Bau für das längste Erdkabel des Bayernwerks startet

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Dachau
  4. Markt Indersdorf

KommentareDrucken

Für das neue Hochspannungserdkabel wird ein 1,75 Meter tiefer Graben ausgehoben, wie hier bei einer Baustelle der Bayernwerk Netz in Niederbayern. © Wolfgang Geyer/Bayernwerk

18 Kilometer zwischen Kleinschwabhausen und Oberbachern – 110-kV-Stromleitung quert Straßen und Gewässer.

Kleinschwabhausen – In dieser Woche startet die Bayernwerk Netz GmbH mit dem Bau des Hochspannungs-Erdkabels vom Umspannwerk Kleinschwabhausen zum Netzknoten in Oberbachern nördlich von München, wie der Konzern in einer presseerklärung mitteilt. Über den Bauablauf hat der Netzbetreiber vergangene Woche Eigentümer und Pächter informiert. Der 18 Kilometer lange Neubau ist das bisher längste Erdkabel des Bayernwerks. Der Netzausbau soll zukünftig helfen, dass überschüssiger grüner Strom aus der Region besser verteilt werden kann. In die neue Stromleitung investiert das Bayernwerk rund 39 Millionen Euro.

„Die Region erzeugt seit Jahren mehr grünen Strom als direkt vor Ort verbraucht wird. Mit der Erdkabelleitung kann diese Energie nun dorthin verteilt werden, wo sie gebraucht wird“, sagt Bauprojektleiter Bernd Igelbüscher von der Bayernwerk Netz GmbH. Das Erdkabel verläuft durch den Landkreis Dachau bis zum Umspannwerk Oberbachern. Dabei führt die Leitung vom Umspannwerk Kleinschwabhausen durch das Glonntal, entlang der S-Bahnlinie und weiter nach Süden. Südlich von Stetten endet das Kabel als regionale Verbindung im Umspannwerk Oberbachern.

Am gestrigen Montag begann eine Arbeitsgemeinschaft aus zwei Tiefbaufirmen mit dem Aushub der Gräben für das Erdkabel. Seit Anfang April werden bereits Wege und Bauflächen vorbereitet, um zum Baufeld zu gelangen. Die Baufirmen starten jeweils gleichzeitig am Nord- und Südende der Trasse und arbeiten sich auf die Streckenmitte zu.

Der Großteil des Erdkabels wird in offener Bauweise verlegt. Hierbei heben die Bauunternehmen einen circa 1,75 Meter tiefen Kabelgraben aus und lagern den Aushub daneben ab, erklären die Bayernwerke. Danach werden Leerrohre verlegt, in die später die Stromkabel eingezogen werden, nachdem die Grube wieder mit dem Aushub gefüllt wurde.

Die 110-kV-Stromleitung quert mehrere Staats- oder Kreisstraßen und Gewässer wie beispielsweise den Rothbach auf einer Länge von 230 Metern. Um den Verkehr und die Gewässer nicht zu beeinträchtigen, werden in diesen Bereichen sogenannte Spülbohrungen umgesetzt. Ein spezielles Spülbohrgerät bohrt zunächst einen unterirdischen Kanal und bringt im Rückzug die Leerrohre für die Kabel ein.

Die Erdkabelleitung zwischen Kleinschwabhausen und Oberbachern stelle laut Bayernwerk Netz GmbH einen wichtigen Baustein für die Energiewende in Oberbayern dar. Regional überschüssiger Strom aus erneuerbarer Energie, der über die Erdkabelleitung verteilt werden kann, sichere die Energieversorgung. „Die neue Leitung erhöht aber auch die Netzstabilität un Netzqualität direkt vor Ort – davon profitieren die Anwohner im Landkreis Dachau und den umliegenden Landkreisen“, so die Bayernwerk.  dn

Auch interessant

Kommentare