Grüne Woche in Berlin: Delegation aus dem Oberland gewinnt viele Erkenntnisse

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Interessante Vorträge bekam die Oberland-Delegation auf der Grünen Woche in Berlin zu hören. Im Bild sind (sitzend v.l.) Lisa Roth (Zugspitzregion), Klaus Thurnhuber (Bürgermeister Warngau), Stephanie Stiller (ÖMR-Managerin), Olaf von Löwis (Landrat) mit Ehefrau Sybille, Elisabeth Dasch (SPD-Kreisrätin) und Jürgen Rode (Vorstandsmitglied Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee) am Stand der Initiative Tierwohl zu sehen. © REO

Der Rundgang durch die Berliner Messehallen hat sich gelohnt. Die 50-köpfige Delegation aus dem Oberland hat von der Grünen Woche etliche spannende Erkenntnisse mit nach Hause gebracht.

Landkreis – Von der Uckermark bis nach Österreich und in die Schweiz führte die Reise, die Stephanie Stiller organisiert hatte. Dass die rund 50-köpfige Delegation mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik aus dem Oberland die Tour der Managerin der Öko-Modellregion (ÖMR) Miesbacher Oberland dennoch zu Fuß und an einem Tag absolvieren konnte, lag am besonderen Ort des Treffens: die Messehallen der Grünen Woche in Berlin.

Die Eindrücke, die die Teilnehmer von dem Rundgang mit ins Hotel und später nach Hause mitnahmen, waren deshalb aber nicht weniger dicht und authentisch. „Sportlich gut zu bewältigen, aber inhaltlich durchaus fordernd“, lautet Stillers Fazit zum Messebesuch. Die Entscheidung der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen und Weilheim-Schongau, heuer auf einen eigenen Stand zu verzichten (wir berichteten), habe sich also bezahlt gemacht, findet die ÖMR-Managerin. „So haben wir deutlich mehr gesehen.“

Den Auftakt machte eine Stippvisite am Stand des Ökodorf Brodowin – einem 2000 Hektar-Bio-Betrieb in Brandenburg, der ein ganzes Netz an Hofläden beliefert. Eine Größe, die (vorsichtig ausgedrückt) nicht unbedingt repräsentativ für die kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft im Landkreis Miesbach ist. Dennoch könne man sich manchmal auch bei ganz anderen Betriebsformen etwas abschauen, erklärt Stiller den Grund des Besuchs.

Spannende Fakten zu Freiflächen-Photovoltaik

Deutlich stärker auf den Landkreis übertragbar seien die Erkenntnisse zur Freiflächen-Photovoltaik gewesen, die die Delegation beim gleich mit mehreren Ständen vertretenen Forum moderne Landwirtschaft gewonnen hat. Vor allem die Frage, wie sich die freien Flächen unter den Solarmodulen nutzen lassen, habe für großes Interesse bei den Bürgermeistern gesorgt. Neben Blühwiesen für Bienen oder Beweidung mit Schafen könnte sich Stilller vor allem für die Haltung von Schweinen begeistern. Deren Fett sei nämlich ein Bestandteil der Wurst, die die ÖMR aus dem Bio-Fleisch des Miesbacher Weiderinds bei örtlichen Metzgereien fertigen lässt. Bis dato müsse man das Fett extern zukaufen – mit der Folge, dass die Wurst am Ende nicht mehr bio-zertifiziert sei. Ein weiterer Vorteil von Schweinen unter Agri-PV sei, dass man die für die Tiere sonst extra anzuschaffende und teure Einzäunung hier schon habe.

Gespräche in Sachen Tierwohl und der damit verbundenen Einstufung der Haltungsformen führte die Delegation im Verlauf des Rundgangs ebenso. Besuche bei österreichischen Experten in Sachen Urlaub auf dem Bauernhof und Agromarketing sowie bei Agrotourismus-Vertretern aus der Schweiz rundeten das inhaltliche Programm ab, berichtet Stiller.

Positives Fazit auch aus politischer Sicht

Dass sich die Grüne Woche auch in Sachen Vernetzung und politischer Einblicke gelohnt hat, berichtet der Tourismus-Vorstand des Kommunalunternehmens Regionalentwicklung Oberland (REO), Harald Gmeiner. Die positive Stimmung bei der Abendveranstaltung in der Bayerischen Vertretung in Berlin sowie beim Staatsempfang habe allen Beteiligten gezeigt, wie wertvoll der Austausch zwischen den vier Landkreisen im Oberland sei – nicht nur auf Landratsebene.

die Landräte Anton Speer (Garmisch-Partenkirchen), Josef Niedermeier (Bad Tölz-Wolfratshausen), Olaf von Löwis (Miesbach) und Andrea Jochner-Weiß (Weilheim-Schongau) bei ihrem Besuch in der Bayerischen Vertretung in Berlin.
Gewinnbringender Austausch: (v.l.) die Landräte Anton Speer (Garmisch-Partenkirchen), Josef Niedermeier (Bad Tölz-Wolfratshausen), Olaf von Löwis (Miesbach) und Andrea Jochner-Weiß (Weilheim-Schongau) bei ihrem Besuch in der Bayerischen Vertretung in Berlin. © REO

Sollte man tatsächlich mal wieder zum Ergebnis kommen, dass es einen Messestand auf der Grünen Woche brauche, sollte man sich auf jeden Fall als gemeinsame Marke Oberland präsentieren, betont Gmeiner. Heuer habe man sich aber vom am Landwirtschaftsministerium angegliederten Bayerntourismus-Marketing gut vertreten gefühlt.

sg

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