Gänseproblem am Pucher Meer: Rathaus lehnt Schreckschuss-Methode ab

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Bereits im vergangenen Jahr sorgten die Gänse am Pucher Meer für Dreck und Unmut. © Archiv: Patrick Tietz

Die Gänsepopulation am Pucher Meer nimmt zu und sorgt für Ärger. Eine Bürgerin schlägt vor, die Tiere mit Schreckschüssen zu vertreiben. Das Rathaus lehnt das ab.

Fürstenfeldbruck - Acht Gänse zählte eine Bruckerin in der vergangenen Woche am Pucher Meer. Nun sind es bereits 14 Federtiere, die sich vor allem in den Morgenstunden am See niederlassen. „Sie setzen sich beim Kinderspielplatz hin“, klagt die Frau, die fast jeden Morgen zum Schwimmen an den See kommt. Der ganze Bereich sei vollgekotet, auch im See schwämmen die Hinterlassenschaften der Gänse und damit auch die Saugwürmer. Letztere können einen juckenden Ausschlag verursachen – die sogenannte Badedermatitis. „Das ist unmöglich, wenn die Kinder im Sand spielen sollen“, findet die Bürgerin.

Ideale Bedingungen auf Freizeitanlage

Bereits im vergangenen Jahr gab es Probleme mit den Gänsen am Pucher Meer. Nun sind die Tiere an den Badesee zurückgekehrt. Woher sie kommen, ist unklar. Fakt ist, dass die Bestände von Grau-, Kanada- und Nilgänsen in Bayern zunehmen, teilt das Landratsamt auf Nachfrage mit. Die Tiere nutzen Gewässer als Rückzugsräume, Inseln als Brutplätze und Felder zur Nahrungsaufnahme. Freizeitanlagen und vor allem Badestrände würden mit ihrem flachen Zugang zum Wasser und der kurz gehaltenen Liegewiese optimale Nahrungsflächen bieten.

Hinterlassenschaften werden entfernt

Auch im Fürstenfeldbrucker Rathaus weiß man um das wiederkehrende Problem. „Da es sich um ein Naherholungsgebiet handelt, bleiben auch die Gänse natürlich nicht aus – mit all ihren Hinterlassenschaften“, teilt eine Rathaussprecherin auf Nachfrage mit. In regelmäßigen Abständen sind Mitarbeiter des Immobilienmanagements der Stadt㈠verwaltung vor Ort. Beobachtet wurden bis zu zehn Gänse, aber auch mal keine. Wie viele sich aktuell am Pucher Meer aufhalten, könne man nicht sagen. Das Areal werde regelmäßig von einer externen Firma vom Müll befreit.

Im Rathaus sind auch schon Beschwerden eingegangen, wie die Sprecherin auf Nachfrage berichtet. Es gebe aber auch positive Rückmeldungen. „Manche freuen sich über die Anwesenheit der Tiere.“ Nicht so die Bruckerin. Sie verweist auf das benachbarte Gewässer, das einmal mit dem Pucher Meer verbunden werden soll. „Die Gänse haben doch den zweiten See.“ Doch einfach umziehen lassen sich die Tiere eben nicht.

Rathaus lehnt Schreckschüsse ab

Die Frau vermutet, dass die Tiere vom Emmeringer See ans Pucher Meer geflogen sind. Denn dort wurden sie von einem Jäger mit Schreckschüssen vertrieben. Das könne man doch am Pucher Meer auch machen, findet die Bruckerin. Die Schreckschuss-Variante gilt als einzige effektive Variante der Vergrämung. Zuständig hierfür wäre der Grundstückseigentümer, also die Stadt Fürstenfeldbruck. Man stehe im Austausch mit der Unteren Jagdbehörde, was eine Gänsebekämpfung angehe, teilt die Rathaussprecherin mit. Aber: „Dieses Vorgehen wurde aber bisher seitens der Stadtverwaltung abgelehnt.“

Keine Auswirkung auf Wasserqualität

Somit werden sich Badegäste und Gänse am Pucher Meer weiterhin arrangieren müssen – bis die Tiere irgendwann wieder weiterziehen. Zumindest auf die Wasserqualität des beliebten Badesees hat das Auftauchen der Tiere derzeit wohl keine Auswirkungen. Die jüngsten Proben haben keinen Hinweis auf eine sinkende Qualität gegeben.

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