Versuchter Mord in Dietenhausen: Ehefrau unter Verdacht
Der versuchte Mord an einem 55-Jährigen in Dietenhausen hat Ende Februar für Entsetzen gesorgt. Die Polizei verdächtigt die Ehefrau, verwickelt zu sein.
Dietenhausen – Es war eine grausige Bluttat, die sich 27. Februar vor einem Einfamilienhaus in Dietenhausen zugetragen hat. Wie die Polizei damals berichtet hatte, war ein wohlhabender Geschäftsmann gegen 21.50 Uhr zu einem Spaziergang aufgebrochen, jedoch noch an seiner Haustür von einem Unbekannten attackiert und so schwer verletzt worden, dass er per Rettungshubschrauber in ein Münchner Krankenhaus geflogen werden musste. Nur knapp hatte der 55-Jährige den Angriff überlebt.
Polizei ermittelt sofort unter Hochdruck
Die Polizei ermittelte sofort und unter Hochdruck, vernahm Zeugen, Verwandte und Bekannte des Paares. Dabei kristallisierte sich heraus: Der Angreifer wurde wohl von der Ehefrau des Opfers angestiftet. Ende März kam es zu drei Verhaftungen. Parallel machte sich die Kripo Fürstenfeldbruck in Olching in einem Waldstück westlich der Hauptstraße auf die Suche nach möglichen Beweismitteln.
Näheres zum Ergebnis dieser Absuche, zur Tatwaffe, den Tatumständen oder der Identität der drei Personen wollte die Staatsanwaltschaft zwar nicht verraten. Oberstaatsanwältin Andrea Grape erklärte auf Nachfrage der Heimatzeitung auch lediglich: „Die Beschuldigten stammen aus dem sozialen Umfeld des Opfers.“ Doch die Heimatzeitung erfuhr: Eine der drei Verdächtigen ist tatsächlich die Ehefrau des Attackierten. Sie soll den Angriff, bei dem ihr Mann, vermutlich mit einer Axt, niedergeschlagen worden war, in Auftrag gegeben haben.
Ehefrau wird als schwierig beschrieben
In Dietenhausen sowie in der ganzen Gemeinde Odelzhausen ist man über diese familiäre Eskalation entsetzt. Wobei die 56-jährige Ehefrau, anders als ihr als vergleichsweise leutseliger Ehemann, im Ort seit Jahren als „schwierig in der Kommunikation“ beschrieben wird. Nachbarn etwa waren nicht glücklich über das massive Einfamilienhaus im Toskana-Stil, das nach Ansicht so mancher Odelzhauser so gar nicht in den Ortsteil passen mochte. Ein Streit mit der Gemeinde über eine zu groß gebaute Garage innerhalb des Grundstücks beschäftigte vor rund zehn Jahren sogar das Verwaltungsgericht.
Was viele im Ort besonders erschüttert: dass die Ehefrau am Tatabend selbst die Polizei gerufen hatte. Außerdem soll sie ein Lösegeld in Höhe von 10 000 Euro in Aussicht gestellt haben für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen.
Die Frage, ob die Ehefrau überhaupt über diese 10 000 Euro verfügte, dürfte auch die Ermittler interessiert haben. Bekannte des Paares berichten jedenfalls, dass die Ehefrau zuletzt von Geldsorgen geplagt war. Über ein mögliches Tatmotiv Habgier aber wollen weder Polizei noch Oberstaatsanwältin Grape öffentlich Aussagen treffen.
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Sicher ist, dass sich der 55-Jährige von dem Angriff einigermaßen erholt hat. „Er ist aussagefähig und konnte auch bereits vernommen werden“, bestätigt Grape.
Die Ermittlungen dauern an.
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