75 Jahre Lenggrieser Landjugend: Wenn der Pfarrer Chuck-Norris-Witze macht

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Hörenswerte Predigt: Pfarrer Josef Rauffer hielt den Festgottesdienst. © arp

Mit einem Feldgottesdienst wurde am Sonntag der 75. Geburtstag der Lenggrieser Landjugend gefeiert. Pfarrer Josef Rauffer rief in seiner Predigt zu mehr Gelassenheit auf.

Lenggries – Ein richtiger „Festmarathon“, so Pfarrer Josef Rauffer, fand am Sonntag seinen feierlichen, aber auch fröhlichen Abschluss. Hatten sich vor einer Woche tausende Gebirgs- und Antlaßschützen auf der Eham-Wiese zum Patronatstag versammelt (wir berichteten), feierte nun die Katholische Landjugend Lenggries am Vormittag auf dem Feld am Fuß des Geiersteins ihr 75-jähriges Bestehen.

Fahnenabordnung der Vereine rahmen die Wiese ein

Schon in der Früh hatten sich die geladenen Vereine zum Weißwurstfrühstück getroffen. Dann ging’s im Kirchenzug zur Wiese gegenüber vom Hallenbad. Die Fahnenabordnungen der Vereine bildeten den sichtbaren Rahmen, den musikalischen gestaltete ganz wunderbar die Lenggrieser Blaskapelle. „Schee, dass so viele ausgerückt sind“, freute sich der Pfarrer. „Schee, dass alle beinander sind und feiern.“

1100 Feierwütige tanzen bei der Malle-Party im Festzelt

Tatsächlich feierte die Landjugend schon seit Donnerstag. Am Christi-Himmelfahrts-Tag waren über 200 Fahrzeuge aus dem ganzen Isarwinkel zum Oldtimertreffen gekommen. Im Festzelt spielte die Landjugendmusi und feierte ihren elften Geburtstag. Partystimmung gab es dann am Freitagabend bei der Malle-Party. In einem normalen Bierzelt wären die Feiernden von der zweiten Minute an auf Bänken und Tische gestanden. Die Wirte hatten aber wohlweislich auf eine Bestuhlung verzichtet, und so hüpften und sangen rund 1100 Feierwütige stundenlang und mit Begeisterung auf dem Zeltboden. Von der spanischen Partyinsel Mallorca hatte man Julian Benz, Schürze, Malin Brown und DJ Cashi geholt, die dann auch ihr Bestes gaben, um das Isarwinkler Feiervolk bei Laune, und vor allem in Bewegung zu halten.

Predigt beginnt mit Chuck-Norris-Witze

Der Samstag begann mit einem Kindernachmittag mit Kinderolympiade. Zum Festabend wurde dann ab 19 Uhr eingeladen. Mit dabei „Weiß’ngroana“, „Da Griabige Hauf’n“ und die Lenggrieser Goaßlschnalzer.

Trotz des Feiermarathons waren am Sonntag alle pünktlich zur Stelle. Pfarrer Rauffer eröffnete seine hörenswerte Predigt mit Chuck-Norris-Witzen, „Chuck Norris ist neulich geblitzt worden – beim Einparken.“ Dieser amerikanische Actionfilm-Darsteller sei offensichtlich „wahnsinnig toll und vor allem wohl sehr schnell“, sagte Rauffer. Und auch die Welt befinde sich meistens in diesem „Chuck-Norris-Modus“. Schneller oder besser zu sein – darum gehe es meist.

Gott ist besser als Chuck Norris

Eher das Gegenteil von Chuck Norris sei ein Dreifinger-Faultier. Rauffer hatte extra ein Plüsch-Exemplar mitgebracht. Es schlafe viel, habe wenig Action im Leben, hänge an Bäumen herum und schaffe selbst, wenn es schnell sein will, nur vier Meter pro Minute. „Aber Faultiere haben immer ein Lächeln im Gesicht, sind tiefenentspannt und gelassen.“ Diese Gelassenheit finde man im Leben eher selten. „Diese Gelassenheit sollte Christen aber zu eigen sein.“ Denn Gott liebe jeden Einzelnen und sei immer bei einem. „Und der ist besser als Chuck Norris. Und wenn Gott immer bei uns ist, wovor sollen wir dann Angst haben?“, fragte der Pfarrer.

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Natürlich gebe es Herausforderungen und auch Katastrophen zu bestehen. „Aber Gläubige können Dinge überstehen, an denen Menschen, die nicht glauben, zugrunde gehen können“, ist Rauffer überzeugt. Die Welt müsse wegkommen vom Chuck-Norris-Modus. „Wir müssen nicht immer besser, schöner oder erfolgreicher als andere sein. Schauen wir auf den Faultiermodus und legen mehr Gelassenheit an den Tag.“ Der Landjugend wünschte er, dass der vierte Festtag nun der sei, „an dem auch Ihr gelöst feiern könnt“.

Nach dem Gottesdienst ging es im Festzug erst durchs Dorf und dann ins Zelt an der B13. Dort spielten erst die Lenggrieser Blaskapelle und dann die Isarkrainer auf.

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