Die australische Politikerin Pauline Hanson darf laut "AP" bis Februar 2026 nicht mehr an den Sitzungen des Parlaments teilnehmen. Die 71-Jährige, die die rechtspopulistische Partei One Nation leitet, hatte am Montag im Parlament eine Burka getragen, um gegen die Ablehnung ihres Vorschlags für ein landesweites Burka-Verbot zu protestieren.
Der Protest sorgte für große Empörung. Zunächst wurde Hanson für einen Tag suspendiert, doch am Dienstag folgte eine weitere Strafe: Sie wurde für sieben Sitzungstage ausgeschlossen.
Damit endet ihre Suspendierung erst im nächsten Jahr, wenn das Parlament wieder zusammenkommt. Penny Wong, ebenfalls hochrangige Politikerin in der Regierung, kritisierte Hansons Aktion scharf und nannte sie "hasserfüllt" und "spaltend".
Wiederholte Provokationen sorgen für Kritik
Hanson ist in Australien bekannt für ihre kontroversen Ansichten zu Migration und Religion. Bereits 2017 hatte sie mit einem ähnlichen Burka-Protest für Aufsehen gesorgt, damals jedoch ohne Konsequenzen.
Mehreen Faruqi, eine muslimische Senatorin, bezeichnete Hansons Verhalten als rassistisch und forderte mehr Einsatz gegen Diskriminierung in Australien.
Auch Fatima Payman, die als einzige Senatorin ein Kopftuch trägt, verurteilte Hansons Aktion und nannte diese "beschämend", wie "BBC" berichtet. Muslimische Organisationen warfen Hanson zudem vor, gezielt Vorurteile gegen Minderheiten zu schüren.
Hansons politische Vergangenheit bleibt umstritten
Bereits in den 1990er-Jahren sorgte Hanson mit der Warnung vor einer angeblichen "Überflutung durch Asiaten" für Empörung. Ähnliche Äußerungen über muslimische Mitbürger tätigte sie 2016 in ihrer ersten Rede im australischen Senat.
Auch ein diskriminierender Social-Media-Post brachte ihr 2022 eine Verurteilung durch ein Gericht ein, gegen die sie jedoch Berufung einlegte.
Ihren jüngsten Auftritt verteidigte Hanson auf Facebook mit den Worten: "Wenn sie nicht wollen, dass ich es trage – verbietet die Burka."