Bei Wahlsieg der Union: Söder kündigt E-Auto-Offensive an

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Markus Söder will die E-Mobilität fördern. Sollte die Union die Wahl gewinnen, werde er sich für eine Prämie und günstigeren Ladestrom einsetzen.

München – Die deutsche Automobilindustrie ist in der Krise, und Markus Söder will ihr mit einem Schub für E-Autos wieder auf die Sprünge helfen: Der CSU-Chef hat ein Förderprogramm für den Absatz von Elektroautos im Falle eines Wahlsiegs der Union bei der Bundestagswahl angekündigt. „Es braucht eine neue E-Mobilitätsprämie, den zügigen Ausbau der Ladeinfrastruktur und die Einführung eines vergünstigten Ladestrompreises für E-Autos“, sagte Söder der Augsburger Allgemeinen vom Freitag. „Daher machen wir nach der Wahl einen Auto-Plan.“

Söder stellte Verbesserungen für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge in Aussicht

Söder stellte weitere Verbesserungen für gewerblich genutzte Elektrofahrzeuge in Aussicht. „Die Automobilindustrie ist die wirtschaftliche Lebensader unseres Landes“, sagte der bayerische Ministerpräsident. Millionen Arbeitsplätze und hunderte Milliarden Euro hingen direkt oder indirekt am Auto. Deshalb müsse eine neue Bundesregierung alles daran setzen, diese Schlüsselindustrie wieder zu stärken und bei der Transformation kraftvoll zu begleiten.

Elektroautos dürfen in Bayern drei Stunden kostenlos auf gebührenpflichtigen Stellflächen parken

Ein positives Signal für E-Autos hatte Söder bereits Anfang Dezember gesandt: Ab 1. April 2025 dürfen Elektroautos in ganz Bayern drei Stunden kostenlos auf eigentlich gebührenpflichtigen Stellflächen parken. Das Kabinett in München beschloss eine dafür notwendige Änderung der entsprechenden Verordnung. Die Regelung ist zunächst bis Ende 2026 befristet. Die Kommunen können sie nicht außer Kraft setzen – und einen finanziellen Ausgleich werde es dafür nicht geben, hieß es. 

Die Initiative, von der ausschließlich reine Batterieelektrofahrzeuge, von außen ladbare Hybridelektrofahrzeuge und Brennstoffzellenfahrzeuge profitieren, geht auf eine Ankündigung von Söder zurück. Staatskanzleichef Florian Herrmann (beide CSU) sprach dennoch von einem wuchtigen Signal für Autos generell. 

Autoindustrie in Deutschland in der Krise: „Den Stecker gezogen“

Nicht nur Söder glaubt, dass durch politische Entscheidungen die Autoindustrie eine neue Zündung erhalten könnte. Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer machte in der Augsburger Allgemeinen die bisherige Bundesregierung für die Krise der deutschen Hersteller mitverantwortlich: „Das größte Risiko für die Autoindustrie sind unsere Politiker“, sagte er. Die Hersteller und Autokäufer würden systematisch durch die Politik verunsichert. „Erst haben wir Elektroautos beworben, dann hat man die Kaufprämie eingestellt und den Stecker gezogen.“ Gleiches gelte für die Debatte um das Verbrenner-Aus.

Markus Söder will mehr auf E-Mobilität setzen.
Markus Söder will mehr auf E-Mobilität setzen. © Sven Hoppe / dpa

Die inländischen Werke seien inzwischen für Autohersteller im Vergleich zu den ausländischen Standorten immer weniger bedeutend, wie die Krise bei VW zeige. „Die deutschen Autohersteller haben rund 15 Millionen Autos weltweit verkauft, davon werden aber nur rund drei Millionen aus Deutschland exportiert“, sagte Dudenhöffer.

Er spielte auch auf den internationalen Vergleich an. Der deutsche Markt sei dort immer weniger wichtig. „Deutschland macht weniger als drei Prozent am weltweiten Automarkt aus.“ Neue Werke entstünden „vielleicht in Polen, in Spanien, in Amerika oder China, aber nicht mehr in Deutschland“. Die Bundesrepublik sei „das große Verliererland der Automobilindustrie“. (cgsc mit dpa)

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