News zum Ukraine-Krieg - Putin schickt mehr Soldaten in die Arktis - und behauptet Trump sei daran schuld

Putin spricht über Truppen-Aufstockung in Arktis - und Trumps Grönland-Pläne

19.19 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Stationierung weiterer Soldaten in der Arktis angekündigt. Er fordere die russische Regierung dazu auf, den Bau und die Renovierung von Garnisonsstädten in der Polarzone voranzutreiben, sagte der Kremlchef bei einem Arktisforum in Murmansk. "Ich möchte betonen, dass dies natürlich mit der Verstärkung unserer militärischen Komponente in der Region zusammenhängt, die Zahl der Soldaten hier wird wachsen." Russland werde so seine Rechte auch gegenüber der Nato durchsetzen, betonte er.

"Uns beunruhigt natürlich nur der Fakt, dass die Nato-Länder insgesamt den hohen Norden immer öfter als Brückenkopf möglicher Konflikte benennen und den Einsatz von Militär unter diesen Bedingungen proben", sagte Putin. Dabei kämen auch Soldaten aus Finnland und Schweden zum Einsatz, "mit denen wir bis vor kurzem noch keine Probleme hatten". Finnen und Schweden sind nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine aus Sorge um ihre Sicherheit der Nato beigetreten.

Russland bedrohe niemanden, betonte Putin in Murmansk. Zugleich werde Moskau aber auch nicht zulassen, dass andere Länder die Souveränität und die nationalen Interessen Russlands bedrohten, sagte er. Unter dem Eis der Arktis werden gewaltige Lagerstätten an Öl und Gas vermutet. Russland hat bereits Ansprüche auf große Gebiete angemeldet, die es als unterseeische Verlängerung seiner Küste ansieht. Zugleich sagte Putin, dass Russland offen für eine partnerschaftliche Erschließung der Rohstoffe auch mit westlichen Firmen sei.

Der Kreml-Chef äußerte sich in dem Zusammenhang auch über die Pläne von US-Präsident Donald Trump, Grönland von Dänemark zu übernehmen. Es sei falsch, diese Pläne als "extravagante Rhetorik der neuen amerikanischen Administration" abzutun. Es handle sich um ernstzunehmende Pläne der USA gegenüber Grönland. "Es ist offensichtlich, dass die USA auch weiterhin systematisch ihre geopolitischen, militärisch-politischen und wirtschaftlichen Interessen in der Arktis forcieren werden", sagte Putin. Der Anschluss Grönlands sei allerdings eine bilaterale Frage zwischen zwei Ländern und betreffe Russland nicht.

Putins Lieblings-Reporterin durch Landmine getötet

16.00 Uhr: Die russische TV-Reporterin Anna Prokofjewa ist tot. Im Kriegsgebiet nahe der ukrainischen Grenze trat die 35-jährige auf eine Landmine und starb. 

Sie arbeitete für Putins Propaganda-Sender "Russia Today" und seit 2023 als Militärkorrespondentin beim staatlichen TV-Sender Kanal Eins. Sie berichtete vor allem aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine. Laut "Kanal Eins" soll die Landmine vom ukrainischen Militär gelegt worden sein. Der Sender fügte hinzu, dass Prokofjewa "bei der Ausübung ihrer beruflichen Pflicht gestorben" sei.
Der Vorfall ereignete sich in der Siedlung Demidowka im Bezirk Krasnojaruschski der Region Belgorod, Russland. Diese Region ist häufigen Drohnen- und Artillerieangriffen ukrainischer Streitkräfte ausgesetzt. Prokofjewa war eine fanatische Befürworterin des Krieges, auf Instagram schrieb sie beispielsweise: "Ich bin Russin, ich bin Patriotin, ich liebe mein Land und ich habe unsere Streitkräfte immer unterstützt."

Macron: Französisch-britische Mission soll ukrainische Armee unterstützen

15.15 Uhr: Eine französisch-britische Mission soll nach den Worten von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in den kommenden Tagen in die Ukraine entsandt werden, um einen möglichen europäischen Einsatz im Fall einer Waffenruhe vorzubereiten. "Diese 'forces de réassurance' (etwa: Rückversicherungstruppen) sind keine friedenserhaltenden Truppen, sie werden nicht an der Front eingesetzt", betonte Macron am Donnerstag in Paris.

