Weltberühmte Wieskirche öffnet den Pilgersaal für eine Besucherinformation
Damit die Touristen vor Betreten der Gnadenstätte sich auf die Wies einstellen können, wird jetzt der Pilgersaal zu einer Erstinformation erweitert. So sollen an drei Wänden die Entstehung der Wallfahrt, der Bau und die Architektur sowie die Verbreitung des Gegeißelten Heilands dargestellt werden.
Wies – Immer wieder wurde in den vergangenen Jahren über eine Verlegung des im zweiten Stock des Prälatenbaus befindlichen Wallfahrtsmuseums der Wies nachgedacht Da ein Besucherzentrum in absehbarer Zeit nicht kommen wird, entschloss sich der „Förderkreis Wies“ als Träger des Museums jetzt für eine Erweiterung und dazu, den Pilgersaal zu öffnen.
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In dem ebenerdigen und barrierefreien Bau befinden sich zudem Toiletten und ein Garten, in dem man zur Ruhe kommt, ehe das Gotteshaus betreten wird. Angedacht sind dabei Tafeln mit Duplikaten und ein laufender Bildschirm – alles ohne Personal bedienbar. Das Hauptmuseum verbleibt an seinem jetzigen Platz im Prälatenbau und soll weiterhin der wissenschaftlichen Einrichtung und dem Archiv dienen.
Vielleicht auch den Barockgarten öffnen
Im weiteren Verlauf könnte auch der Barockgarten für Besucher zugänglich gemacht werden. „Es muss unsere gemeinsame Sorge sein, dass der ursprüngliche Sinn des Welterbes, die Wallfahrt zum Gegeißelten Heiland auf der Wies, in die Herzen der Menschen dringt“, heißt es vom Förderkreis.
Der stellte bei seiner Jahresversammlung deutlich heraus, was ihm am Herzen liegt: „Die Wies darf nicht verkommen zur Touristenattraktion, die zwischen dem Münchner Hofbräuhaus und Neuschwanstein so eingeschoben werden kann.“
Über 1700 Exponate digital erfasst
Durchwegs gute Erfahrungen machte Kurat Florian Geis bei seinen Führungen. „Viele kommen als Touristen und gehen als Pilger raus“, hat er immer wieder erfreut festgestellt. So sind es über 15 000 Bittbriefe, die er jährlich bei der Wallfahrtsmesse am Mittwoch zum Gnadenaltar bringen kann.
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Museumskurator Helmut Schmidbauer erinnerte an Thomas Finkenstaedt, dessen Sammlung und Forschung über die europaweite Verehrung des Gegeißelten Heilands Grundlage des 1988 gegründeten Museums war. Der von ihm erstelle Katalog der Devotionalienkopien des Wiesheilands und verwandter Andachtsbilder des Christus an der Geißelsäule ist von unschätzbarem Wert. Inzwischen hat Thomas Ott in akribischer Arbeit die über 1700 Exponate im Museum und brandsicheren Archivdepot digital erfasst.
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Eine Sternstunde war die Einrichtung des „Dominikus Zimmermann-Stüberl“. Damit wurde die Geschichte der Wallfahrt didaktisch und katechetisch wieder stärker erlebbar. Eine glückliche Fügung war es zudem, dass mit Anneliese Draht, Frank Georg Zimmermann und dem Historiker Michael Zimmermann drei direkte Nachkommen des Schöpfers der Wies-Deckenfresken, Johann Baptist Zimmermann, die Wies besuchten. Dank des professionell von Zimmermann erstellten Stammbaums konnte Helmut Schmidbauer eine Nachfahrentafel der Brüder Zimmermann ausarbeiten und im Buch „Lech-Isar-Land 2022“ veröffentlichen.
Wieskurat Florian Geis dankte den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern, die sich nicht mehr zur Wahl stellten. Insbesondere hat sich Thomas Maurer in dem Gremium seit 2002 verdient gemacht, zuletzt in Doppelfunktion als zweiter Vorstand und Schriftführer.
Generationswechsel bei den Neuwahlen
Bei den Neuwahlen des „Förderkreis Wies“ ist eine Verjüngung geglückt, so dass die Kontinuität sichergestellt ist. Von Amts wegen gehören dem Vorstand Wieskurat Florian Geis als erster Vorsitzender, Museumskurator Helmut Schmidbauer und das von der Diözese Augsburg entsandte Mitglied an.
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Mit dem Kunstbeauftragten des Bistums, Felix Landgraf, erhält das Gremium rechtzeitig zur Planung der Museumswände im Pilgersaal ein qualifiziertes neues Mitglied. Ebenso wie Kreisheimatpfleger Jürgen Erhard als zweiter Vorstand gewonnen werden konnte. Die Kasse bleibt in den bewährten Händen von Albert Lengger, und als Schriftführerin fungiert künftig Barbara Finkenstaedt. Zu Kassenprüfern wurden Hildegard Ursula Randel (wie bisher) und Gerhard Heiß (neu) bestellt.
GERHARD HEISS