Von der Sparkasse ins Rathaus: Neue Kämmerin von Bayrischzell stellt sich vor

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Vom Bankschalter ins Rathaus: Sandra Sieber ist die neue Kämmerin in Bayrischzell. © Thomas Plettenberg

Von der Kreissparkasse ins Einwohnermeldeamt – und nun in die Kämmerei: Sandra Sieber (47) ist die neue Finanzchefin der Gemeinde Bayrischzell. Im Interview stellt sie sich vor.

Bayrischzell – Von der Kreissparkasse ins Einwohnermeldeamt – und nun in die Kämmerei: Sandra Sieber (47) ist nach dem Wechsel von Josef Teucher nach Irschenberg die neue Finanzchefin von Bayrischzell. Im Interview erklärt sie, warum es dabei weit mehr als nur um Zahlen und Geld geht – und ob es Parallelen zur Sparkasse gibt.

Frau Sieber, Sie haben 20 Jahre lang die Sparkassen-Kunden in Bayrischzell beraten. Wie viel von diesen Erfahrungen können Sie nun in Ihrem neuen Job als Gemeindekämmerin nutzen?

Sandra Sieber: Eigentlich nur das Zahlenverständnis. Anders als man meint, gibt es hier so gut wie keine inhaltlichen Überschneidungen. Auch die Rechtsstruktur ist eine ganz andere. In der Kämmerei muss man sich deutlich breiter aufstellen, in vielen unterschiedlichen Fachbereichen gut Bescheid wissen. Diese Abwechslung hat mir von Anfang an gut gefallen.

Wie sind Sie denn an die Hoheit über die Bayrischzeller Finanzen gekommen?

Sandra Sieber: Auslöser war, dass mein Vorgänger Josef Teucher die Kämmerei in Irschenberg übernommen hat. Da ich zuletzt neun Jahre lang im Einwohnermeldeamt gearbeitet habe, hat man mich gefragt, ob ich mir die Kämmerei zutrauen würde.

Wie haben Sie sich darauf vorbereitet?

Sandra Sieber: Ich habe mehrere Seminare besucht, aber das ist alles sehr theoretisch. Viel wichtiger war, dass ich vor sechs Monaten schon mit der Einarbeitung starten konnte. Trotzdem kommt immer noch viel Neues, das ich zum ersten Mal höre. Mit Geschäftsleiter Josef Acher und Monika Müller von der Gemeindekasse habe ich hier aber zwei erfahrene Ansprechpartner an der Seite. Herrn Teucher kann ich natürlich auch jederzeit anrufen. Was mir sehr viel hilft, ist zudem, dass ich in Bayrischzell aufgewachsen bin.

Inwiefern?

Sandra Sieber: Als Kämmerin muss ich darauf schauen, dass das Geld aus der Gemeindekasse an der richtigen Stelle investiert wird. Da hilft es sehr, wenn man die Projekte und die Leute, die dahinterstehen, kennt. Und daher kann ich mit voller Überzeugung sagen, dass wir hier viel Eigenverantwortung im Ort haben. Beispielsweise weiß ich von meiner Prüfungstätigkeit, dass die Feuerwehr vieles aus eigener Kasse bezahlt, anstatt gleich zur Gemeinde zu gehen. Die Tatsache, dass die Ausstattung der Feuerwehr zu den kommunalen Pflichtaufgaben gehört, nutzt hier niemand aus.

Dafür müssen Sie an anderer Stelle viel Geld ausgeben. Beim Schwimmbad zum Beispiel.

Sandra Sieber: Ja, das wird der dominierende Ausgabeposten im Haushalt 2024. Auch der Neubau der Brücke zum Wohnmobilstellplatz am Seeberg wird einiges kosten. Gleichzeitig werden die Personalkosten tarifbedingt um zehn bis 15 Prozent steigen.

Wie viel Gestaltungsspielraum bleibt da noch für Sie als Kämmerin?

Sandra Sieber: Meine Aufgabe ist es, das wirtschaftlich Beste aus den vorhandenen Mitteln herauszuholen. Dazu gehört auch, die Zinsbelastung mit Umschuldungen zu reduzieren und – wenn möglich – etwas auf die hohe Kante zu legen. Solides Wirtschaften eben.

Jetzt klingen Sie doch wie eine Sparkassen-Beraterin...

Sandra Sieber: (lacht) Stimmt, ein paar Parallelen gibt es dann schon.

sg

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