Chalet-Dorf soll neu ausgerichtet werden
Das Chalet-Dorf kommt. Daran hält Christian Zott fest. Wann steht allerdings noch nicht fest. Der Unternehmer und sein Team überarbeiten ihr Konzept und beziehen den Bereich Gesundheit und Medizin mit ein. Eine entsprechende Anfrage liegt im Unterammergauer Rathaus vor.
Unterammergau – Langsam kommt wieder Bewegung rein. Endlich. „Uns liegt eine neue Anfrage vor“, bestätigt Unterammergaus Bürgermeister Robert Stumpfecker (FUZ). Details will er nicht verraten, das überlässt er Christian Zott. Der Unternehmer und Investor, der sich in seinem Heimatdorf mit einem Ensemble aus Kunsthalle, Hotel und Restaurant bereits einen Traum erfüllt hat, will sein Geschäftsmodell erweitern. Und angesichts aktueller Entwicklungen etwas umdisponieren.
Betroffen ist das geplante Chalet-Dorf im Weiherfeld. Das Konzept sieht 16 Unterkünfte auf dem knapp 8000 Quadratmeter großen Areal vor. Zwölf zweistöckige im oberen Abschnitt, vier einstöckige in Richtung Hofstadelstraße. Damit die Höhenentwicklung passt. Jedes verfügt unter anderem über einen offenen Wohn-Essbereich, eine kleine Sauna und einen Hot Tub. Dieser steht später einmal im Freien, positioniert im Gebäudeeinschnitt. Während die Außengestaltung weitgehend steht und auch schon vom Gemeinderat abgesegnet wurde, müssen sich die Bauherren noch für einen Entwurf für die Innenräume entscheiden. Eigentlich sollte nach den Passionsspielen 2022 mit dem Bau begonnen werden. Diesen Zeitplan mussten Zott und sein Team allerdings verwerfen.
„Die Corona-Pandemie und der Ukrainekrieg haben sowohl die Tourismusbranche als auch die Baubranche stark beeinflusst“, sagt der Gesellschafter der „Boutique-Chalets Lartor Projektgesellschaft mbH“. Beispielsweise beobachte er eine veränderte Nachfrage in Bezug auf touristische Angebote sowie Lieferengpässe und eine Verknappung von Rohstoffen für den Bau. „Auf beide Herausforderungen reagieren wir mit der konzeptuellen Ausrichtung unseres Projekts, die wir mit Vernunft und Augenmaß in Bezug auf unseren Businessplan betreiben.“ Konkret bedeutet das, dass er zum einen eine nachhaltige Erweiterung des Geschäftsmodells in Bezug auf Angebote im Bereich Gesundheit und Medizin inklusive der entsprechenden innenarchitektonischen Anpassungen vornimmt, zum anderen gilt es, „das geeignete Zeitfenster für das Bauvorhaben nach ökonomischen Kriterien zu bewerten“.
An seinem Vorhaben, im Weiherfeld ein Chalet-Dorf zu entwickeln, hält Zott aber weiterhin fest. Und zwar auf Grundlage der erfolgten Baugenehmigung. Der Weg dafür ist frei, der Gemeinderat hat längst den Bebauungsplan entsprechend geändert. „Das wäre ein Plus für den Tourismus“, sagt Stumpfecker. Das neue Konzept freilich müssen sich nun zunächst die Verwaltung im Rathaus, dann die Entscheidungsträger im politischen Gremium anschauen. „Bei der Gemeinde Unterammergau und nachfolgend beim Landratsamt Garmisch-Partenkirchen läuft jetzt ein Antrag auf die Erweiterung des Bebauungsplans um den Bereich Gesundheit und Medizin“, erklärt Zott. „Das geeignete Zeitfenster für das Bauvorhaben bewerten wir weiterhin ausschließlich nach ökonomischen Kriterien.“ Wie er lässt sich auch der Unterammergauer Bürgermeister nicht festnageln, wie lange es dauert, bis diese Änderung geprüft ist. Ihn freut allerdings, dass wieder Bewegung in dieses Projekt kommt, „hinter dem wir nach wie vor stehen“.