Sanierung wird zum Jugendprojekt

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Für den „Möchtegernbiergarten“, wie Katja Faig (links) den neugeplanten Sitzbereich beim Jugendhaus am Karlsfelder See bezeichnet, pinselt sie eine Tischplatte mit ihrer neuen Mitarbeiterin Victoria Spitzenpfeil ein. © ep

Das umgestaltete Jugendhaus am Karlsfelder See soll nach Pfingsten neueröffnet werden.

Karlsfeld – „Wenn ich das alles vorher gewusst hätte…“, dann hätte sie vermutlich trotzdem diesen Umbau auf sich genommen. Katja Faig vom Kreisjugendring Dachau ist die neue Leiterin der Jugendarbeit in Karlsfeld und seit Februar auch Bauarbeiterin, sozusagen. Im Jugendhaus an der Jahnstraße wird gewerkelt, was die Werkzeuge hergeben. Und Katja Faig ist mittendrin, spricht mit Handwerkern, mit den Leuten vom Bauhof, mit den Mitarbeitern der Abteilung Gebäudemanagement. Letztere sagt sie, „sind richtige Goldschätze“. So eine Unterstützung habe sie noch nie erlebt. „Ich bin dem Erich Königer und seinem Team sehr dankbar.“

Eine fast neue Küche für das Jugendhaus

Der wiederum zollt der nebenberuflichen Bauleiterin Katja Faig höchsten Respekt: „Wie sie mit angepackt, Müll wegräumt, streicht, und immer Ehrenamtliche mitbringt, die hier helfen, das ist einfach toll“, so Königer. Denn es gab Einiges zu renovieren, wie er aufzählt: „Das Haus steht ja schon fast 20 Jahre da. Manches war am Ende des Lebens angelangt.“ So etwa die Küche. „Da war nichts mehr mit Hygienestandard.“ Deshalb gibt es jetzt eine komplett neue Küche. Das heißt: So neu ist sie nun auch wieder nicht. Sie hat schon ein paar Monate im Hallenbad Stüberl „Acquabar Elisa“ von Elisa Grillo dienen dürfen – exakt von Oktober 2019 bis März 2020. Dann kam Corona. Und später die Schließung des Bades. „Die Küche war ja noch neuwertig. Und so haben wir sie ins Jugendhaus verfrachtet,“ erklärt Königer. Ebenso wie die Theke samt Spülanlagen und Gläsern – alles bestens jetzt.

Ein gut Teil der Arbeit war, „Altlasten“ zu entsorgen, sprich rauszuschmeißen. Unbrauchbare Einbauschränke, kaputte Lampen, defekte Türrahmen. Es mussten Wände eingerissen werden, um Fluchtwege zu ermöglichen. Brandschutzbestimmungen sind umgesetzt. „Das Jugendhaus wird so hergerichtet, dass es nach den gesetzlichen Bestimmungen funktionsfähig ist“, betont der Geschäftsleiter des Rathauses, Francesco Cataldo.

Jugendliche bringen Ideen ein und helfen beim Entrümpeln

Und natürlich soll es auch hell und freundlich werden. „Wir haben das Ziel, ein schönes, wertschätzendes Jugendzentrum zu schaffen“, sagt Katja Faig. Dabei kombiniert sie Sanierung und Jugendarbeit auf doppelt wirksame Art und Weise: Zum einen planten Jugendliche den Umbau mit. Ihre Wünsche nahm sie ernst. Jetzt helfen sie mit beim Entrümpeln. Sie streichen die dunkelblaue Wand schön weiß. Der Jugendrat hat neue Sofas ausgesucht, sie stehen noch verpackt und vor Baustaub geschützt da. Im Garten sind die Büsche gestutzt, es sieht sehr aufgeräumt und einladend aus. Ein romantischer Pavillon steht schon da. An ihm sollen sich mal Clematis Blüten ranken.

Neue Mitarbeiterinim Jugendhaus

Die Platte eines Stehtisches aus schwarzen Paletten für den hauseigenen Biergarten streichen Katja Faig und Victoria Spitzenpfeil mit weißer Farbe und Hingabe. Auch eine Möglichkeit für die neue Mitarbeiterin Spitzenpfeil, sich der Jugendarbeit in Karlsfeld zu nähern. Sie war vorher in Dachau in einem Kinderhaus und freut sich, wie sie sagt, auf die neuen Aufgaben. Und wenn es nach der Neu-Eröffnung endlich losgeht. Wohl erst nach Pfingsten, nach dem großen Fünf-Sieben-Festival am See (wir berichteten). Aber das findet ja sowieso draußen statt.

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