Es würden sich "mehrere der anwesenden Staaten" beteiligen, fügte er mit Blick auf die knapp 30 Delegationen hinzu, die an dem Treffen der "Koalition der Willigen" teilgenommen hatten. Über die Entsendung europäischer Soldaten bestehe "keine Einstimmigkeit". Einige Staaten hätten nicht die Kapazitäten oder der politische Kontext erlaube es nicht, sagte er.

Die französisch-britische Mission solle bereits in den kommenden Tagen entsandt werden, um etwa "strategische Orte" zu bestimmen, an denen die europäischen Soldaten später stationiert werden könnten, sagte Macron. Er selber und der britische Premierminister Keir Starmer wollten den Generalstabschefs beider Länder einen entsprechenden Auftrag erteilen.

Erneute russische Drohnenangriffe auf Ukraine

9.57 Uhr: Die Ukraine hat einen russischen Drohnenangriff in der Nacht nur teilweise abwehren können. Die ukrainische Luftwaffe teilte am Morgen in Kiew mit, von 86 georteten russischen Kampfdrohnen seien 42 abgeschossen worden. Weitere 26 Drohnenattrappen ohne Sprengstoff seien niedergegangen, ohne Schaden anzurichten. Einschläge habe es aber in den Gebieten Charkiw, Sumy, Tschernihiw und Dnipropetrowsk gegeben.

Demnach setzte die russische Armee auch eine ballistische Rakete Iskander-M ein, die nicht abgefangen werden konnte. In Dnipro gab es mehrere Einschläge. Auf Fotos aus der Stadt waren mehrere Brände zu sehen. Laut den ukrainischen Rettungskräften wurden mindestens drei Menschen verletzt. Zehn Hochhäuser, eine Schule und Dutzende Autos seien beschädigt worden, schrieb der dortige Gebietschef Serhij Lyssak.

Im Gebiet Charkiw seien mehr als 20 Menschen verletzt worden, teilte Militärgouverneur Oleh Synjehubow auf Telegram mit.

Italien will keine Soldaten für Ukraine stellen

16.47 Uhr: Italien will für eine mögliche Friedenstruppe unter dem Dach der Vereinten Nationen in der Ukraine keine Soldaten stellen. Dies teilte das Büro von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach einem Spitzentreffen der rechten Dreier-Koalition in Rom mit. Alle seien sich einig darin, "dass keine nationale Beteiligung an einer möglichen militärischen Truppe vor Ort vorgesehen ist". Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine dauert schon mehr als drei Jahre.

Meloni hatte die Runde vor dem Gipfeltreffen von Ukraine-Unterstützerstaaten am Donnerstag in Paris einberufen. Sie sprach sich dafür aus, gemeinsam mit den europäischen Partnern und den USA "solide und wirksame Sicherheitsgarantien" für die Ukraine zu schaffen. Außenminister Antonio Tajani sagte nach dem Treffen: "Es bleibt die Option eines Artikel 5b der Nato, um europäische Sicherheit zu gewährleisten und die Ukraine zu schützen." 

Nato-Chef mit deutlicher Warnung an Putin: "Reaktion wird verheerend sein"

15.54 Uhr: Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem Besuch in Warschau vor einem Angriff auf Polen gewarnt. Wer meint, er könne mit einem Angriff auf Polen oder ein anderes Nato-Land davonkommen, täusche sich und werde "die volle Härte dieser entschlossenen Allianz zu spüren bekommen", sagte Rutte am Mittwoch bei einem gemeinsamen Auftritt mit Polens Regierungschef Donald Tusk. 

"Unsere Reaktion wird verheerend sein", fügte der Nato-Chef hinzu. Dies müsse Putin und "jedem anderen, der uns angreifen will, klar sein". "Russland ist und bleibt die größte und schlimmste Bedrohung für unsere Allianz", sagte Rutte. Moskau sei dabei, seine Wirtschaft auf eine "Kriegswirtschaft" umzustellen, was einen enormen Einfluss auf die Fähigkeiten der russischen Armee haben werde.

