Spannungen mit Venezuela: Trumps oberster Militärberater besucht Karibik-Truppen

Der oberste Militärberater der USA, General Dan Caine, hat am Montag amerikanische Truppen in Puerto Rico und auf einem Kriegsschiff in der Karibik besucht. Begleitet wurde er von David L. Isom, seinem ranghöchsten Berater. Laut einer offiziellen Mitteilung wollte Caine den Soldaten für ihren Einsatz in der Region danken und mit ihnen ins Gespräch kommen, so "AP". Es ist bereits das zweite Mal, dass Caine seit dem verstärkten militärischen Aufbau der USA in der Karibik vor Ort ist.

Die USA haben dort eine ungewöhnlich große Flotte stationiert, darunter auch den modernsten Flugzeugträger des Landes, die USS General R. Ford. Bereits im September waren Hunderte Marines für ein angebliches Training nach Puerto Rico entsandt worden. Verteidigungsminister Pete Hegseth bezeichnete die Soldaten damals als "die erste Verteidigungslinie für die Sicherheit der amerikanischen Heimat“.

Trump erhöht den Druck auf Venezuela

Der Besuch von General Caine fällt in eine Zeit wachsender Spannungen zwischen den USA und Venezuela. Präsident Donald Trump schließt eine militärische Intervention gegen das Land nicht aus. Die USA haben bereits 21 Boote angegriffen, die angeblich Drogen schmuggelten, und dabei über 80 Menschen getötet. Beobachter vermuten, dass diese Aktionen auch dazu dienen könnten, den venezolanischen Präsidenten Nicolás Maduro zum Rücktritt zu bewegen.

Der größte Flugzeugträger der Welt, USS General R. Ford
Der größte Flugzeugträger der Welt, die "USS General R. Ford". picture alliance / empics | Andrew Matthews

Ein weiterer Schritt der Trump-Regierung war die Einstufung des sogenannten "Cartel de los Soles“ als terroristische Organisation. Laut US-Behörden soll dieses Kartell von Maduro selbst geführt werden, obwohl es sich streng genommen nicht um ein Kartell handelt. Vielmehr handelt es sich um ein Netzwerk von hochrangigen Militärs, Regierungsbeamten und anderen Personen innerhalb der venezolanischen Staatsführung, die angeblich in den internationalen Drogenhandel verwickelt sind. Verteidigungsminister Hegseth erklärte laut "AP" gegenüber dem konservativen Sender OAN, dass diese Einstufung den USA "viele neue Optionen“ eröffne, ohne jedoch konkrete Maßnahmen zu nennen.

Kritik an fehlenden Beweisen

Die Einstufung von lateinamerikanischen Gruppen als terroristische Organisationen ist neu. Bislang war diese Bezeichnung Gruppen wie dem Islamischen Staat oder al-Qaida vorbehalten, die Gewalt für politische Ziele einsetzen. Kritiker bemängeln jedoch, dass die Trump-Regierung keine Beweise für die Verbindung dieser Gruppen zu den angegriffenen Booten vorgelegt habe.

Hegseth ließ offen, ob die USA auch Ziele auf venezolanischem Boden angreifen könnten. "Nichts ist ausgeschlossen, aber auch nichts ist automatisch beschlossen“, sagte er in einem Interview, so "AP".