Sieben Wochen vor der Bundestagswahl 2025 ist die Union in Umfragen unangefochten an der Spitze. Derweil werden mögliche Koalitionen eifrig erwogen: Die FDP sucht die Nähe zu CDU und CSU.
Berlin – Am 16. Dezember verlor Kanzler Olaf Scholz (SPD) die Vertrauensfrage im Bundestag, womit vorgezogenen Neuwahlen nichts mehr im Weg steht. Als Termin ist der 23. Februar mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits abgesprochen, womit die Bundestagswahl 2025 rund sieben Monate früher als geplant stattfindet. Während die Parteien im verkürzten Wahlkampf eifrig Positionen beziehen, zeigen Umfragen wenige Woche vor der Wahl ein wichtiges Stimmungsbild der Wählerschaft.
CDU und CSU liegen in Umfrage zur Bundestagswahl 2025 weiter deutlich vorne
Wer aber wird neuer Bundeskanzler? Umfragen zur Bundestagswahl 2025 sprachen bislang eindeutig für Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU). Und auch zum Jahresbeginn setzt sich jener Trend ununterbrochen fort: In der jüngsten Insa-Sonntagsfrage (4. Januar) im Auftrag der Bild-Zeitung liegt die Union aus CDU und CSU mit 31 Prozent Zustimmung nach wie vor ganz vorne in der Wählergunst. Im Vergleich zur Insa-Umfrage der Vorwoche (30. Dezember) bleibt das Ergebnis der Union damit unverändert.
Offener scheint derweil, welche Partei es bei der Bundestagswahl auf den Platz hinter der Union schafft. Die AfD kommt in der Sonntagsfrage auf 20 Prozent (-0,5 Prozent). Die SPD, die nach dem Aus der Ampel-Koalition weiter kaum von der Stelle kommt, schafft es diese Woche nur auf 16 Prozent (-1 Prozent).
FDP und Linke in Umfragen zur Bundestagswahl 2025 unter 5 Prozent – BSW kommt auf 7 Prozent
Auch die Grünen könnten bei der Bundestagswahl deutlich hinter eigenen Erwartungen zurückbleiben: Laut Insa-Sonntagsfrage liegen sie aktuell bei 13 Prozent und machen damit immerhin einen Punkt gut (+1 Prozent), was ihnen am 23. Februar nach aktuellem Stand nur Rang vier einbringen würde. Weiter um den Einzug in den Bundestag bangen muss dagegen die FDP. In der aktuellen Insa-Umfrage kommen die Liberalen nur auf 4 Prozent.
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Spannend bleibt laut Umfragen-Check auch die Frage, wie das BSW bei den Neuwahlen abschneiden wird. In der aktuellen Erhebung darf die Partei von Sahra Wagenknecht auf 7 Prozent hoffen. Dagegen steht die Linke nur bei 3 Prozent. Jedoch könnte sie über die Grundmandatsklausel in Fraktionsstärke ins Parlament einziehen, wenn sie drei Direktmandate erzielt. Dazu hat die Partei die Mission Silberlocke gestartet.
Die aktuellen Daten der Umfrage im Überblick:
| Partei | Umfrage-Ergebnis in % |
|---|---|
| CDU/CSU | 31 |
| AfD | 20 |
| SPD | 16 |
| Grüne | 13 |
| BSW | 7 |
| FDP | 4 |
| Linke | 3 |
| Sonstige | 6 |
Erhebungszeitraum: 30.12.24 - 03.01.25. Fallzahl: 1201 Befragte.
Frage möglicher Koalitionen gewinnt vor der Bundestagswahl an Bedeutung – FDP sucht nähe zur Union
Weil die Unionsfraktion aktuellen Umfragen zufolge nicht auf eine eindeutige Mehrheit im Bundestag käme und damit nach der Bundestagswahl auf einen Koalitionspartner angewiesen wäre, wird wenige Wochen vor der Wahl immer wichtiger, wer dafür infrage kommt. Während eine Umfrage jüngst einen deutlichen Trend zeigte, welche Koalition die Wähler sich wünschen, wägen auch die Parteien mögliche Koalitionspartner ab.
Zu diesem Zweck kommt die FDP am Montag zum traditionellen Dreikönigstreffen in Stuttgart zusammen. Und kurz davor wurde bekannt, dass die Liberalen sieben Wochen vor der Bundestagswahl offen die Nähe zur Union suchen. FDP-Politikerin Agnes-Marie Strack-Zimmermann sprach in der Bild am Sonntag von einer „gewaltigen Schnittmenge“ und einer „sehr gelungenen Kombination“ beider Parteien. Bei sicherheits- und wirtschaftspolitischen Fragen wäre Schwarz-Gelb aus ihrer Sicht eine gute Mischung. Gleichwohl gehe im Wahlkampf „jeder für sich in die Bütt“, betonte die Verteidigungsexpertin, die dem FDP-Präsidium angehört und im Europaparlament sitzt.
Bundestagswahl 2025: Umfragen sind keine Prognosen
Umfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Zudem ist stets ein statistischer Fehler von bis zu drei Prozentpunkten zu beachten (Fehlertoleranz).
Die Umfragen in Deutschland sind zuletzt recht genau ausgefallen. So lag die mittlere durchschnittliche Abweichung aller Institute bei der Bundestagswahl 2021 laut dem Internetportal Dawum bei 1,03 Prozentpunkten. Berücksichtigt wurden dabei all diejenigen Institute, die 30 Tage vor der Wahl eine Sonntagsfrage veröffentlicht hatten. (cs)/(fh)