„Ruhiger wird es auf keinen Fall“: Drillinge aus Lenggries werden langsam flügge
Ein Besuch zum Muttertag: Kurz vor dem achten Geburtstag der Drillinge Leonie, Amelie und Marinus wird im Alltag für die Eltern manches leichter. Mutter Anni sagt: „Man kann nicht alles planen im Leben.“
Lenggries – Egal, wie viele Kinder sie haben und wie ihre Familienkonstellation aussieht: Die Mamas haben allen Grund, sich diesen Sonntag am Muttertag hochleben zu lassen. Eine von ihnen lebt in Lenggries und hat eine Familie, die nicht ganz alltäglich ist: Anni (39) und Marco Dietz (43) sind Eltern von Tochter Melina sowie der Drillinge Leonie, Amelie und Marinus. Kurz vor dem Muttertag hat unsere Zeitung der Familie einen Besuch abgestattet.
Ende Mai werden die Drillinge acht Jahre alt
Seit die Drillinge 2016 zur Welt kamen, berichtete der Tölzer Kurier in unregelmäßigen Abständen über die Rasselbande. Selbst macht Mama Anni aber wenig Aufhebens von der großen Herausforderung. „Ruhiger wird es auf keinen Fall“, beschreibt sie ihre Situation kurz vor dem achten Geburtstag der Drillinge Ende Mai. „Aber ich mag es so.“
Dass die gebürtige Jachenauerin auf einen Schlag von der Einfach- zur Vierfachmutter wurde, war damals eine Überraschung. Doch Anni Dietz ging die Aufgabe gelassen an. „Ich habe mir eigentlich nie vorgestellt, wie das alles mal wird“, sagt sie. „Ich bin allgemein der Typ, der viel auf sich zukommen lässt. Man kann nicht alles planen im Leben.“ Fest steht für die Lenggrieserin nur: Die Ankunft von Leonie, Amelie und Marinus war für sie „ein Geschenk“, wie sie sagt. Eine Familie gründen wollte sie schon immer. „Ich wollte drei Kinder, mein Mann Marco zwei – jetzt sind es eben vier.“
Drillinge: Jedes Kind hat seinen eigenen Charakter
Allen ihren Kindern will sie Raum geben, sich individuell zu entwickeln. „Jeder wird seinen Weg machen“, ist sie überzeugt. Leonie geht schon in die zweite Klasse, während die anderen beiden erst ein Jahr später eingeschult wurden. „Hilfsbereit sind sie alle“, sagt die Mama. Ansonsten aber seien die Charaktere unterschiedlich. „Amelie ist die Wilde, die immer vorangeht.“ Leonie sei „die Erwachsene“, die gerne alles korrekt machen wolle. Und Marinus „der Nachzügler“, obwohl er nur zwei Minuten jünger ist als die älteste Drillingsschwester.
Mittlerweile würden die drei schon „flügge“, sagt Anni Dietz. Sie verabreden sich mit Nachbarskindern und anderen Freunden, verstehen sich aber auch untereinander. „Oft spielen sie zwei, drei Stunden miteinander, da brauchen sie mich gar nicht.“ So hat die gelernte Floristin auch etwas Luft, um wieder stundenweise arbeiten zu gehen, im Lenggrieser Pflegeheim und als Bedienung. „Das ist mein Ausgleich – in der Arbeit gibt es mal andere Gespräche.“
Das Mensch-ärgere-dich-nicht-Spielbrett für vier reicht nicht
Manches sei jetzt etwas leichter geworden, berichtet die Mutter. Geht die Familie aus dem Haus, braucht sie keinen „Riesenkinderwagen“ und umfangreiche Ausstattung inklusive Windeln mehr mitschleppen. Bis alle fertig angezogen sind, das dauere trotzdem wohl noch etwas länger als in anderen Familien, meint Anni Dietz mit einem Lachen.
Meine news
(Unser Bad-Tölz-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Die Vorbereitungen auf den Muttertag laufen in der Familie natürlich auch. „Da treffen wir uns mit meiner Mama und machen einen Ausflug, das ist mir wichtig“, sagt Anni Dietz. „Ich habe zwei Geschenke für dich – aber eins ist noch nicht fertig“, verrät Leonie vorab. Die Geschwister sind sich einig. Die Mama könne alles gut, besonders kuscheln und auch spielen. Zum Beispiel Mensch-ärgere-dich-nicht – auch wenn das Spielbrett für vier gar nicht für die ganze Familie reiche, wie die Mutter schmunzelnd einräumt. Für Leonie steht fest: „Du bist die beste Mama der Welt.“ (ast)