Dem Brandner ist‘s im Himmel einfach zu fad

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Ferdinand Maurer und Michael Siegert, die beiden Vorstände des Theatervereins, blicken voller Vorfreude auf die Saisoneröffnung nächsten Freitag. © jödo

Immer nur Weißwurst, Bier und Brezen - und sonst keine Probleme. Dem Brandner Kaspar ist‘s im Himmel langweilig. Warum, kann man jetzt wieder am Weiher erleben.

Markt Schwaben - Michael Siegert und Ferdinand Maurer sitzen entspannt am Markt Schwabener Kirchweiher und schauen sich von der Tribüne aus den aktuellen Stand der Arbeiten an den zweieinhalb Bühnen im Wasser an. Es geht stetig voran, keine Frage. Sorgen müssen sie sich nicht machen, dass es bis zum Auftakt der Spielsaison 2024 Probleme geben könnte, die nicht zu lösen wären. Vom Durchgangsweg nebenan aus ruft ihnen eine Passantin ein paar freundliche Worte zu. „Viel Glück“ heißt es unter anderem. Die beiden Theaterbosse nehmen die guten Wünsche gerne an, wie es scheint. Sie spüren bereits, dass kurz vor der Premiere des neuen Weiherspiels am 28. Juni eine gewisse Vorfreude eingezogen ist in Markt Schwaben. Vorfreude auf die Story, die davon erzählt, wie es dem historischen Brandner Kaspar ergangen ist, nachdem er in den Himmel abkommandiert worden war und dort nun schon seit sechs Jahren ein Paradies erlebt, das er sich doch ein wenig aufregender vorgestellt hatte.

Fortsetzung des Kassenschlagers 2018

„Wir sind schon seit 2018 immer wieder angesprochen worden, dass der Brandner so eine schöne Geschichte gewesen sei“, erzählt Ferdinand Maurer. Nur nochmals den Klassiker auf die Bühne zu bringen, das erschien wiederum den Verantwortlichem beim Schwabener Theaterverein ein wenig zu fad.

Wie gut, dass sich Maurer da an die Fortsetzung der Brandner-Story erinnerte, die er 2017 schon in Landshut erlebte und die auch im vergangenen Jahr in Wunsiedel und im Hotel „Bayerischen Hof“ in München mit großem Erfolg inszeniert wurde. Warum also nicht auch in Markt Schwaben auf dem Kirchweiher? Den Brandner 2 hat Wolfgang Maria Bauer geschrieben. In München stand der Autor 2023 noch selber auf der Bühne, die Schwabener erwarten ihn immerhin demnächst zur Premiere.

15 Vorstellungen bis Ende Juli

„Der Brandner Kaspar kehrt zurück“ ist eine äußerst gelungene Fortsetzung der ewig-schönen Komödie vom Brandner Kaspar. Das Stück lässt das allseits bekannte Personal aus dem Himmel und von der Erde eine fröhliche Wiederauferstehung feiern, heißt es im Programm zur Session 2024. Freuen darf man sich also auf eine „augenzwinkernde, doppelbödige und musikalische Fortsetzung der Geschichte über Liebe, Leid, die Schönheit der Welt und die Natur des Menschen!“

Los geht es am kommenden Freitag, 28. Juni. Geplant sind vorerst 15 Vorstellungen, für die jeweils 625 Sitzplätze zur Verfügung stehen. Der Vorverkauf ist längst angelaufen. Seit man in der Marktgemeinde auch die Option geschaffen hat, online und damit auch recht kurzfristig Tickets zu erwerben, haben Maurer und Vorstand Michael Siegert so etwas wie eine Form von Zurückhaltung unter den hiesigen Theaterfreunden gespürt. Das sei, so Siegert, bei Freiluftterminen nicht unüblich. Online-Ticketing nennt er daher Fluch und Segen zugleich. Heuer ist der Vereinschef in der Rolle des Heiligen Nantwein zu sehen. „Fast wie maßgeschneidert“, witzelt Regisseur Ferdinand Maurer, der den Boandlkramer verkörpert. In der Titelrolle agiert abermals Franz Stetter, Siegerts Vorgänger als Klubvorstand. Weitere Sprechrollen haben Christa Hermannsgabner, Julia Mehltretter, Florian Czapek, Sabine Bogenrieder, Franz Hermannsgabner, Brigitte Knauer, Dominik Wegler, Maximilian Czapek, Michael Wilhelm und Christian Beslmüller.

