Frost und Tauwetter im Wechsel: So viele Schlaglöcher wie lange nicht
Der Winter hat den Straßen im Landkreis heuer ungewöhnlich stark zugesetzt. Schlaglöcher verwandeln viele Strecken in wahre Holperstrecken. Besonders schlimm hat es die B 2 bei Germering erwischt.
Alling/Germering – Dort gilt in den nächsten Wochen Tempo 50. Aber auch innerorts klaffen viele Löcher in den Straßen.
Auf Bundesstraßen sollen Autofahrer schnell vorankommen. In der Regel gilt dort Tempo 100. Auf der B 2 ab Germering ostwärts darf derzeit aber nur noch 50 Stundenkilometer schnell gefahren werden. Grund sind außergewöhnlich viele und teils auch tiefe Schlaglöcher im Asphalt.
Frost und Tau im Wechsel
„Insbesondere die vielen Frost-Tau-Wechsel in diesem Winter haben zu den Schäden an den Fahrbahnen geführt“, erklärt Marcus Dörner, Sprecher des Staatlichen Bauamts in Freising, das für die Bundes- und Staatsstraßen im Landkreis zuständig ist. Dabei dringe Wasser in kleinere Risse ein und gefriere bei Minustemperaturen. „Durch die Sprengkraft des Eises vergrößern sich die Risse oder führen gar zu Aufbrüchen im Asphalt und mit der Zeit zu Schlaglöchern“, so Dörner.
Erst provisorisch
Mit einer schnellen Reparatur der Schäden ist insbesondere auf der B 2 nicht zu rechnen. Denn im Winter werden Schlaglöcher in der Regel nur provisorisch mit so genanntem Kaltmischgut ausgebessert. Heißen Asphalt zu verbauen sei bei kalten Temperaturen nur bedingt möglich. Doch das Kaltmischgut kann laut Dörner nur bei kleineren Schäden eingesetzt werden. „Die Schäden im Zuge der B 2 sind allerdings so großflächig, dass davon ausgegangen wird, dass mit der provisorischen Reparatur mit Kaltmischgut kein ausreichend verkehrssicherer Fahrbahnzustand hergestellt werden kann.“ Frühestens im März könnten die Schäden mit heißem Asphalt dauerhaft repariert werden. So lange gilt auf der viel befahrenen Strecke Tempo 50.
Große Schäden
Größere Schäden verzeichnet das Bauamt auch auf der Staatsstraße zwischen zwischen Moorenweis und Jesenwang sowie auf der Ortsdurchfahrt Alling – ebenfalls eine Staatsstraße. Dort wird der Verkehr sogar auf 30 Stundenkilometer ausgebremst. „Der Frost hat große Schäden angerichtet“, berichtet Allings Bürgermeister Stefan Joachimsthaler. Das sorge für Missmut in der Gemeinde.
Aber auch auf den Gemeindestraßen gibt es Schäden. Auf eine Sanierung müssten die Bürger mittlerweile aber länger warten. Grund sei der Wegfall der so genannten Straßenausbaubeitragssatzung. Für deren Abschaffung hatten sich auf Landesebene besonders die Freien Wähler stark gemacht.
Zwar gibt es als Ausgleich Pauschalen vom Freistaat. Die seien aber viel zu niedrig, meint Puchheims Bürgermeister Norbert Seidl. Deshalb müssten Kommunen bei der Straßensanierung priorisieren. Insgesamt stehe Puchheim aber recht gut da mit seinen Straßen, so der Rathaus-Chef.
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Pro Woche 36 Tonnen Kaltmischgut
Auf einigen Abschnitten der Bundes- und Staatsstraßen sieht das allerdings ganz anders aus. Deshalb verbaut das Staatliche Bauamt derzeit pro Woche rund 36 Tonnen Kaltmischgut. Zudem hätten die Straßenmeistereien ihre Kontrollintervalle optimiert und würden besonders betroffene Strecken öfter kontrollieren, erklärt Behördensprecher Marcus Dörner.
Auch aus der Bevölkerung bekomme man immer wieder Hinweise zu Schäden in den Fahrbahnen. Dafür sei das Bauamt dankbar. Eine Lanze bricht Dörner für die Mitarbeiter, die bei Wind und Wetter im Einsatz seien um die Straßen in Schuss zu halten. „Sie geben ihr Bestes und leisten hervorragende Arbeit.“
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