US-Präsident Donald Trump und sein ukrainischer Amtskollege Wolodymyr Selenskyj stehen offenbar kurz vor direkten Gesprächen über einen Friedensplan für die Ukraine. US-amerikanische und ukrainische Vertreter haben bei einem Treffen in Genf einen neuen 19-Punkte-Plan ausgearbeitet, der den Krieg beenden soll. Die wichtigsten Entscheidungen sollen jedoch von den Präsidenten selbst getroffen werden. Es wird erwartet, dass Selenskyj noch diese Woche nach Washington reist, um die Verhandlungen mit Trump aufzunehmen.
Streit um Landtausch und Sicherheit
Die zentralen Streitpunkte des geplanten Abkommens sind Territorialfragen. Laut dem „Telegraph“ enthält der Plan Vorschläge, die Kiew dazu verpflichten würden, Gebiete abzugeben – auch solche, die derzeit nicht von russischen Truppen kontrolliert werden. Diese Punkte wurden zunächst zurückgestellt und sollen direkt zwischen Trump und Selenskyj geklärt werden. Zudem geht es um eine neue Sicherheitsarchitektur zwischen den USA, der Nato und Russland.
Europäische Gegenentwürfe
Parallel zu den Gesprächen in Genf haben europäische Staaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien eine eigene Strategie entwickelt. Diese sieht vor, dass Russland keine Möglichkeit erhalten soll, die ukrainischen Streitkräfte zu schwächen oder Einfluss auf Nato-Entscheidungen zu nehmen. Der Kreml hat diesen Vorschlag jedoch bereits abgelehnt. „Die europäische Lösung ist für uns völlig unbrauchbar“, sagte ein Berater von Kremlchef Wladimir Putin laut dem „Telegraph“.
Hoffnung auf Frieden wächst
Trotz der schwierigen Verhandlungen gibt es Anzeichen für Fortschritte. Marco Rubio, US-Außenminister, bezeichnete die Gespräche in Genf als „bestes Treffen“ seit Beginn der diplomatischen Bemühungen. Auch Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, sprach von „guten Fortschritten“. Dennoch bleibt die Skepsis groß. Bundeskanzler Friedrich Merz betonte, dass ein Durchbruch nur möglich sei, wenn Russland bereit sei, ernsthaft zu verhandeln.
Milliardenhilfe für die Ukraine
Während die Friedensgespräche weitergehen, haben sich die EU-Staaten darauf geeinigt, 140 Milliarden Euro aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten für die Ukraine bereitzustellen. Laut dem „Telegraph“ soll das Geld schnellstmöglich fließen, um die Ukraine zu unterstützen. Die Europäer fordern zudem, dass Diskussionen über territoriale Fragen erst nach einem Waffenstillstand beginnen.