Drei-Tage-Fieber: Ursachen, Symptome und Therapie

Was ist das Drei-Tage-Fieber?

Das Drei-Tage-Fieber (Exanthema subitum oder Roseola infantum) ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die meist Säuglinge und Kleinkinder bis zu drei Jahren betrifft. Verursacher sind das humane Herpesvirus Typ 6 (HHV-6) und seltener Typ 7 (HHV-7). Das Drei-Tage-Fieber wird durch das humane Herpesvirus Typ 6 (HHV-6) übertragen. Die Ansteckung erfolgt hauptsächlich über Tröpfcheninfektion, z.B. durch Niesen oder Husten. Der Krankheitsverlauf dauert etwa fünf bis sieben Tage. Nach überstandener Krankheit entwickelt sich eine lebenslange Immunität gegen das Virus. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel 7 bis 17 Tage. Kinder mit geschwächtem Immunsystem, z.B. durch Krebserkrankungen oder immununterdrückende Medikamente, sind besonders gefährdet.

Symptome und Krankheitsbild

Fieberphase

  1. Plötzliches hohes Fieber über 39,5 °C
  2. Dauer: Drei bis fünf Tage
  3. Weitere Symptome: Erbrechen, Durchfall, Husten, laufende Nase, entzündeter Rachen, geschwollene Lymphknoten

Hautausschlag

  1. Auftreten: Innerhalb von Stunden nach dem Sinken des Fiebers
  2. Erscheinungsbild: Kleine, rosa Flecken oder leichte Knötchen, die nicht jucken
  3. Lokalisation: Brust, Bauch und Rücken, manchmal auch Arme, Beine und Gesicht
  4. Dauer: Zwei bis drei Tage

Diagnose des Drei-Tage-Fiebers

Die Diagnose stützt sich auf die klinischen Symptome, insbesondere den abrupten Abfall des Fiebers gefolgt von einem charakteristischen Hautausschlag. Vor dem Auftreten des Ausschlags ist es schwierig, das Drei-Tage-Fieber von anderen Krankheiten zu unterscheiden, weshalb oft andere Ursachen ausgeschlossen werden.

Therapie und Behandlung

Es gibt keine spezifische Behandlung gegen das humane Herpesvirus. Die Therapie zielt auf die Linderung der Symptome ab:

  1. Fiebersenkung: Paracetamol oder Ibuprofen, lauwarme Wadenwickel
  2. Flüssigkeitszufuhr: Wasser, verdünnte Säfte, Tee mit Traubenzucker
  3. Ruhe und Pflege: Für ausreichend Ruhe und Betreuung sorgen

Vorsorge und Prävention

Eine Impfung gegen das Drei-Tage-Fieber gibt es nicht. Da die Übertragung durch Tröpfcheninfektion erfolgt, ist eine vollständige Vermeidung schwierig. Die meisten Kinder entwickeln bis zum dritten Lebensjahr eine Immunität gegen das Virus.

Auswirkungen und Komplikationen

Das Drei-Tage-Fieber verläuft meistens ohne bleibende Schäden. Mögliche Komplikationen:

  1. Fieberkrämpfe: Meist harmlos, aber eine ärztliche Untersuchung ist ratsam.
  2. Sekundärinfektionen: Selten, aber möglich sind Lungenentzündung, Enzephalitis oder Hepatitis, besonders bei geschwächtem Immunsystem.

Was sollten Eltern beachten?

Eltern sollten bei Verdacht auf Drei-Tage-Fieber den Arzt kontaktieren, besonders wenn das Fieber länger als drei Tage anhält oder das Kind sehr krank wirkt. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und fiebersenkende Maßnahmen sind wichtig. Das Kind sollte dann erst in die Kita zurückkehren, wenn das Fieber abgeklungen ist und es sich besser fühlt. Der Ausschlag ist kein Hinderungsgrund, da das Kind in dieser Phase normalerweise nicht mehr ansteckend ist.

Zusammenfassung

Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige, in der Regel harmlose Erkrankung im Kindesalter. Frühzeitige Diagnose und symptomatische Behandlung tragen zur Linderung der Beschwerden und Vermeidung von Komplikationen bei. Eltern sollten bei Unsicherheiten einen Arzt aufsuchen und darauf achten, dass ihr Kind ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt und gut betreut wird.

Über Sabine Lindau

Sabine Lindau ist examinierte Fach- und Familienkinderkrankenschwester mit Zusatzweiterbildung für pädiatrische und neonatologische Intensivpflege, Erste Hilfe Ausbilderin, Familienbegleiterin. Sie arbeitet seit 30 Jahren in einer großen Uniklinik und davon über 20 Jahre auf einer Kinderintensivstation. Berufsbegleitend absolvierte sie 2016 die Weiterbildung zur Familienkinderkrankenschwester beim Landesjugendamt und frischt regelmäßig ihren Lehrschein als „Erste Hilfe Ausbilderin“ auf. Seit 2012 berät und begleitet sie freiberuflich junge Familien in allen Fragen rund um die Gesundheit und Sicherheit von Kindern. Ihre Erfahrungen als Mutter helfen ihr dabei, sich in die Situation der Eltern hineinzuversetzen. Durch die Fortbildung „Train the Trainer“ am ZWW Mainz konnte sie sich viel Wissen aneignen, um ihre Kurse gut zu vermitteln und aufzubereiten. 

Wichtiger Hinweis: Die hier bereitgestellten Informationen dienen nur zu allgemeinen Informationszwecken und ersetzen nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Verdacht auf ernsthafte gesundheitliche Probleme oder bei anhaltenden Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.