Strom für 2600 Menschen: Ging der Plan der Solarpark-Betreiber auf?
In Icking entstand vor eineinhalb Jahren der erste PV-Park im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Jetzt ziehen die Betreiber eine erste Bilanz.
Icking – Wer auf der Autobahn A95 in Richtung München unterwegs ist, fährt direkt an einem 2,3 Hektar großen Solarfeld vorbei, das sich auf Ickinger Gemeindegebiet befindet. Im Mai 2023 ging dort der erste Solarpark im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ans Netz. Er besteht aus 5500 Photovoltaik-Modulen und zwei angeschlossenen Batteriespeichern.
Akzeptanz für das Projekt war anfangs „nicht sehr groß“
Die erzeugte Energie – zwei Megawatt – wird in das Mittelspannungsnetz der Bayernwerke eingespeist. Wie sich das Projekt seit seiner Einweihung entwickelt hat, berichten Grundstückseigentümerin Barbara Fuchs und Stefan Fußeder von der Firma Vispiron. Der Münchner Betrieb errichtete die Anlage und betreibt die Batteriespeicher.
„Grundsätzlich lief und läuft alles nach Plan“, sagt Fuchs unserer Zeitung. Um eine endgültige Bilanz zu ziehen, sei der Solarpark allerdings noch nicht lange genug am Netz. Dafür sei ein Zeitraum von „mindestens zehn Jahren“ notwendig. „Trotz Corona und problematischer Lieferketten konnte die Anlage gut umgesetzt werden“, fasst die Ickingerin zusammen. Zu Beginn, in der Planungsphase, sei die Akzeptanz für das Projekt „noch nicht sehr groß“ gewesen. Inzwischen habe sich die Stimmung in den Gemeinden und der Bevölkerung jedoch „sehr verändert“.
„In den ersten knapp zwei Jahren lief die Anlage nach Plan und konnte die erwartete Energiemenge ins öffentliche Netz einspeisen.
Insgesamt liefert der Ickinger Photovoltaik-Park Ökostrom für circa 650 Vier-Personen-Haushalte und spart jährlich etwa 1300 Tonnen Kohlenstoffdioxid ein. „In den ersten knapp zwei Jahren lief die Anlage nach Plan und konnte die erwartete Energiemenge ins öffentliche Netz einspeisen“, so Stefan Fußeder. Innerhalb der Betriebszeit von 30 Jahren kann es laut dem Vispiron-Mitarbeiter Ertragsabweichungen nach oben und unten geben, je nach Sonneneinstrahlung und Witterung.
Keine weiteren Ausbaumaßnahmen in Icking geplant
Im Laufe der vergangenen Jahre errichtete Vispiron im Oberland mehr als zehn Anlagen, darunter wie berichtet den Energiepark Egling. „Der wirtschaftliche Betrieb von Solarparks war in den vergangenen 15 Jahren unproblematisch, solange es keine gravierenden technischen Probleme gab“, betont Fußeder. Dafür kämpft die Branche mit anderen Risiken. Neben den technischen Gefahren sei in den vergangenen Jahren vermehrt das Risiko von Ertragsverlusten durch netzseitige Abschaltungen und hohe Finanzierungskosten hinzugekommen.
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Denn durch den deutschlandweiten Solarausbau werde immer häufiger – vor allem zur Mittagszeit – mehr Energie erzeugt, als verbraucht werden kann. Dies führe verstärkt zu Abschaltungen der Anlagen. Große Energiemengen können dadurch nicht in das öffentliche Netz eingespeist und vergütet werden. Stefan Fußeder: „Aus diesem Grund müssen wir die Anlagen so gestalten, dass die Energie möglichst flexibel abgegeben werden kann.“
Mittlerweile ist das Projekt in der Isartalgemeinde abgeschlossen. Ausbaumaßnahmen sind laut Fußeder nicht geplant: „In der Umgebung sind ohnehin aktuell keine weiteren Netzkapazitäten vorhanden.“ ak