Die Quereinsteigerin auf dem Bauernmarkt - „Ich hatte großes Glück, den Marktstand zu übernehmen“
Seit 35 Jahren bieten Landwirte auf dem Bauernmarkt in der Tenne von Kloster Fürstenfeld regionale Produkte an. Sie sind im Landkreis die Pioniere der Selbstvermarktung. Heute in der Serie: der Friedlhof aus Biburg.
Fürstenfeldbruck - Sie ist eine der dienstjüngeren Standbesitzer auf dem Bauernmarkt. Carmen Jankovic aus Biburg ist seit April 2022 dabei. Damals hatte sie den Stand von Brigitte und Ernst Friedl übernommen. „Ich hatte einen guten Start und das große Glück, den Marktstand und den Kundenstamm von meiner Vorgängerin zu übernehmen“, sagt sie.
„Friedls Biohof“ übernommen
Der Name „Friedls Biohof“ sollte unbedingt bleiben, wie sie betont. „Das war mir total wichtig. Ich bin so dankbar, dass ich das als Quereinsteigerin übernehmen konnte“, betont sie. Über Bekannte ihres Ehemannes Igor erfuhr sie vor über zwei Jahren, dass jemand gesucht wurde, der den Hofladen und den Stand am Bauernmarkt von den Friedls übernehmen könnte. Und dieser Jemand sollte Carmen Jankovic sein.
Angeboten werden an ihrem Verkaufsstand saisonales Gemüse aus Eigenanbau sowie Äpfel, Birnen und Zwetschgen. Es gibt außerdem noch Obst vom Bodensee sowie Gemüse aus der Region, das sie durch die Zusammenarbeit mit anderen Gärtnereien erhält.
Viel Wert wird bei Carmen Jankovic auf den Erhalt von alten Apfel- und Birnensorten gelegt. Auf den Streuobstwiesen, um die sich Ernst Friedl nach wie vor kümmert, wachsen daher bis zu 80 verschiedene Sorten. 2001 wurde die Wiese mit über 200 Bäumen bepflanzt. Diese Sortenvielfalt ergibt auch einen besonders geschmacksintensiven, naturtrüben Apfelsaft. Die Felder werden mit großer Sorgfalt nach wie vor nach strengen Bioland-Richtlinien bewirtschaftet. Ihre erste Anbausaison von Gemüse war im März 2022.
Frühlingszwiebeln, Salat, Kohlgemüse, Karotten und Tomaten aus dem Folientunnel – um all das kümmert sich Carmen Jankovic. Montag und Dienstag wird gehackelt, alles per Hand natürlich, wie sie sagt. Mittwoch und Donnerstag wird für den Hofladen in Biburg geerntet, freitags folgt dann die Ernte für den Bauernmarkt-Stand.
Ganzjährig Obst und Gemüse
„Was ich nicht hab, bestelle ich dazu“, sagt die 37-Jährige. Da der Hofladen von Donnerstag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr geöffnet ist, ist Carmen Jankovic hauptsächlich im Laden in Biburg zu finden. Dort, an der Ammerseestraße 9, gibt es ganzjährig Obst und Gemüse, Eier und natürlich den hauseigenen Apfelsaft.
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Am Bauernmarkt-Stand, rechts vom Eingang, ist sie etwa einmal pro Monat. Der hat aber für die Chefin selbst eine ganz besondere Atmosphäre. „Es ist wie eine andere Zeitzone. Ich empfinde den Markt als sehr lebendig und mag den persönlichen Kontakt zu den Kunden“, sagt Carmen Jankovic.