Projekt „Bürgerhaus“ nimmt Zeit in Anspruch - Umbau könnte zwei bis drei Millionen Euro kosten

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Rund 100 Jahre alt: das alte Postgebäude am Ödön-von-Horváth-Platz. © Roland Lory

Der Umbau des alten Murnauer Postgebäudes zu einem Bürgerhaus verzögert sich. Sozialreferent Felix Burger (SPD) schätzt, dass es 2027/2028 werden könnte, bis die Einrichtung öffnet. Viele Punkte harren noch der Klärung. Übergangsweise will der Markt Murnau das Objekt nochmals vermieten.

Murnau – Es soll ein Platz der gelebten Inklusion werden. Ein Platz, an dem auch bei schlechtem Wetter und am Wochenende etwas für die Bürgerschaft geboten ist wie Märkte, Ausstellungen, Theater, Musik und vieles mehr. Sozialreferent Felix Burger (SPD), treibende Kraft hinter dem Projekt Bürgerhaus in der alten Post, hatte es in seiner Haushaltsrede so formuliert: „Es ist ein belebender Ort für die Demokratie, für den Austausch unter den Generationen und ein Gegenpol zur Entwicklung bei Stichworten wie sozialer Einsamkeit, Altersdepression und sozialen Spannungen.“ Rund 20 Institutionen aus dem sozialen Sektor sollen später einmal ins Bürgerhaus einziehen.

Doch das Vorhaben braucht Zeit. „Wir waren der Meinung, es geht bis 2026“, sagt Burger. Doch mittlerweile schätzt er, dass es 2027/2028 anlaufen wird. Vieles ist noch zu tun: Trägerschaft, Finanzierbarkeit und Fördergelder sind zu klären, der Denkmalschutz muss einbezogen und ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Am morgigen Mittwoch findet ein Treffen der Interessentengruppe mit Bürgermeister Rolf Beuting (ÖDP/Bürgerforum) statt.

Der Marktgemeinderat hatte am 21. Dezember die Nachnutzung als Bürgerhaus grundsätzlich befürwortet –soweit die Finanzierung des laufenden Betriebs ohne Beteiligung des Marktes Murnau, die Trägerschaft und die Gesellschaftsform gesichert sind. „Mein Wunsch ist, dass diese Themen von der Interessentengruppe beantwortet werden“, sagt Beuting.

Offene Fragen klären

Einen Termin für einen Sanierungsbeginn kann der Markt Murnau nicht verbindlich nennen. „Zuvor sind die offenen Fragen zu klären, und es muss eine schriftliche Vorvereinbarung mit der Interessentengruppe abgeschlossen werden“, sagt Kreszentia Oppenrieder, Geschäftsleiterin im Rathaus. Danach könne man die Neuaufstellung des Bebauungsplans angehen.

Ohne Sand im Getriebe lief die Planung bisher offenbar nicht. „Wir haben das Gefühl, dass leider oft gebremst wurde von unterschiedlichen Seiten“, bedauert Burger. Doch er hat das abgehakt, blickt nach vorne. „Ich will, dass es positiv vorangeht. Wichtig ist, dass der Gemeinderat, die Verwaltung und der Bürgermeister an einem Strang ziehen.“

Ein Raumnutzungskonzept gibt es laut Burger bis dato nicht. Aus seiner Sicht braucht es „einen Generalsanierer, der sich mit Inklusion und allen Themen, die wichtig sind, auskennt“. Der Sozialreferent rechnet damit, dass der Umbau des Gebäudes, das 1923 errichtet wurde, zwei bis drei Millionen Euro kosten wird. Doch er geht davon aus, dass sich der Markt Murnau viele Zuschüsse sichern kann. Burger denkt zum Beispiel an Leader und die Aktion Mensch.

Zwischenzeitlich will die Gemeinde die Immobilie nochmals vermieten – mit einem unbefristeten Vertrag und einer Kündigungsfrist von einem Jahr. Basis ist ein Beschluss des Gemeinderats in nichtöffentlicher Sitzung. „Dies widerspricht nicht den Plänen für ein Bürgerhaus, da die Umsetzung des Projekts noch Zeit in Anspruch nehmen wird“, teilt stellvertretende Geschäftsleiterin Nina Herweck-Bockhorni mit. Dem Markt Murnau sei bis dahin eine wirtschaftliche Zwischennutzung jedoch wichtig. Aktuell ist noch die Firma, die im Oktober 2022 einzog, in dem Gebäude.

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