Rutte begrüßte in diesem Zusammenhang die angestrebte Erhöhung der Verteidigungsausgaben in Europa und in Kanada. Er stimme jedoch mit US-Präsident Donald Trump überein, dass die Nato-Länder noch mehr in ihre Sicherheit investieren müssten. 

Lawrow bestätigt: USA und Russland sprechen über Wiederinbetriebnahme von Nord-Stream-Pipeline

13.20 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat Gespräche mit den USA über die brachliegenden Nord-Stream-Gasleitungen durch die Ostsee bestätigt. Eine "normale Energieversorgung Europas" - wie er es nannte - liege nicht nur im Interesse der USA und Russlands, sagte der Minister dem staatlichen russischen Fernsehen. "Über Nord Stream wird gesprochen." 

Es werde interessant sein zu sehen, "ob die Amerikaner ihren Einfluss auf Europa nutzen und es zwingen, russisches Gas nicht weiter abzulehnen", sagte Lawrow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Details zu den angeblichen Gesprächen nannte er nicht. 

Hintergrund sind Medienberichte, wonach eine Inbetriebnahme der neueren Leitung Nord Stream 2 Teil einer amerikanisch-russischen Vereinbarung zur Beilegung des Ukraine-Kriegs werden könnte - womöglich unter Einbeziehung eines US-Investors.

Russland will Aufhebung von Sanktionen – Selenskyj reist nach Paris

Mittwoch, 26. März, 4.59 Uhr: Die Versuche einer schrittweisen Deeskalation des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine tragen weiterhin kaum Früchte. Während die USA als Vermittler mitteilten, beide Kriegsparteien würden eine sichere zivile Schifffahrt auf dem Schwarzen Meer garantieren, scherte Moskau mit einer Reihe von Bedingungen aus. So teilte der Kreml mit, eine solche Einigung könne erst nach Aufhebung vieler Sanktionen gegen Russland in Kraft treten. US-Präsident Donald Trump schloss danach nicht aus, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bewusst auf Zeit spielt. 

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj reist heute nach Paris und soll dort von Präsident Emmanuel Macron empfangen werden. Das Treffen dient der Vorbereitung eines Gipfels der sogenannten Koalition der Willigen, zu dem Macron Unterstützer der Ukraine für Donnerstag eingeladen hat. Sie arbeiten unter der Leitung Frankreichs und Großbritanniens an einem Konzept für Sicherheitsgarantien, die gewährleisten sollen, dass eine mögliche Waffenruhe in der Ukraine auch hält und Russland nicht erneut angreift.

Moskau stellt viele Bedingungen für sichere Schifffahrt

17.59 Uhr: Russland hat eine von den USA und der Ukraine abweichende Erklärung zu den Ergebnissen der Konfliktgespräche in Saudi-Arabien veröffentlicht. Demnach will Russland eine Vereinbarung zur sicheren Schifffahrt im Schwarzen Meer erst dann umsetzen, wenn weitreichende Sanktionen aufgehoben werden.

So sollen etwa die russische staatliche Landwirtschaftsbank und andere Geldhäuser erst wieder Zugang zum internationalen Finanztelekommunikationssystem Swift erhalten. Außerdem verlangt Russland das Ende des Embargos auf den Import von Landwirtschaftstechnik und anderen Waren, die für die Herstellung von Lebensmitteln und Dünger notwendig sind, heißt es in einer Erklärung des Kremls.

Aufgehoben werden sollen nach Kreml-Angaben auch andere Handelsbeschränkungen bei Produzenten und Lebensmittelexporteuren sowie Sanktionen gegen die Arbeit vor Versicherern der Schiffe. Zudem fordert Moskau demnach auch die Aufhebung von Sanktionen gegen Häfen und gegen Schiffe, die unter russischer Flagge fahren und etwa Fischereiprodukte transportieren.

