Der marode Durchlass am Blaicher Bach wird erneuert, die FFW Hohenrad bekommt einen Neubau, da sich das Bestandsgebäude in einem schlechten Zustand befindet.
Kempten – Vor Beginn der jüngsten Sitzung des Planungs- und Bauausschusses gab es für die Mitglieder eine Überraschung: Eine Gruppe des Freundeskreises für ein lebenswertes Kempten, verstärkt durch den Bund Naturschutz und Omas for Future hatte sich vor dem Rathaus aufgestellt, um für den Erhalt von Bäumen zu demonstrieren. Ausgangspunkt war die Baumfällung an der ehemaligen Kfz-Zulassungsstelle und der Tagesordnungspunkt 1 der angesetzten Sitzung. Hier sollte über den Antrag zur Errichtung einer Kombination aus Parkhaus und Busbahnhof (nördliche Umsteigestelle) am Hofgarten entschieden werden. Bereits in der Vergangenheit wurde darüber gesprochen, dass beim Bau dieser Umsteigestelle eventuell Bäume gefällt werden müssten. Oberbürgermeister Thomas Kiechle teilte den Anwesenden mit, dass dieser Tagesordnungspunkt abgesetzt worden ist, da es noch Klärungsbedarf gibt. Ferner erklärte er sich mit den Petenten zu einem Gespräch zum Thema Bäume bereit.
Neuer Durchlass am Bleicher Bach
Der Durchlass im Zuge des Bleicher Bachs im Bereich Halde – Nord befindet sich in einem äußerst maroden Zustand und ist mit einem Rohrquerschnitt von DN 1000 hydraulisch unterdimensioniert. Bereits im Jahr 2023 sollte die Maßnahme in den Haushalt aufgenommen werden. Aufgrund von Priorisierung wurde die Erneuerung des Bachdurchlasses auf das Jahr 2025 verschoben. Jetzt soll statt des Rohres ein rechteckiger Durchlass mit den Maßen 2,20 Meter breit und 1,60 Meter hoch gebaut werden. Die Maßnahme soll im Sommer innerhalb von vier Wochen mit Fertigbetonteilen umgesetzt werden. Laut Tiefbauamtsleiter Markus Wiedemann belaufen sich die Kosten auf 310.000 Euro. Die Gelder werden über im Haushalt vorhandene Haushaltsausgabereste gedeckt. Die Ausschreibungen für diese Maßnahme wird vorbereitet.
Im Zuge dieser Maßnahme erneuert das KKU die dortige Wasserleitung. Wolfgang Meyer – Müller (Grüne) regte an, den Weg Richtung Halde Nord ab dem Bachdurchlass für den PKW Verkehr zu sperren. „Er ist schlecht beleuchtet und wird von Kindern als Schulweg, sei es zu Fuß oder mit dem Fahrrad, benutzt.“ Erwin Hagenmaier (CSU) sieht das ganz anders. „Man kann den Weg nicht für Autofahrer sperren. Die dortigen Anwohner haben schon genug Probleme bezüglich Halde Nord und müssten künftig riesige Umwege in Kauf nehmen. Wiedemann kennt die Situation und erläuterte, dass man dabei sei, Lösungen zu finden. Der Planungs- und Bauausschuss hat der geplanten Vorgehensweise zum Ersatzneubau des Durchlasses Halde Nord einstimmig zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, die Planungen fortzuführen, die Maßnahme auszuschreiben und zur Vergabe vorzulegen.
Neubau FFW Hohenrad
Das Bestandsgebäude ist in einem baulich schlechten Zustand und erfüllt weder den Platzbedarf für die zwei Löschfahrzeuge und zwei Anhänger noch die technischen und arbeitsrechtlichen Anforderungen an eine sichere Feuerwehr. Daher war ein Neubau zwingend erforderlich. Dieser soll nördlich des Bestandsgebäudes gebaut werden. Das bisherige Gebäude wird abgerissen. Geplant ist ein zweigeschossiges Gebäude mit Satteldach, drei Stellplätzen und notwendigen Nebenräumen. Wände und Decken des neuen Feuerwehrhauses bestehen aus Holz. Mit dieser Bauweise werden die Anforderung nach einer ökologischen, nachhaltigen baulichen Gestaltung nach DN 14092- Planungsgrundlage Feuerwehrhäuser und die Anforderung des Bauherrn erfüllt. Dadurch konnten zwei weitere Fördermöglichkeiten in Anspruch genommen werden und zwar die Holzbauförderung und die KFW - Förderung für klimafreundliche Gebäude. Die Maßnahme kostet 5,370 Millionen Euro.
Diese Summe wird wie folgt finanziert: Förderung des kommunalen Feuerwehrwesens mit 469.600 Euro, durch Bayerisches Holzbau Förderprogramm mit 140.000 Euro, durch KFW mit 228.000 Euro. Hinzu kommen die Kostenbeteiligungen durch Altusried mit 650.000 Euro und Wiggensbach mit 660.000 Euro. Somit muss die Stadt 3,219 Millionen Euro aufbringen. Im Mai 2026 soll mit der Baumaßnahme begonnen werden und die Nutzungsaufnahme soll im Juni 2027 erfolgen. Das Bestandsgebäude wird im September 2026 zurückgebaut. Der Planungs- und Bauausschuss hat der vorgestellten Entwurfsplanung einstimmig zugestimmt und die Verwaltung wurde mit den weiteren Planungsphasen für fristgerechte Realisierung beauftragt.
Feste, Konzerte, Ausstellungen: Was man in Kempten und Umgebung unternehmen kann, lesen Sie im Veranstaltungskalender.
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