Hilferuf von jugendlichen Erfindern: Tüftlern droht die Obdachlosigkeit

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Posen vor den 3-D-Druckern: (v. li.) Anno Hehenberger, Kilian Jantzen und Fabian Steeb von der Wolfratshauser Erfinderwerkstatt KlecksX. © Angelika Froschmaier

Die Technikwerkstatt für Teenager, KlecksX, muss umziehen. Jetzt suchen die Erfinder ein neues Dach über dem Kopf.

Wolfratshausen – Zukünftigen Erfindern droht im Herbst die Obdachlosigkeit. Ihr technisch kreativer Ideenpool müsste dann – eingelagert in Kisten – brachliegen. Auch wenn Not bekanntlich erfinderisch macht, wünscht sich das ehrenamtliche Jugendleiter-Trio der Technikwerkstatt KlecksX Makerspace – Anno Hehenberger, Kilian Jantzen und Fabian Steeb –, dass es rechtzeitig vor Ende September eine neue Unterkunft findet. Aktuell nutzt die offene Werkstatt einen Container an der Wolfratshauser Klecks-Schule der Phantasie, der aber verschwinden muss. „Wir haben Zehnjähriges hier gefeiert, und es ist schwer, etwas Günstiges anderes zu finden“, sagt Kilian Jantzen im Gespräch mit unserer Zeitung. Was die neue Heimstatt haben sollte: „eine gute Anbindung“, damit ein „Mama-Fahrdienst“ unnötig sei.

Ideal wäre eine „etwa 50 Quadratmeter große Räumlichkeit, eventuell auch ohne Tageslicht“

Wie fast an jedem Samstag tüftelt im Makerspace eine Gruppe von technikbegeisterten Jugendlichen an neuen Technologien. „Sie kommen mit nichts außer der Idee“, erzählt Fabian Steeb. „Zu Hause fehlen ihnen dazu das Werkzeug und die Werkstatt.“ Für einen Mitgliedsbeitrag können sich die Jugendlichen technisch-kreativ austoben, programmieren, reparieren – einfach frei arbeiten an eigenen Projekten. „Der Mitgliedsbeitrag soll auch in Zukunft das Material finanzieren, das zur Verfügung gestellt wird, und nicht die Miete“, betont Anno Hehenberger. Ideal wäre laut dem Trio eine „etwa 50 Quadratmeter große Räumlichkeit, eventuell auch ohne Tageslicht“.

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Tüftler stehen vor einer weiteren Herausforderung

Hehenberger zeigt begeistert die Vielfalt an technischem Equipment, allen voran mehrere unterschiedliche 3D-Drucker. „Wir haben Industriedrucker und Hobbyversionen zur Verfügung. Alle arbeiten mit verschiedenen Prinzipien und Materialien.“ In von der Werkstatt angebotenen Ferienkursen, zum Beispiel für Roboterbau mit Baukasten-Elementen, sei das Verhältnis an teilnehmen Jungs und Mädels ausgeglichen. Mit Blick in die Zukunft sieht Fabian Steeb eine weitere Herausforderung auf sich zukommen: „Unsere verstellbaren Tische und Stühle sowie die Rechner hier, das waren sehr hilfreiche Spenden aus Wolfratshausen. Aber die großen Unternehmen haben inzwischen vieles auf Leasing umgestellt, sodass es für uns in Zukunft schwieriger werden wird, ausrangierte Dinge zu bekommen.“

Die Website von www.klecksX.de gibt weitere Einblicke in die Werkstatt und fasst zusammen, wie jugendliche Mitglieder ab zwölf Jahren mit modernen Technologien an eigenen Projekten arbeiten und Prototypen entwickeln können. Ihnen stehen dabei Kursleiter zur Seite.

(Angelika Froschmaier)

INFO: Wer den Jugendlichen von KlecksX auf der Suche nach einer neuen Räumlichkeit behilflich sein kann, meldet sich bitte via Kontakt-E-Mail auf der Internetseite www.klecksX.de.

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