraucht“.

SpaceX von Elon Musk ist direkt am „Artemis“-Programm der Nasa beteiligt

Besonders interessant: Am „Artemis“-Programm ist SpaceX mit dem „Starship“ direkt beteiligt. Geplant ist, dass Nasa-Astronauten mit der SLS-Rakete der Raumfahrtorganisation zum Mond fliegen. Im Mondorbit sollen sie dann in ein „Starship“ umsteigen, das auf der Mondoberfläche landen soll. Auch der Konkurrent Blue Origin entwickelt eine Mondlandefähre für die Nasa.

Während SpaceX weiterhin an der Entwicklung des „Starships“ arbeitet und regelmäßig spektakuläre Testflüge durchführt, macht Musk auf X eine klare Ansage: „Wir fliegen direkt zum Mars. Der Mond ist nur eine Ablenkung.“ Ob er damit andeutet, dass das Nasa-Programm entsprechend umgestaltet werden soll oder ob er sich auf die Raumfahrtpläne seiner eigenen Firma bezieht, bleibt unklar.

Verlieren die Mondlandepläne der Nasa unter Musk und Trump an Bedeutung?

Es wäre eine bemerkenswerte Wendung, wenn die Mondlandepläne der Nasa während der zweiten Amtszeit von Donald Trump an Bedeutung verlieren würden. Schließlich wurde die Rückkehr zum Mond während Trumps erster Amtszeit beschlossen. Sein Vorgänger Barack Obama hatte das Mondprogramm seines Vorgängers George W. Bush gerade erst zugunsten eines Mars-Programms beendet. Seine Begründung damals: „Wir waren schon auf dem Mond“. Diese Ansicht scheinen Musk und Trump heute zu teilen und könnten die Raumfahrtpläne der USA entsprechend anpassen. (tab)

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