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Wie immer, gibt es bei den Weiherspielen ganz besondere Adaptionen musikalischer Gestalt. Dafür zeichnen Christian Jäger und Ferdi Maurer verantwortlich. Letzterer singt auch, ebenso Sabine Bogenrieder, aber nicht live.

Optimistisch bleibt mal allemal in diesen Tagen vor dem Saisonauftakt. Immerhin sind die Proben seit Ende März super gelaufen, seit zwei Wochen übt das 13-köpfige Ensemble vor der noch lange nicht fertigen Kulisse auf dem Weiher. Heuer werden gut 15 Statisten mit von der Partie sein. Pro Aufführungsabend mobilisiert der Theaterverein geschätzte 60 Personen, die an den Kassen sitzen, in der Maske werkeln, die Technik bedienen oder sich um die Gastronomie kümmern.

Seit 2018 hat man sie bekanntlich direkt an den Weiher verlegt, auf Kosten von Sitzplätzen freilich, aber zum Vorteil der Gäste, die wieder direkt mit Blick aufs Wasser speisen können. In diesem Jahr wird es bayerische und auch vegane Kost geben; unterstützt wird der Theaterverein vom Burschen- und Dirndlverein. Für die Getränke sorgt die Falkonia. Natürlich kann weiterhin jeder, wie es am Weiher zur Gewohnheit geworden ist, seine eigene Verpflegung mitbringen, betonen die beiden Vorsitzenden.

Brandner Kaspar am Weiher 2018
Der Brandner Kaspar war schon 2018 zu Gast am Weiher. Nun folgt die Fortsetzung. Links Ferdi Maurer, rechts Franz Stetter. © Jürgen Rossmann

Übrigens: Auch heuer wird es wieder die besondere Aktion „Strandkorb“ geben. Einen solchen hatte der Verein im vergangenen Jahr gebraucht erworben und als Besonderheit an den Weiher gebracht. Auf Ebay kann man ihn für die Dauer einer Vorstellung ersteigern und bekommt so aus einer Art „Pool Position“ heraus den absolut besten Blick auf das Bühnengeschehen. Was man genau anstellen muss, ist auf der Homepage unter www.theater-marktschwaben.de nachzulesen.

Gespielt wird heuer an folgenden Tagen: 28. und 29. Juni, 4., 5., 6., 11., 12., 13., 17., 18., 19., 20., 25., 26. und 27. Juli (jeweils ab 20.23 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr). Karten kosten 33 bzw. 36 Euro. Kontakt: www.weiherspiele.de. Das Vorverkaufsbüro am Schlossplatz 1 ist mittwochs und freitags von 16 bis 18 Uhr geöffnet. Telefonischen Kontakt gibt es über die (08121) 22422.

Heuer wieder Strandkorbaktion

Weil der Theaterverein heuer zugleich sein 40-jähriges Bestehen feiert (wir berichteten bereits ausführlich), findet am Sonntag 7. Juli, ab 20 Uhr (Einlass 18 Uhr), eine Gala statt. Elke Deuringer moderiert durch ein Programm mit ganz vielen musikalischen Erinnerungen seit den Anfängen 1984. Auch der langjährige Chef Josef Schmid wirkt mit. Es gibt bei freiem Eintritt eine freie Platzwahl. Ganz sicher wird der Abend auch eine künstlerische Hommage an den jüngst verstorbenen Hermann Bogenrieder werden, der jahrzehntelang die Weiherspiele mit seinen Eigenkompositionen Songs prägte.

Galabend am 7. Juli

Am Dienstag, 16. Juli, gibt es ab 20.30 Uhr auf dem Weiher der Kabarettist Wolfgang Krebs die Ehre. Das Programm heißt „Bavaria first“. Karten gibt es ebenfalls im Vorverkauf online oder über die Geschäftsstelle.

Josef Schmid
Josef Schmid ist beim Galaabend vertreten. © J. Dziemballa

Gut angelaufen ist im Vorverkauf auch das Kinderstück „Der Froschkönig“, das am 1Samstag und Sonntag, 13. und 14. Juli, ab 15.15 Uhr von der Kindertruppe unter der Leitung von Christa Hermannsgabner aufgeführt wird.

Die Schulaufführung am 12. Juli ist intern und schon ausgebucht.

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