Ukraine und Russland wollen keine Angriffe im Schwarzen Meer mehr durchführen

16.08 Uhr: Nach Angaben der USA haben sich Russland und die Ukraine bereiterklärt, die Sicherheit der zivilen Schifffahrt im Schwarzen Meer zu gewährleisten. Es solle auf Gewalt verzichtet und die Nutzung von Handelsschiffen für militärische Zwecke verhindert werden, hieß es in zwei von der US-Regierung veröffentlichten Erklärungen.

Die Ukraine schränkte ein, dass russische Marineschiffe sich nur in der östlichen Hälfte des Meeres aufhalten dürften. Beim Auftauchen russischer Kriegsschiffe in der westlichen Hälfte werde die Ukraine von ihrem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch machen.

Zuvor hatten Vertreter aus den Vereinigten Staaten im saudischen Riad Gespräche mit russischen und ukrainischen Unterhändlern geführt.

Selenskyj posiert vor Bild mit brennendem Kreml - Moskau erbost

14.47 Uhr: Die ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sich in Kiew vor einem Gemälde mit dem Kreml in Flammen fotografieren lassen und damit in Moskau Unmut hervorgerufen. "Nun, das zeigt wahrscheinlich am besten das Niveau der geistigen Entwicklung und den inneren Zustand desjenigen, der auf solchen Fotos posiert", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der russischen staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Auf jeden Fall schmücke das Selenskyj nicht. Kommentatoren in Moskau bezeichneten die Pose als «krank».

Das Foto von Selenskyj vor dem Gemälde mit dem Titel "Der Traum" des georgischen Künstlers Sandro Antadze ist in der aktuellen Ausgabe des US-Magazins "Time" zu sehen. Demnach handelt es sich um Selenskyjs Lieblingsbild als Symbol für einen Sieg in dem seit gut drei Jahren andauernden Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. 

Das 2022 gemalte Bild war am 31. Dezember 2023 auch in Selenskyjs Neujahrsansprache zu sehen. "Denn derjenige, der die Hölle in unser Land bringt, wird sie eines Tages von seinem eigenen Fenster aus sehen", sagte er damals.

Das "Time"-Magazin berichtet auch, dass Selenskyj über seinem Bett ein Bild habe von einem untergehenden russischen Kriegsschiff im Schwarzen Meer, das die Ukraine 2022 versenkt hatte. Ein anderes Bild zeigt demnach ukrainische Truppen, die auf russischem Gebiet kämpfen – wie derzeit in der Region Kursk.

Explosion in Munitionsfabrik in Tschechien

Dienstag, 25. März, 12.20 Uhr: In einer Munitionsfabrik in Tschechien ist es zu einer Explosion gekommen. Ein Mensch sei schwer verletzt worden, teilte die Feuerwehr mit. Der Arbeiter sei mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen worden. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Das gesamte Betriebsgelände wurde geräumt. 

Zu dem Unglück kam es in einem Munitions- und Metallverarbeitungsbetrieb bei der Stadt Policka, rund 135 Kilometer östlich von Prag. Die Polizei richtete einen Sicherheitsradius um die Unfallstelle ein und sperrte Straßen. Nach ersten Erkenntnissen erscheine ein technischer Fehler im Herstellungsprozess als wahrscheinlichste Ursache für die Explosion, teilte ein Sprecher mit.

Hinweise auf einen politischen Hintergrund gab es zunächst nicht. Die tschechische Rüstungsindustrie läuft seit dem russischen Angriff auf die Ukraine auf Hochtouren. Bereits 2017 hatte es eine Explosion in der Fabrik gegeben.

Treffen USA-Russland beendet - gemeinsames Papier Dienstag

21.32 Uhr: Die USA und Russland haben sich bei Gesprächen über den Ukraine-Krieg in Saudi-Arabien nach russischen Medienberichten auf eine gemeinsame Erklärung verständigt. Das Papier solle am Dienstag veröffentlicht werden, meldeten die staatlichen russischen Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti unter Berufung auf Quellen in der Delegation aus Moskau. Das Treffen in Riad habe etwa zwölf Stunden gedauert. Details wurden nicht genannt.

