Im Mai in die neue Wohnung - im Dießener Waffenschmiedweg

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Die neue Wohnanlage in Holzständerbauweise am Waffenschmiedweg erhält auch einen zentralen Kinderspielplatz. Schon im Mai können die ersten Mieter einziehen. © Illustration: EZE

Das ging flott: Nachdem der Gemeinderat den Kauf von 17 schlüsselfertigen Mietwohnungen erst Mitte September final beschlossen hat, sind die ersten fünf Einheiten schon im Mai kommenden Jahres bezugsfertig.

Dießen – Da sich eigene Bauvorhaben wie „Drei Rosen“ in die Länge ziehen, Wohnraum aber dringend benötig wird, hatte sich der Marktgemeinderat mehrheitlich für den Erwerb von drei Mehrfamilienhäusern am Waffenschmiedweg in St. Georgen entschieden. Laut Bürgermeisterin Sandra Perzul sei man froh gewesen, in Zeiten von Wohnungsknappheit, Mietpreisdeckeln und nicht abreißender Forderung nach Wohnungsversorgung von einem Bauträger ein quasi fertiges Objekt zum Kauf angeboten zu bekommen.

Mietwohnungen der Gemeinde Dießen im Mai bezugsfertig: Kriterien für zukünftige Mieter

Damit schaffe man vorrangig für bereits in Dießen arbeitende und wohnende Bürger mit mittlerem und niedrigem Einkommen bezahlbaren Wohnraum. Die anfängliche Miete wurde mit durchschnittlich 12,50 Euro/m² zuzüglich Nebenkosten sowie Stellplatz festgesetzt. Die ersten fünf Wohnungen mit Größen von 44 m², 58 m² und knapp 80 m² in der Hausnummer 29 b werden bereits ab Mai 2025 bezugsfertig sein. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden einstimmig die Vergaberichtlinien genehmigt.

Ab sofort können sich Interessenten mit einer Selbstauskunft für die Wohnungen bewerben. Das entsprechende Formular ist auf der Webseite www.diessen.de zu finden. Die Vergabeentscheidung orientiert sich an den Vergabekriterien nach der Höhe der Punktezahl. Zielgruppe sind Menschen mit Hauptwohnsitz in Dießen, mit einer zusammenhängenden mindestens zweijährigen hauptberuflichen Tätigkeit im Gemeindegebiet, aber auch Angestellte der Marktgemeinde oder einer sozialen Einrichtung. Punkte gibt es für Ehrenämter bei Feuerwehr, Wasserwacht, Tafel oder der Nachbarschaftshilfe.

Kriterien sind auch Körperbehinderung oder Betreuung und Pflege von Angehörigen im Gemeindegebiet. Natürlich spielen auch Vermögen und Verdienst mit Nachweisen eine entscheidende Rolle. Der Fragebogen samt Unterlagen geht an die von der Marktgemeinde beauftragte Hausverwaltung Moll, die eine Vorauswahl trifft. Über die endgültige Vergabe entscheidet schließlich ein Gremium aus Verwaltung und Gemeinderäten.

Mietwohnungen im Dießener Waffenschmiedweg: mit Carports und Spielplatz

Auf dem über zweitausend Quadratmeter großen Grundstück am Waffenschmiedweg werden insgesamt drei Mehrfamilienhäuser mit Dachflächen-Photovoltaikanlagen gebaut. Die 17 barrierefreien Wohnungen zwischen 39 und 80 m² mit Balkon oder Terrasse, Einbauküche und Grundbeleuchtung haben eine Gesamtwohnfläche von 982 Quadratmetern. Dabei wird mit der energiesparenden Holzbauweise der Aspekt der Nachhaltigkeit groß geschrieben. 24 Stellplätze wird es im Freien, in Carports und in der Tiefgarage mit einer Vorrüstung für E-Ladeplätze geben. In der begrünten Außenanlage wird ein Spielplatz errichtet.

Ein Gemeindewohnprojekt ist auch die Schmucker-Siedlung im benachbarten Utting.

Für dieses fertige Paket erhält die Marktgemeinde einen kräftigen Zuschuss aus der kommunalen Wohnraumförderung, Geld aus der Bayerischen Holzbauförderrichtlinie sowie eine Förderung der KfW-Kreditanstalt für Wiederaufbau für klimafreundlichen Neubau. Macht zusammen knapp 3,2 Millionen Euro. Vom Gesamtkaufpreis von 7.396.000 Euro muss die Gemeinde knapp 4,2 Millionen selbst berappen. Während der Bauzeit entstehen keine Finanzierungskosten, da der Bauträger EZE das Gebäude nach Fertigstellung schlüsselfertig übergibt und erst dann der Gemeinde in Rechnung stellt.

Wie Bürgermeisterin Perzul betont, habe man das Projekt im Vorfeld intensiv geprüft und prüfen lassen. So sei das Sachgebiet Wohnungswesen der Regierung von Oberbayern im gesamten Prozess eingebunden gewesen und habe positiv attestiert.

Damit die neuen Bewohner wissen, woher der Namen „Waffenschmiedweg“ kommt, hier ein bisschen Heimatkunde: Der Name erinnert an die seit dem 15. Jahrhundert neben der Kirche von St. Georgen befindliche Eisenschmiede, die im Volksmund Waffenschmiede genannt wurde. Sie war eine von zwölf Dießener Hammerschmieden, in denen Werkzeuge, Beschläge, Waffen und vieles andere hergestellt wurde. Erst 1957 hat man das schwer sanierungsbedürftige Baudenkmal abgerissen. Der Heimatverein Dießen ließ zur Erinnerung ein Modell davon bauen.

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