"Die Frage der Schwarzmeer-Initiative und alle Aspekte im Zusammenhang mit der Erneuerung dieser Initiative stehen heute auf der Tagesordnung", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Dies sei der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump gewesen, Russlands Präsident Wladimir Putin habe dem zugestimmt. "Mit diesem Mandat reiste unsere Delegation nach Riad."

In dem Gespräch sollte es um eine Waffenruhe als ersten Schritt zu einem möglichen Ende des mehr als drei Jahre dauernden russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine gehen.

Trump bekräftigt: Stehen kurz vor Rohstoff-Deal mit Ukraine

20.59 Uhr: US-Präsident Donald Trump zeigt sich weiter zuversichtlich, dass ein Abkommen über eine strategische Rohstoff-Partnerschaft mit der Ukraine unmittelbar bevorsteht. Finanzminister Scott Bessent habe ihm gesagt, dass das Abkommen über seltene Erden mit der Ukraine so gut wie abgeschlossen sei, sagte Trump nach einer Kabinettssitzung. "Sie unterzeichnen das in Kürze."

Der Präsident wiederholte noch einmal seine Behauptung, dass Europa der Ukraine die Hilfsgelder nur als Darlehen geben würde und die USA das Geld in die Ukraine bisher nur so reingepumpt hätten. Das sei sehr unfair und deshalb werde das Abkommen über seltene Erden geschlossen. Vergangene Woche hatte sich Trump schon einmal zuversichtlich geäußert, dass ein Abkommen in Kürze kommen werde.

Eigentlich war der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj vor einigen Wochen nach Washington gereist, um ein Rohstoffabkommen mit den USA zu schließen. Bei dem Besuch kam es allerdings zu einem Eklat im Weißen Haus, Selenskyj wurde von Trump und dessen Vize J.D. Vance öffentlich zurechtgewiesen. Das Treffen wurde vorzeitig abgebrochen. Danach lag das eigentlich bereits ausverhandelte Abkommen auf Eis.

USA und Russland verhandeln lange über Ukraine - kein konkretes Ergebnis bisher

19.10 Uhr: Vertreter der USA und Russlands haben in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad einen ganzen Tag lang über erste Schritte zur Beendigung des Kriegs in der Ukraine geführt. Nach mehr als zehn Stunden gehe das Treffen seinem Ende zu, sagte der russische Unterhändler Georgi Karassin der Nachrichtenagentur Interfax.

Im Laufe des Tages nannte der Außenpolitiker aus dem Föderationsrat die Verhandlungen kreativ, äußerte sich aber nur vorsichtig zu den Aussichten auf eine Einigung. "Nicht jede Verhandlung muss mit umfangreichen Dokumenten und Vereinbarungen enden", sagte er. Es sei wichtig, ständig in Kontakt zu bleiben und den Standpunkt der anderen Seite zu verstehen. "Das gelingt".

Russland greift Wohnviertel in Ukraine an - mindestens 88 Verletzte, darunter 17 Kinder

16.15 Uhr: In der nordostukrainischen Großstadt Sumy sind laut Behörden bei einem russischen Raketenschlag mindestens 65 Menschen verletzt worden. "Heute griff der Feind ein Industrieobjekt an", schrieb der geschäftsführende Bürgermeister Artem Kobsar bei Telegram am Nachmittag. Unter den Verletzten sind der Staatsanwaltschaft zufolge auch 14 Minderjährige. 

Demnach wurden auch Wohngebäude, eine Schule und ein Krankenhaus beschädigt. Die Stadt ist immer wieder Ziel russischer Luftschläge. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.

Russische Region zahlt Schülerinnen Schwangerschaftsprämie

13.49 Uhr: Die westrussische Region Orjol zahlt Schülerinnen bei der Registrierung einer Schwangerschaft eine staatliche Beihilfe. Die Summe belaufe sich auf 100.000 Rubel (umgerechnet rund 1.050 Euro), berichtete das unabhängige Internetportal «Meduza» unter Berufung auf einen Erlass von Gouverneur Andrej Klytschkow. Russische Beamte versuchen die demografische Krise, in der sich das Land befindet, mit einer Reihe von Anreizen an junge Frauen zu lösen.

So hat inzwischen rund die Hälfte der mehr als 80 russischen Regionen eine Schwangerschaftsprämie ausgelobt, die sich auch auf Studentinnen erstreckt. Klytschkow hatte einen entsprechenden Erlass im Dezember unterzeichnet. Mit dem neuen Dekret wird die Regelung auch auf Schülerinnen an allgemeinen und Berufsschulen erweitert. Eine Altersgrenze ist nicht angegeben. In Russland werden Kinder normalerweise im Alter zwischen sechs und sieben Jahren eingeschult und gehen elf Jahre zur Schule.

Kampf gegen niedrige Geburtenrate

In Russland leben offiziellen Angaben nach 146 Millionen Menschen, wobei unabhängige Experten deutlich geringere Zahlen angeben. Die Tendenz ist rückläufig, obwohl Kremlchef Wladimir Putin seit Jahren gegen den Bevölkerungsschwund kämpft und die Gründung von Großfamilien mit sechs oder sieben Kindern vorgeschlagen hat. 

In der jüngeren Vergangenheit haben darüber hinaus mehrere ranghohe Politiker Russinnen zum frühen Kinderkriegen aufgerufen. So erklärte Gesundheitsminister Michail Muraschko, Frauen sollten sich nicht um ihre Ausbildung und Karriere, sondern zunächst um den Nachwuchs kümmern. «Eine Frau muss verstehen: Je früher sie gebiert, umso besser», sagte er.

Im vergangenen Herbst hatte das Parlament, die Staatsduma, ein Verbot von Propaganda für Kinderlosigkeit erlassen. Damit wird das öffentliche Werben, das auf einen freiwilligen Verzicht auf die Geburt von Kindern zielt, unter Strafe gestellt. Ausgenommen von der Regelung wurden lediglich Nonnen der russisch-orthodoxen Kirche.

Putin übergab "absolut persönliches Geschenk" für Trump

12.21 Uhr: Der russische Präsident Wladimir Putin hat dem US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau vorige Woche ein nach Kremlangaben "absolut persönliches Geschenk" für seinen Amtskollegen Donald Trump überreicht. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte nicht, was genau Putin dem US-Präsidenten geschenkt habe. Witkoff hatte laut US-Medien erzählt, dass es sich um ein Porträt Trumps handelte, gemalt von einem prominenten russischen Künstler. 

Peskow sagte dazu, weil das Geschenk persönlich sei, gebe es keine weiteren offiziellen Informationen; es sei denn, Putin selbst äußere sich dazu. Der Kremlchef hatte in der Vergangenheit erklärt, dass er Trump bewundere.

Kremlchef Putin und sein Sprecher Peskow
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, hier neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, sprach in einem Interview über die US-Außenpolitik. Ramil Sitdikov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Nach Darstellung Peskows gibt es in Russland und in den USA weiter den Wunsch und die Bereitschaft, auf dem Weg für eine friedliche Lösung des Konflikts um die Ukraine voranzukommen. Dabei gehe es insgesamt um eine ganze Reihe von Aspekten. Zu einem davon liefen gerade in Riad (Saudi-Arabien) Gespräche zwischen Vertretern Russlands und der USA, sagte Peskow.

Konkret ging es demnach bei den Verhandlungen um die Sicherheit der Schifffahrt im Schwarzen Meer, insbesondere beim Transport von ukrainischem Getreide auf dem Seeweg. Eine frühere Schwarzmeer-Initiative hatte Russland aufgekündigt, weil es seine Interessen verletzt sah.

Militärhistoriker: „Russland wird niemals europäische Truppen in der Ukraine akzeptieren“

Montag, 24. März, 10.45 Uhr: Europäische Friedenstruppen in der Ukraine sind für Putin undenkbar – das sagt der angesehene Militärhistoriker Sönke Neitzel im Gespräch mit dem Stern: “Putin wird niemals europäische Truppen in der Ukraine akzeptieren – noch dazu gut bewaffnet und mit Luftabwehr. Dann wäre die Ukraine de facto in der Nato."

Neitzel, der an der Universität Potsdam lernt, sieht in den entsprechenden Vorstößen von Großbritannien und Frankreich einen anderen Hintergrund: „Das ist ein politisches Argument gegenüber Trump, um sich wieder an den Verhandlungstisch zu bringen. Für die Europäer ist es ein Schock, dass ihnen ihre eigene Verzwergung vorgeführt wird. Deshalb versuchen sie, Stärke zu zeigen, um die eigene Beteiligung zu erreichen.“

Militärhistoriker Sönke Neitzel warnt mit drastischen Worten vor der Gefahr durch Russland.
Militärhistoriker Sönke Neitzel warnt mit drastischen Worten vor der Gefahr durch Russland. IMAGO / teutopress

Große Sorge äußert Neitzel vor dem anstehenden Sapad-Manöver Russlands im Herbst – dies könnte zur Vorbereitung eines weiteren Krieges genutzt werden. „Polen und Balten haben große Angst, dass das der Auftakt sein könnte, das Baltikum anzugreifen. Vielleicht nicht großflächig, aber um einen fait accompli, eine vollendete Tatsache, zu schaffen, etwa indem man in der Grenzstadt Narva in Estland über die Brücke fährt, um damit die NATO zu testen – und ihr bei einer ausbleibenden Reaktion politisch den Todesstoß zu geben.“

Ukrainischer Minister: „Produktives“ Gespräch mit US-Delegation in Riad beendet

23.57 Uhr: Die Ukraine und die USA haben nach Angaben Kiews ihre Gespräche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg abgeschlossen. „Wir haben unser Treffen mit dem amerikanischen Team beendet“, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow am späten Sonntagabend. „Die Diskussion war produktiv und zielgerichtet.“ Die Delegationen beider Länder hätten „wichtige Punkte angesprochen“, darunter Fragen zum Energiebereich.

Umerow hatte zuvor erklärt, bei dem Treffen mit den US-Vertretern gehe es unter anderem um „Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur“.

Für Montag sind in Riad Gespräche der US-Delegation mit russischen Regierungsvertretern geplant. Das Verhandlungsteam aus Moskau traf nach Angaben russischer Staatsmedien bereits am Sonntag in der saudiarabischen Hauptstadt ein.

Der US-Sondergesandte Steve Witkoff
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff Alex Brandon/AP/dpa

Unterhändler der Ukraine und USA beginnen Waffenruhe-Gespräche in Riad

Sonntag, 23. März, 17.25 Uhr: Die Unterhändler Kiews und Washingtons haben nach ukrainischen Angaben ihre Gespräche in Saudi-Arabien über eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg aufgenommen. „Wir haben das Treffen mit dem amerikanischen Team in Riad begonnen“, schrieb der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow am Sonntag auf Facebook. „Auf der Tagesordnung stehen Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur“.

Die US-Unterhändler wollen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit den Delegationen aus der Ukraine und Russland führen. Die Verhandlungen der US-Vertreter mit der russischen Delegation sind für Montag geplant. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff sagte am Sonntag dem US-Sender Fox News, er hoffe bei den Gesprächen in Saudi-Arabien auf „echte Fortschritte“.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dämpfte jedoch die Erwartungen. „Wir sind erst am Anfang dieses Weges“, sagte er im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele ungeklärte „Fragen“ und „Nuancen“, wie eine Waffenruhe umgesetzt werden könnte. "Es liegen schwierige Verhandlungen vor uns", fügte Peskow hinzu.

Den von von der Ukraine unterstützten US-Vorschlag für eine 30-tägige Waffenruhe hatte der russische Präsident Wladimir Putin kürzlich abgelehnt. Ein hochrangiger ukrainischer Beamter hatte am Freitag mit Blick auf die Gespräche in Saudi-Arabien das Ziel formuliert, „mindestens“ eine teilweise Waffenruhe zu erreichen.